Refinanzierungsdruck wächst: DACH-Unternehmen stehen vor 600 Milliarden Euro fälligen Schulden – und brauchen Alternativen zum Bankkredit

EQS Group · Uhr


EQS-Media / 23.06.2025 / 14:52 CET/CEST

In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Unternehmen in der DACH-Region unter konjunktureller Schwäche, strukturellem Wandel und den Folgen der Pandemie gelitten. Um dem zu trotzen, mussten viele zusätzliche Schulden aufnehmen – diese werden nun fällig. Doch die Refinanzierung gestaltet sich schwierig: Klassische Finanzierungswege sind für viele Firmen kaum noch zugänglich. Immer mehr greifen daher zu Alternativen.

(Hamburg, 23.06.2025) Unternehmen aus der DACH-Region müssen in den kommenden Jahren ihre finanzielle Widerstandsfähigkeit unter Beweis stellen. Zwar sorgen sinkende Zinsen derzeit für eine gewisse Entlastung, doch der Druck bleibt hoch. Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung AlixPartners zeigt: Die hohe Verschuldung vieler Firmen könnte ihre Refinanzierungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen – insbesondere, da während der Corona-Pandemie zusätzliche Kredite aufgenommen wurden, die nun in großen Mengen fällig werden. Zwischen 2025 und 2029 werden in Europa Unternehmensschulden in Höhe von insgesamt 2,8 Billionen Euro fällig. Auf die DACH-Region entfallen davon über 600 Milliarden Euro: allein 441 Milliarden in Deutschland und 35 Milliarden in Österreich.

„Die Ergebnisse der Studie sind alarmierend. Denn die Refinanzierung dieser hohen Schulden droht, die Bilanzen stark zu belasten und die finanzielle Flexibilität der Unternehmen einzuschränken“, erklärt Carl-Jan von der Goltz, geschäftsführender Gesellschafter der Maturus Finance GmbH und Experte für objektbasierte Finanzierungsmodelle. Dies gefährde Investitionen, Wachstum, Innovationskraft und das operative Geschäft zahlreicher Unternehmen – die Auswirkungen könnten die wirtschaftliche Dynamik der gesamten Region ins Wanken bringen.

Externer Druck und kaum Zugang zu klassischen Krediten – es gibt Alternativen

Zusätzlichen Belastungen sehen sich Unternehmen laut der Studie durch externe Entwicklungen ausgesetzt. So hat die Einführung der US-Zölle auf europäische Importe – etwa auf Stahl, Aluminium und Automobile – zu einer neuen Unsicherheit im transatlantischen Handel geführt. Besonders exportorientierte Unternehmen mit starker US-Marktabhängigkeit geraten dadurch bei der Refinanzierung unter finanziellen Druck. Sie büßen durch die Zölle wahrscheinlich bei der Rentabilität, beim Umsatz und bei den Margen ein. „Um den Folgen der protektionistischen Handelspolitik entgegenzuwirken, ist es für Unternehmen entscheidend, sich finanziell widerstandsfähig aufzustellen. Das gezielte Auftun neuer Liquiditätsquellen kann dabei ein überlebenswichtiger Hebel sein“, sagt von der Goltz. Denn: Die Finanzierung über klassische Kredite gestalte sich zunehmend schwierig. Banken bestünden meist auf optimaler Bonität – eine Anforderung, die hoch verschuldete Betriebe nicht erfüllen können.

Als Folge wenden sich immer mehr Betriebe alternativen Finanzierungswegen zu. So können beispielsweise objektbasierte Finanzierungsmodelle wie Asset Based Credit und Sale & Lease Back für Entlastung sorgen. Sie sind weitestgehend bonitätsunabhängig, in Krisen- und Wachstumsphasen einsetzbar und konzentrieren sich auf die Werthaltigkeit der eingesetzten Vermögenswerte – etwa Maschinen, Anlagen und Fuhrparks, aber auch Immobilien und Handelswarenlager: „Beim Asset Based Credit erfolgt dies über einen kurz- bis mittelfristigen Spezialkredit, beim Sale & Lease Back über den Verkauf und das direkte Zurückleasen der Assets“, erklärt von der Goltz.

Hintergrund: Schuldenberg wächst auf über zwei Billionen Euro

Die hohe Verschuldungsrate stellt den Studienmachern zufolge in den DACH-Ländern schon länger eine Belastung dar. Seit 2019 ist das Volumen der Unternehmensschulden laut einer Stichprobe börsennotierter Unternehmen um 46 Prozent auf über 2,3 Billionen Euro gestiegen. Verstärkt wurde dies dadurch, dass viele Unternehmen vermehrt Anleihen ausgegeben haben – sowohl klassische private Schuldtitel als auch risikoreichere, dafür höher verzinste Anleihen.

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Pressekontakt

(c/o ABG Marketing GmbH)

Laura Marunke

Telefon: +49 351 43755 29

E-Mail: marunke@abg-partner.de

Über Maturus Finance

Die Maturus Finance GmbH ist eine bankenunabhängige Finanzierungsgesellschaft und bietet innovative Wege der Unternehmensfinanzierung. Der Finanzdienstleister ist Ansprechpartner für mittelständische Produktionsbetriebe und Händler, die im Rahmen ihrer aktuellen Finanzierungsstruktur Alternativen zu bestehenden Bankverbindungen suchen und ihren unternehmerischen Spielraum erweitern wollen. Finanzierungslösungen werden ab einem Volumen von 400 TEUR und bis zu 15 Millionen EUR angeboten, in Einzelfällen auch darüber hinaus. Dies korrespondiert in der Regel mit Umsatzgrößen der Unternehmen von circa fünf Millionen bis 250 Millionen EUR. Die Maturus Finance GmbH hat ihren Hauptsitz in Hamburg, Deutschland, und ist seit 2015 auch in Österreich vertreten.

Emittent/Herausgeber: Maturus Finance GmbH

Schlagwort(e): Finanzen

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