Pistorius will Bundeswehr um bis zu 60.000 Soldaten aufstocken

Reuters · Uhr
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Brüssel (Reuters) - Angesichts der Bedrohung durch Russland will Verteidigungsminister Boris Pistorius die Zahl der aktiven Soldaten um rund ein Drittel aufstocken.

Er gehe davon aus, dass man rund 50.000 bis 60.000 Soldaten in den stehenden Streitkräften mehr brauche als heute, sagte Pistorius beim Treffen der Nato-Verteidigungsminister am Donnerstag in Brüssel. Derzeit hat die Bundeswehr gut 180.000 aktive Soldaten. Eigentlich sollten es bereits 203.000 sein. Inklusive Reservisten will die Bundeswehr rund 460.000 Soldaten aufbieten. Der SPD-Politiker sagte, daher stelle sich die Frage, ob der geplante freiwillige Wehrdienst über die nächsten Jahre ausreiche. Allerdings müsse die Armee auch Kapazitäten haben, eine große Zahl von Rekruten aufzunehmen und auszubilden.

Die Nato hat am Donnerstag neue und deutlich höhere Vorgaben für ihre Mitglieder zur Verteidigungsfähigkeit beschlossen. Diese betreffen alle Waffengattungen und auch die Zahl der Soldaten. Viele Details unterliegen jedoch der Geheimhaltung.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte sprach von einem historischen Tag. Man müsse deutlich machen, dass die Nato für einen Angriff gerüstet sei. Dies koste Geld, werde sich aber am Ende auszahlen. "Wir müssen in unsere Luftverteidigung und in Langstrecken-Raketen investieren, wir müssen in bewegliche Bodenverbände investieren sowie in Kommando- und Kontrollsysteme - all das passiert jetzt."

RUTTE WILL MILITÄRAUSGABEN VON FÜNF PROZENT DES BIP

Zugleich bereitete das Treffen den Nato-Gipfel Ende des Monats in Den Haag mit den Staats- und Regierungschefs vor. Aus den Planvorgaben leiten sich auch höhere Ausgaben ab, die dort voraussichtlich offiziell festgezurrt werden. Rutte nannte als Ziel rund fünf Prozent der Wirtschaftsleistung des jeweiligen Landes, wovon 3,5 Prozent Militärausgaben im engen Sinne sein sollen. Diese Zahlen werde er dem Nato-Gipfel vorschlagen, es gebe dafür große Unterstützung. Sie entsprechen in etwa den Forderungen von US-Präsident Donald Trump an die Nato-Partner. Dies gelte dann auch für die USA, erklärte Rutte.

Bis wann die Summen erreicht werden sollen, wird in den Staaten noch diskutiert. Pistorius sagte, über eine Unterfinanzierung der Armee werde man nicht mehr jammern können. "Heute fällt der Startschuss. Wir holen auf", betonte er. "Wir haben damit begonnen und nehmen jetzt weitere Geschwindigkeit auf. Und das ist dringend notwendig, angesichts der Bedrohungslage."

(Bericht von: Markus Wacket; redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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