Commerzbank: Gewinn, Dividende und Kurs deutlich rauf ++ Airbus: Gute Zahlen trotz Aus für A380 ++ Nestle: Gewinn unter den Erwartungen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Heute hat die Dax-Familie einiges an Zahlenwerk zu verarbeiten. Bereits Mittwoch nach Handelsende hat die Deutsche Börse ihre Zahlen veröffentlicht. Die hohe Volatilität an den Märkten hat dem Frankfurter Börsenplatzbetreiber natürlich in die Karten gespielt. Allerdings kommt der Ausblick bei den Anlegern nicht so gut an. Die Aktie startet mit kleinen Verlusten in den heutigen Börsentag.

Wirecard: Anleger greifen wieder zu

Die Aktien des Bezahldienstleister erholen sich heute zu Handelsbeginn ein gutes Stück. Der Gegenwind für Wirecard ist zwar nicht weniger geworden, aber heute gibt es zumindest bei Handelsstart keine weiteren schlechten Nachrichten. Das scheint die Anleger ein Stück zu beruhigen.  Allerdings werden auch in Deutschland Klagen gegen Wirecard geprüft.

Niederlage gegen Tottenham schlägt Anleger aufs Gemüt

Für Borussia Dortmund gibt es eine doppelte Klatsche. Erst gab es von Tottenham 3:0 auf die Mütze, was ein Ausscheiden in der Champions League sehr wahrscheinlich macht und heute gibt es von den Anlegern in etwa – 3 Prozent oben drauf. Damit schmelzen die Jahresgewinne der BVB-Aktie immer weiter. Langsam muss wieder ein Sieg her. Nächste Chance: Montag müssen die Schwarz-Gelben bei Tabellen-Schlusslicht Nürnberg ran.

Keine Rezession - nur Stagnation

Die schlimmsten Befürchtungen sind nicht eingetreten. Die deutsche Wirtschaft ist im Schlussquartal 2018 nicht in eine Rezession abgerutscht. Sie ist zum Jahresende aber auch nicht richtig in Schwung gekommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag in den letzten drei Monaten des Jahres etwa auf dem Niveau des Vorquartals, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag anhand vorläufiger Daten in Wiesbaden mitteilte. Im dritten Quartal war die Wirtschaftsleistung sogar geschrumpft, aber lag noch im leicht im Plus.

Dax weiter gut gelaunt

Der Deutsche Leitindex steuert auf ein gute Börsenwoche zu. Nachdem der Dax 3 Tage lang im Plus geschlossen hat, startet das Börsenbarometer auch heute im Plus. Der Shutdown dürfte so gut wie aus der Welt sein und im Handelsstreit könnte es doch eine Fristverlängerung geben. Das lässt die Stimmung der Anleger steigen. Zudem sind die heute präsentierten Quartalszahlen auch nicht schlecht. Daher steht heute auf der Handelstafel ein Plus von 0,83 Prozent und 11.259,52 Punkte.

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Commerzbank beteiligt wieder die Anleger

Die Commerzbank zahlt ihren Anteilseignern dank eines kräftigen Gewinnsprungs nach zwei Jahren wieder eine Dividende. Je Aktie sollen sie 20 Cent erhalten, teilte die seit einigen Monaten nur noch im MDax notierte Bank am Donnerstag in Frankfurt mit. Im abgelaufenen Jahr verdiente das zweitgrößte deutsche Geldhaus unter dem Strich 865 Millionen Euro und damit fast siebenmal so viel wie ein Jahr zuvor, als es sich nur durch den Verkauf seiner Konzernzentrale in den schwarzen Zahlen gehalten hatte. Mit dem Nettogewinn übertraf die Commerzbank die Erwartungen von Analysten, die aber mit einer Dividende in der genannten Höhe gerechnet hatten. Im laufenden Jahr will Commerzbank-Chef Martin Zielke die Kosten der Bank unter 6,8 Milliarden Euro halten und die Erträge steigern

