Rekordjäger Dax nähert sich 20.000 Punkten
Der Dax hat sich zum Wochenbeginn zu einem Rekordhoch aufgeschwungen. Mit in der Spitze 19.929 Punkten näherte sich der deutsche Leitindex am Montag der runden 20.000-Punkte-Marke stark an. Am frühen Nachmittag stieg das Börsenbarometer um 1,3 Prozent auf 19.872 Zähler. Rückenwind für die Kurse gab es von soliden Konjunkturdaten aus China.
Angesichts der zuletzt deutlich gefallenen Inflation setzen die Anleger darauf, dass die Notenbanken die Leitzinsen weiter senken und so die insbesondere in Deutschland lahmende Konjunktur ankurbeln. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte die Zinsen im Dezember erneut senken, schrieb Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Auch von der US-Notenbank Fed wird eine weitere Lockerung der Geldpolitik erwartet.
Die von vielen Beobachtern prognostizierte Aktien-Rally zum Jahresende läuft also auf vollen Touren. War der Dax vor nur zwei Wochen noch auf den tiefsten Stand seit Ende September gefallen, so hat der Index seitdem um fast 6 Prozent zugelegt. Für das Börsenjahr 2024 steht mittlerweile ein Gewinn von knapp 19 Prozent zu Buche.
Eben diese starke Jahresbilanz dürfte nun weitere Käufer anlocken, gilt es doch, den fahrenden Zug nicht gänzlich zu verpassen. "Es sieht vieles danach aus, dass er nun in eine Jahresendrally münden könnte", hatte Analyst Martin Utschneider von Finanzethos vor Handelsbeginn mit Blick auf den Dax vermutet.
Einzelwerte im Überblick
Im Dax drehten VW nach anfänglichen Abgaben ins Plus. Am Montag wird in allen deutschen Werken die Arbeit befristet niedergelegt. Analyst Philippe Houchois von der US-Bank Jefferies schätzt, dass ein Stellenabbau und eine Umstrukturierung bei Volkswagen den Konzern 2,5 bis 4 Milliarden Euro kosten dürfte.
Im MDax sackten die Papiere von Delivery Hero um 12 Prozent ab. Die spanische Tochter Glovo des Essenslieferdienstes reagiert auf Vorwürfe der Arbeitsbehörden in Spanien und stellt ihre Fahrer dort künftig fest an. Dies dürfte das Ergebnis von Delivery Hero erheblich belasten.
Die Lanxess-Aktie sprang dagegen um 8 Prozent nach oben. Der US-Hedgefonds-Manager David Einhorn ist mit gut 5 Prozent der Aktien beim Chemiekonzern eingestiegen.
Die K+S-Aktie verlor 5,6 Prozent, belastet von einer Verkaufsempfehlung der Deutschen Bank. Eine Empfehlung von Goldman Sachs für die Aktien des Dialyseanbieters FMC ließ diese um 2,6 Prozent zulegen.
Der Euro beendete am Montag die jüngste Erholung und fiel auf 1,0509 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0562 Dollar festgesetzt.
Redaktion onvista/dpa-AFX