„Für die Freiheit, nicht für den Ferrari!“

Aktienwelt360 · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Lieber Aktiensegler,

ich bin der Überzeugung: Es ist wichtig, zu wissen, wofür wir investieren. Ist es die finanzielle Freiheit? Ein bekanntes und viel zitiertes Ziel in letzter Zeit. Oder ist es möglicherweise ein wenig Prestige, Reichtum, symbolisiert durch den Ferrari?

Im Endeffekt ist es etwas sehr Persönliches. Ein Urteil möchte ich mir nicht erlauben. Ehrlich gesagt: Wer bin ich auch, um mir ein Urteil über deine Ziele zu erlauben? Was dir wichtig ist, das darf dir wichtig sein. Und es sollte dir auch niemand nehmen können.

Heute möchte ich trotzdem eine spannende Perspektive mit dir teilen. Charlie Munger, die kürzlich verstorbene Börsenpersönlichkeit, hatte nämlich eine sehr klare Meinung dazu, wofür er investierte.

Nicht für den Ferrari: Für die Freiheit!

Wie Charlie Munger in seinem Buch Damn Right: Ein exklusiver Blick hinter die Kulissen von Berkshire Hathaway mit Charlie Munger verdeutlicht, schämt er sich nicht für seinen Elan, reich zu werden. Er sagte sogar sinngemäß, dass es einen inneren Antrieb gegeben habe. Etwas, das ihn nicht losließ, das etwas erreichen wollte. Er nannte es die Passion für das Reichwerden.

Berkshire Hathaway ist für seine Value-Investing-Strategie bekannt, die sich auf den Erwerb unterbewerteter Aktien von hochwertigen Unternehmen konzentriert. Hier gelangst du zur Watchlist Berkshire Hathaway Portfolio Top 50.

Nur um dann hinterherzuschieben: Es ging ihm von vornherein nicht um den Ferrari. Lediglich die Freiheit, im Englischen Independence oder auch Unabhängigkeit, war ihm wichtig. Das ist etwas, das viele seiner späteren Aussagen in Interviews ebenfalls prägen sollte. So äußerte er beispielsweise noch kurz vor seinem Tod in einem Interview, dass er keine belastenden Verbindungen haben wollte.

Er spielte dabei auf die Finanzbranche an. Hedgefonds mit Vertriebsmodell? Nicht sein Weg. Auch nicht der erzwungene Austausch, das ständige Verkaufen oder der Druck, Deals einfädeln zu müssen. Das war nicht seins. Er wollte daher schnell die Unabhängigkeit erreichen. Einfach um das tun zu können, was er wollte: Investieren. Sich um sein eigenes Geld kümmern. Und seine Zeit so zu nutzen, wie er es für richtig hielt.

All das klingt sehr heroisch. Der Verzicht auf den Ferrari. Das Ideal der Freiheit. Aber das ist nicht mein Anlass. Charlie Munger verdeutlicht einfach nur: Er nutzte das Investieren, um seine Ziele und seine Wertvorstellung zu erreichen. Es war die Freiheit. Die Unabhängigkeit. Zwar hätte es auch der Ferrari sein können, aber er erreichte im Laufe der Zeit (und zwar sehr früh), was er wollte.

Was ist deine Motivation?

Wie gesagt: Es ist an dir, beantworten zu müssen, weshalb du investierst. Es kann die finanzielle Unabhängigkeit sein. Das Sichlösen von karrierefördernden Verbindungen. Von der Notwendigkeit, etwas leisten zu müssen, das einem selbst nichts bringt (außer Lohn oder Gehalt). Aber es kann auch der Ferrari sein.

Eines ist jedoch wichtig: Dass man als Investor sein Ziel und seine Leidenschaft mit Passion verfolgt. Wer das beherzigt und gemäß seiner Zielvorstellung, seinem Wunschtraum Investitionsentscheidungen trifft, der wird sich selbst auf Erfolg trimmen. Wer will schließlich schon ein Leben führen, in dem man hinter seinen Erwartungen zurückbleibt? Wichtig ist einfach nur, sie zu kennen.

Auf deine Ziele, deine Erwartungen, deine Freiheit und Unabhängigkeit … und vielleicht auch deinen Ferrari, wenn du ihn haben willst.

Vincent Uhr

Chefredakteur Aktienwelt360

Der Artikel „Für die Freiheit, nicht für den Ferrari!“ ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Vincent besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway.

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