Wifo: Österreichs Wirtschaft hinkt Euroraum hinterher

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Wien (Reuters) - Die österreichische Wirtschaft wird nach Einschätzung von Wirtschaftsforschern in den kommenden Jahren voraussichtlich um jährlich 0,2 Prozentpunkte schwächer wachsen als jene des Euro-Raumes.

Das Land erhole sich nur langsam von der Rezession der Jahre 2023 und 2024, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo am Donnerstag in seiner mittelfristigen Prognose mit. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern seien die Energiepreise und die Lohnstückkosten in Österreich höher. Dies führe insbesondere bei der energieintensiven Exportwirtschaft auch mittelfristig zu Wettbewerbsnachteilen, so das Wifo. Weitere strukturelle Probleme bestehen nach Angaben der Experten bei der Integration von Migranten, in der Erwerbsbeteiligung sowie im Bildungssystem, die ebenfalls das Wirtschaftswachstum bremsen würden.

Für 2024 rechnet das Wifo mit einem BIP-Rückgang von 0,6 Prozent, nachdem die Wirtschaft bereits 2023 um 1,0 Prozent geschrumpft war. Für 2025 sagen die Ökonomen ein Wachstum von 1,0 Prozent voraus. 2026 und 2027 werden BIP-Zuwächse von jeweils 1,5 Prozent prognostiziert.

Die Abschwächung der Baukonjunktur betrifft laut Wifo vor allem den Wohnungsbau. Wegen der hohen Inflation würden die real verfügbaren Haushaltseinkommen und der Realwert der Ersparnisse schrumpfen, während die verschärften Kreditvergaberegeln und die gestiegenen Kreditzinssätze die Finanzierung von Wohnraum in den kommenden Jahren deutlich erschweren. Das Wifo erwartet für 2025 bis 2029 lediglich eine leichte Erholung der Bauinvestitionen um durchschnittlich ein Prozent pro Jahr.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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