Börse am Morgen 19.01.2024

Dax erholt sich weiter – BASF verfehlt Prognosen – Rheinmetall mit neuem Rekordhoch

onvista · Uhr
Quelle: rafapress/Shutterstock.com

Am deutschen Aktienmarkt haben die wichtigsten Indizes am Freitag an ihren jüngsten Stabilisierungskurs angeknüpft. Der Dax kletterte gut eine Stunde nach Handelsbeginn um 0,33 Prozent auf 16.622 Punkte.  Für Unterstützung sorgten freundliche US-Börsen, die am Vortag im späten Handel merklich zugelegt hatten – mit einem Rekordhoch beim Nasdaq 100 von 16.996 Punkten.

Nach der Börsenrally zum Jahresende 2023 hatten zuletzt schwindende Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen die Kurse hierzulande wieder ausgebremst. Nach drei verlustreichen Handelstagen in Folge hatte der Dax dann am Donnerstag erstmals wieder etwas zugelegt, nachdem er noch zur Wochenmitte im Verlauf auf den niedrigsten Stand seit Anfang Dezember gefallen war. Trotz der aktuellen Stabilisierung ist die Bilanz auf Wochensicht im deutschen Leitindex jedoch noch leicht negativ.

BASF mit schwachen Zahlen – eigene Prognose und Analystenschätzung verfehlt 

Der Chemiekonzern BASF hat wegen der schwachen Nachfrage weltweit seine eigenen Ziele für 2023 verfehlt und auch die Analystenerwartungen nicht erfüllen können.

Vorläufige Zahlen BASF 2023 im Überblick

Die Analystenschätzungen war etwas höher als das erzielte Ergebnis. Das Ebit im Jahr 2022 betrug fast 6,9 Milliarden Euro. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr sei auf umsatzbedingt niedrigere Margen zurückzuführen. Der bisher erreichte Fixkostenabbau habe dies nicht auffangen können, hieß es weiter.

Mit den Zahlen zum dritten Quartal hatte BASF bereits angekündigt, seine Kosten in den kommenden Jahren noch stärker eindampfen zu wollen als zuvor geplant.

Rheinmetall mit neuem Rekordhoch

Die Rekordjagd der Rheinmetall-Aktie geht weiter. In den ersten Minuten de Xetra-Handels erreichte die Aktie 337,90 Euro und lag so hoch wie noch nie zuvor.

Im vergangenen Jahr kletterte die Aktie um 54 Prozent und im noch jungen Jahr liegt das Wachstum schon bei über 16 Prozent.

Charttechnisch sieht es sehr gut aus: Die Aktie liegt deutlich über dem gleitenden Durchschnitt der 200-Tage-Linie bei 264,24 Euro, die den Durchschnittskurs der letzten 200 Handelstage angibt und als Trendindikator für den langfristigen Trend gilt. Notiert der Aktienkurs über dieser Linie, ist der Aufwärtstrend intakt.

ABB: US-Kongress überprüft China-Beziehungen des Konzerns 

Der US-Kongress überprüft die Aktivitäten von ABB in China. Der Konzern bestätigte am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP einen entsprechenden Bericht von Bloomberg. Der Elektrifizierungs- und Automatisierungstechnikkonzern bestätigte den Erhalt eines Schreibens des „Ausschusses für Innere Sicherheit des US-Repräsentantenhauses“ und des „Sonderausschusses für den strategischen Wettbewerb zwischen den Vereinigten Staaten und der Kommunistischen Partei Chinas“. 

„Wir prüfen den Brief und beabsichtigen, eine angemessene Antwort zu geben und wir nehmen diese Angelegenheit sehr ernst“, teilte der Konzern auf Anfrage von AWP mit. Der schwedische Rundfunksender Sverige Radio hatte laut Bloomberg zunächst von einer Untersuchung berichtet, die im Zusammenhang mit möglicher Spionage und Sicherheitsbedrohungen stehe. China ist der zweitgrößte Markt für das Unternehmen.

Britischer Einzelhandel mit stärkstem Umsatzrückgang seit der Coronakrise 

Der britische Einzelhandel hat Ende des vergangenen Jahres deutlich weniger Umsatz als erwartet gemacht. Im Dezember gingen die Erlöse im Monatsvergleich um 3,2 Prozent zurück, wie das Statistikamt ONS am Freitag in London mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit Anfang 2021, als die Coronakrise mit Lockdowns den Einzelhandel belastet hatte. 

Analysten waren im Schnitt von einem Rückgang ausgegangen, hatten für Dezember aber nur einen leichten Dämpfer um 0,5 Prozent erwartet. Der Umsatzrückgang folgte auf einen Anstieg im November um revidiert 1,4 Prozent (vorher 1,3). 

Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank der britische Einzelhandelsumsatz im Dezember um 2,4 Prozent. Im November war er noch um 0,2 Prozent gestiegen. Die Einzelhandelsumsätze sanken in allen wichtigen Sektoren. Für Dezember meldete das Statistikamt einen Rückgang im Geschäft mit Lebensmitteln um 3,1 Prozent im Monatsvergleich. Der Absatz von Treibstoff schrumpfte ebenfalls, allerdings weniger stark um 1,9 Prozent. 

Eine Mischung aus nassem Wetter, hohen Zinssätzen und einem schwächelnden Arbeitsmarkt hielt die Verbraucher im wichtigen Weihnachtsgeschäft zurück. Im November hatten noch frühe Rabattaktionen am Black Friday und Hilfen bei den Lebenshaltungskosten den Umsatz angekurbelt. 

Für das Gesamtjahr 2023 meldete das Statistikamt einen Rückgang des Einzelhandelsumsatzes um 2,8 Prozent. Es ist das zweite Jahr in Folge, in dem der Umsatz insgesamt sinkt, und zwar auf den niedrigsten Stand seit 2018.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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