Lagarde: "Absolut zuversichtlich" EZB 2025 am Inflationsziel

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Washington/New York (Reuters) - Die EZB dürfte laut ihrer Präsidentin Christine Lagarde nächstes Jahr die angestrebte Preisstabilität im Euroraum erreichen.

"Ich bin absolut zuversichtlich, dass wir dieses Ziel im Laufe des Jahres 2025 nachhaltig erreichen werden", sagte die Französin am Dienstag auf einer Veranstaltung der Agentur Bloomberg. Auf die Frage, ob dies früher geschehen könne als in der Prognose der EZB für das Schlussquartal 2025 veranschlagt, erwiderte sie: "Das wäre meine Hoffnung."

Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im September im Euroraum nur noch um durchschnittlich 1,7 Prozent, womit das erklärte Inflationsziel der EZB von zwei Prozent sogar unterschritten wurde. Die Teuerung dürfte aus Sicht des EZB-Rats in den kommenden Monaten allerdings anziehen, bevor sie im Laufe des nächsten Jahres auf den Zielwert der Notenbank zurückgeht.

Der österreichische Notenbankchef Robert Holzmann, der früher oft vor anhaltender Inflationsgefahr gewarnt hatte, äußert sich nun weniger besorgt: Was die Rückkehr der Inflation zum Zielwert angehe, sei es "sehr wahrscheinlich", dass sie schneller sinke als vorhergesagt, erklärte Holzmann in New York. Er wollte jedoch keine Aussage dazu treffen, wann der Preisdruck wieder das Zielniveau erreichen könnte.

Auf dem Zinspfad nach unten schließt EZB-Ratsmitglied Mario Centeno auch größere Schritte nicht aus. Dies sei abhängig von den Konjunkturdaten, sagte der Präsident der portugiesischen Notenbank in Washington. Lagarde betonte ihrerseits, das Tempo weiterer Senkungen des Einlagensatzes von derzeit 3,25 Prozent hänge weiter von eingehenden Daten ab.

Die Hüter des Euro hatten vorige Woche die dritte Zinssenkung im laufenden Jahr beschlossen. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz wurde um einen Viertelpunkt nach unten gesetzt, nur fünf Wochen nach der vorherigen Senkung. Die EZB könnte die Zinsschraube im Dezember laut Insidern weiter lockern. Dies gelte für den Fall, dass sich die Konjunktur- und Inflationsdaten in den kommenden Wochen nicht grundsätzlich drehen sollten.

(Bericht von Balazs Koranyi, Michael S. Derby, Sergio Goncalves und Andrei Khalip, geschrieben von Reinhard Becker; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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