Bundesbankchef für guten Kompromiss in Handelsstreit mit USA

Mailand/Berlin (Reuters) - Bundesbankchef Joachim Nagel hofft auf Entspannung im Handelsstreit der EU mit den USA.
Er setze darauf, dass man die Vereinigten Staaten davon überzeugen könne, darüber nachzudenken, was in Sachen Zölle richtig oder falsch sei, sagte er am Donnerstag in Mailand. Ein Zollstreit kenne nur Verlierer. Ohne einen guten Kompromiss mit Washington würden die US-Bürger und nicht die Europäer den höheren Preis zahlen. Er hoffe, dass die US-Regierung die Ansicht, Zölle seien eine gute Idee, doch noch über Bord werfen könne - auch wegen der schwerwiegenden Folgen: "Aber vielleicht bin ich da etwas naiv", sagte Nagel.
Auch Bundeskanzler Friedrich Merz hofft auf eine schnelle Lösung im Zollstreit zwischen den USA und der EU. US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag allerdings erneut betont, dass er das Angebot der EU bisher nicht als ausreichend ansehe. Kommt es nicht zu einer Einigung, treten am 9. Juli die von Trump angedrohten hohen Sonderzölle für EU-Produkte in Kraft. Im Gegenzug plant die EU ebenfalls neue Zölle auf US-Waren.
(Bericht von Valentina Za, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Thomas Seythal)