Dax Tagesrückblick

1,59 Punkte fehlen zur 16.000; Thyssenkrupp profitiert von Joint-Venture-Verhandlung

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Quelle: H-AB Photography/Shutterstock.com

Denkbar knapp verpasst der deutsche Leitindex zur Wochenmitte den Sprung über die 16.000-Punkte-Marke. Genau 1,59 Punkte fehlen im Nachmittagshandel, damit der Index die Hürde überwindet. So steht am Ende zwar ein kleiner Tagesgewinn: 15.958 Punkte bedeuten einen Zuwachs von 0,36 Prozent gegenüber dem Vortagesschlusskurs. Summa summarum aber tritt der Index in dieser Woche auf der Stelle. Charttechnisch wird damit eine Korrektur nach unten wahrscheinlicher.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann mit 0,72 Prozent doppelt so stark wie der Dax und ging mit 26.136 Zählern aus dem Handel. Auch europaweit und in den USA wurden überwiegend Gewinne verbucht.

Thyssenkrupp setzt sich an die Spitze

Größter Tagesgewinner in der Dax-Indexfamilie war MDax-Mitglied Thyssenkrupp mit gut sieben Prozent Plus. Der Konzern hat heute seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr (per 30.September) veröffentlicht. Zudem wurde bekannt, dass die Essener für die Zukunft ihres Stahlgeschäfts auf den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky setzen. Dazu verhandeln sie über einen Einstieg der Kretinsky-Holding EPH.

Der neue Thyssen-Konzernchef Miguel López erhofft sich dadurch eine Lösung bei den zu erwartenden höheren Energiekosten im Zusammenhang mit dem Umbau hin zu einer weniger klimaschädlichen Produktion. Im vergangenen Geschäftsjahr musste Thyssenkrupp Milliarden auf das Stahlgeschäft abschreiben. Es leidet derzeit unter einer schwachen Nachfrage sowie gesunkenen Preisen gepaart mit höheren Kosten. Diese Mixtur ließ das Traditionsunternehmen 2022/23 tief in die roten Zahlen rutschen.

Thyssenkrupp hatte am Mittwochmorgen bei der Vorlage seiner Jahresbilanz "konstruktive und ergebnisoffene Gespräche mit dem Energieunternehmen EPH" bestätigt. Gesprochen werde über ein potenzielles Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) mit der Tochter Steel Europe, bei der Thyssenkrupp eine Verselbstständigung plant. Wie ein mögliches Joint Venture gestaltet werden könnte, sei dabei Gegenstand der Verhandlung. Wie López in Essen sagte, wird derzeit über ein Modell beraten, bei dem Thyssenkrupp und EPH je die Hälfte hielten. Einen Zeitrahmen wollte der Konzernchef nicht nennen.

Devisen: Euro unter Druck

Der Euro hat nach deutlichen Vortagsverlusten wegen starker US-Konjunkturdaten auch am Mittwoch nachgegeben. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung etwa 1,086 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch knapp über 1,09 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,091 (Dienstag: 1,096) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,917 (0,913) Euro.

Grund für die Kursverluste des Euro waren unter anderem überraschend starke Daten vom US-Arbeitsmarkt. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren niedriger als erwartet ausgefallen. Die Daten werden von der US-Notenbank Fed genau beobachtet, da ein robuster Arbeitsmarkt für steigende Löhne und so für wachsenden Preisdruck sorgt. Steuert die Notenbank mit höheren Zinsen gegen, wird der Dollar als Anlagewährung attraktiver. Das stärkt tendenziell den Kurs gegenüber dem Euro. (mit Material von dpa-AFX)

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