Insider: Online-Modehändler Shein strebt an Hongkonger Börse

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(Reuters) - Der chinesische Billigmodehändler Shein will Insidern zufolge mit einem vertraulichen Prospekt an die Hongkonger Börse gehen.

Das Unternehmen arbeite derzeit an einem Entwurf, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Dieser solle vertraulich eingereicht werden. Sollte der Schritt genehmigt werden, wäre es ein deutliches Zugeständnis des Börsenbetreibers, wie zwei der Insider sagten. Bei einem vertraulichen Börsenprospekt bleiben wichtige Unternehmensinformationen so lange unter Verschluss, bis alle regulatorischen Hürden aus dem Weg geräumt sind.

Die Regeln der Hongkonger Börse erlauben vertrauliche Börsenprospekte nur bei Unternehmen, die schon an einem anderen Handelsplatz notiert sind, etwa in New York. Zudem könnte der Börsenbetreiber die Vorgaben für solche Kandidaten aufweichen, die als Abspaltung eines im Ausland börsennotierten Unternehmens eine Erstnotiz anstrebten. In den USA sind vertrauliche Prospekte weit verbreitet, in Hongkong sind sie allerdings unüblich.

Shein antwortete zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Der Börsenbetreiber in Hongkong lehnte eine Äußerung zu dem Unternehmen ab. Die chinesische Börsenaufsicht CSRC antwortete ebenfalls nicht auf eine Bitte um einen Kommentar. Die CSRC muss einem Börsengang zustimmen. Unklar ist, ob diese Freigabe bereits vorliegt.

Im Mai hatte Reuters unter Berufung auf Insider erstmals über die Börsenpläne von Shein berichtet. Es ist der dritte Versuch für den Online-Händler, der Billigmode über das Internet weltweit vertreibt. Die Börsenpläne für London und New York waren am Veto der chinesischen Aufsicht gescheitert.

Shein wurde 2012 in China gegründet, hat seinen Hauptsitz aber 2022 nach Singapur verlagert. Weil das Unternehmen mit tausenden Zulieferern in China zusammenarbeitet, unterliegt es Insidern zufolge weiterhin der chinesischen Börsenaufsicht. Das Unternehmen ist in den US-chinesischen Handelskrieg hineingezogen worden, nachdem US-Präsident Donald Trump die Freigrenze für Importe aus der Volksrepublik gestrichen hatte. Shein liefert seine Produkte direkt von den Herstellern an die Kunden aus. Bei einer Finanzierungsrunde 2023 war das Unternehmen mit 66 Milliarden Dollar bewertet worden, das war ein Drittel weniger als bei einer Finanzierungsrunde im Vorjahr.

(Geschrieben von Christina Amann. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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