Airbus: Produktion des A 380 wird eingestellt - Gewinn trotzdem rauf

Trotz der hohen Belastungen durch die Einstellung des A380 und Kosten für den Militärtransporter A400M im vergangenen Jahr konnte Airbus einen deutlichen Gewinnsprung erzielen. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 3,05 Milliarden Euro und damit 29 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Der Umsatz legte um acht Prozent auf 63,7 Milliarden Euro zu. Die Sonderbelastungen durch A380 und A400M summierten sich auf rund 900 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen eine um zehn Prozent auf 1,65 Euro erhöhte Dividende erhalten. Analysten hatten im Schnitt jedoch mit einer stärkeren Anhebung gerechnet.

Für 2019 nimmt sich das Management um Vorstandschef Tom Enders weitere Zuwächse vor. Der bereinigte operative Gewinn soll um etwa 15 Prozent steigen. Dazu will das Unternehmen 880 bis 890 Verkehrsflugzeuge ausliefern. Im vergangenen Jahr hatte Airbus 800 Maschinen an seine Kunden übergeben und damit nur noch 6 Maschinen hinter dem weltgrößten Flugzeugbauer Boeing aus den USA gelegen. Boeing baut seine Produktion aber ebenfalls kräftig aus und will im laufenden Jahr rund 900 Verkehrsjets ausliefern.

Kurz & knapp:

Nestle: Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestle hat im Jahr 2018 von einer wieder anziehenden Nachfrage auf seinen beiden größten Märkten USA und China profitiert. Auch das Geschäft mit Säuglingsnahrung- und Süßwaren konnte zulegen. Der Umsatz im abgelaufenen Jahr stieg konzernweit um 2,1 Prozent auf 91,4 Milliarden Schweizer Franken (80,3 Mrd Euro), wie Nestle am Donnerstag mitteilte. Aus eigener Kraft, also ohne Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe belief sich das Plus auf 3 Prozent, was soviel war wie Analysten erwartet hatten. Unter dem Strich stieg der Gewinn um 41,6 Prozent auf 10,1 Milliarden Franken. Hier kamen Nestle mehrere große Einmaleffekte zu Gute, darunter höhere Erträge aus dem Verkauf von Geschäftsteilen. Analysten hatten aber mit mehr gerechnet.

Gerresheimer: Eine Erholung des Geschäfts mit Injektionsfläschchen in Amerika und gut laufende Geschäfte mit der Kosmetikindustrie haben dem Spezialverpackungshersteller Gerresheimer im vergangenen Jahr Rückenwind beschert. Der Umsatz stieg im Ende November abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/18 wechselkursbereinigt um 4,3 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis vor Wechselkurseffekten (Ebitda) fiel hingegen unter anderem wegen Rechnungslegungseffekten im Zusammenhang mit einer früheren Übernahme um 0,9 Prozent auf 308 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben mit 178 Millionen Euro knapp 40 Prozent mehr hängen als vor einem Jahr, was aber auch an positiven Effekten der US-Steuerreform lag. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren. Die Dividende soll um 5 Cent auf 1,15 Euro je Anteilsschein steigen.

Bilfinger: Der Industriedienstleister hat 2018 deutlich weniger Verlust gemacht als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich stand ein Minus von 24 Millionen Euro, teilte die im SDax notierte Gesellschaft am Donnerstag in Mannheim mit. Ein Jahr zuvor hatte Bilfinger einen Verlust von 89 Millionen Euro ausgewiesen. Rechnet man Sondereffekte und die verkauften Unternehmenstöchter heraus, dann schaffte der Industriedienstleister zum ersten Mal seit 2014 wieder einen Gewinn in Höhe von 36 Millionen Euro. Von der besseren Geschäftsentwicklung sollen auch die Aktionäre profitieren. Sie sollen je Aktie eine Dividende von einem Euro erhalten.

Von Markus Weingran

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Bild: volzformat/shutterstock.com

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