Dax nähert sich wieder seinem Allzeithoch – Deutsche-Bank-Aktie startet richtig durch, Washtec liefert enttäuschende Zahlen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Neue Entwicklungen in Sachen Coronavirus und Zollstreit haben Anleger am Donnerstag in ihrer jüngsten Kauflaune bestärkt. Der deutsche Leitindex Dax endete mit einem Plus von 0,72 Prozent bei 13.574,82 Punkten, womit er von seinem jüngsten Rekordhoch nicht mehr allzu weit entfernt ist. Seit seinem Zwischentief in der vergangenen Woche hat er wieder 4,6 Prozent dazugewonnen. In der zweiten deutschen Börsenliga ging es für den MDax am Donnerstag um 0,45 Prozent auf 28.908,75 Zähler nach oben.

Noch immer verbreitet sich das Coronavirus mit jedem Tag schneller. „Mittlerweile beginnen die Börsen aber, auf einen Durchbruch bei der Bekämpfung der Krankheit zu hoffen“, kommentierte Analyst Tobias Basse von der NordLB. Die Hoffnung ist medizinischer Art: Wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, wurde das amerikanische Anti-Virus-Medikament Remdesivir zur Behandlung von Erkrankten für klinische Versuche zugelassen.

Im US-chinesischen Handelsstreit wurde positiv gewertet, dass China mit einer Verringerung von US-Strafzöllen auch die Abgaben auf US-Waren im Wert von 75 Milliarden US-Dollar halbieren will.

Bankensektor heute nicht zu bremsen

Auf Unternehmensebene konnte heute die Deutsche Bank mit Abstand am meisten Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Anleger haben die Nachricht über einen neuen US-Großinvestor euphorisch gefeiert. Die Aktie zog um fast 14 Prozent an und kostete damit erstmals seit November 2018 wieder mehr als 9 Euro.

Die kalifornische Capital Group gehört mit einem Anteil von knapp über drei Prozent nun zu den größten Aktionären des Bankhauses. Daneben sind unter anderem auch der Vermögensverwalter Blackrock, zwei Investmentgesellschaften aus Katar und der US-Hedgefonds Hudson Executive Capital mit jeweils mehr als drei Prozent an der Deutschen Bank beteiligt, bei Blackrock sind es sogar über 10 Prozent. Seitdem die Frankfurter im Dezember auf ihrem Kapitalmarkttag noch einmal detailliert über ihre weiteren Ziele und den laufenden Umbau gesprochen haben, hat das Papierangezogen und fast 40 Prozent dazugewonnen.

Abgesehen davon erhielt aber auch die gesamte Bankenbranche am Donnerstag Auftrieb, nachdem das italienische Kredithaus Unicredit die Erwartungen in Bezug auf die harte Kernkapitalquote und die Vermögensqualität im vierten Quartal übertroffen hatte. Laut Analyst Ignacio Cerezo von der UBS kommt wegen des starken Kapitalaufbaus nun die Möglichkeit erhöhter Ausschüttungen zur Sprache.

Der europäische Branchenindex Stoxx 600 Banks legte vor dem Hintergrund zuletzt um 1,7 Prozent zu. Damit waren die Banken der stärkste Wirtschaftssektor in Europa. Die Unicredit-Aktien waren im Sektor mit einem Anstieg um 6,5 Prozent der zweitbeste Wert hinter der Deutschen Bank. Für die Commerzbank ging es im MDax um 3,6 Prozent nach oben.

Wirecard konnte im Dax im 1,2 Prozent klettern. Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Wirecard vor Quartalszahlen auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 136 Euro belassen. Das operative Ergebnis (Ebitda) des Zahlungsdienstleisters dürfte den Markterwartungen entsprechen, schrieb Analyst Hannes Leitner.

Siemens Ex-Dividende gehandelt

Einsames Schlusslicht mit einem Minus von in der Spitze 5 Prozent waren heute die Papiere von Siemens. Dies lag zum großen Teil daran, dass die Papiere heute Ex-Dividende gehandelt wurden. Die DZ Bank hat die Einstufung für Siemens nach Quartalszahlen auf „Kaufen“ mit einem Kursziel von 142 Euro belassen. Trotz eines schwachen ersten Geschäftsquartals rechnet Analyst Alexander Hauenstein mit einem Anstieg des Gewinns je Aktie im Gesamtjahr von sechs Prozent. Voraussetzung hierfür sei eine Belebung der Geschäfte im zweiten Halbjahr.

Stahlwerte gefragt

Neben der Commerzbank konnten heute im MDax noch Thyssenkrupp und Morphosys besonders überzeugen, mit einem Plus von 3,3, bzw. 2,6 Prozent. Schwach hingegen haben die Papiere von Cancom, Teamviewer und Compugroup abgeschnitten, mit Verlusten von 2,3 bis 2,8 Prozent.

Sowohl Thyssenkrupp, als auch Salzgitter im SDax konnten von einem optimistischen Ausblick des Konkurrenten ArcelorMittal angetrieben werden, Salzgitter am Ende mit einem Plus von über 4 Prozent an der Spitze des Kleinstwerteindex.

Washtec kann keine guten Zahlen liefern

Ganz unten im SDax Platz nehmen mussten die Papiere von Washtec mit einem Minus von über 4 Prozent. Die Aktien des Autowaschanlagenherstellers sind nach Veröffentlichung vorläufiger Jahresergebnisse in der Gunst der Anleger gesunken. Die jüngste Aufwärtsbewegung der vergangenen Tage ist damit wieder beendet. Washtec hatte wegen Problemen im Großkundengeschäft und damit verbundenen Auftragsverschiebungen im abgelaufenen Jahr einen deutlichen Ergebnisrückgang verbucht. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) verringerte sich nach Sonderaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr um fast 30 Prozent auf gut 36 Millionen Euro. Der Umsatz blieb mit knapp 437 Millionen Euro nahezu stabil.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: H-AB Photography / shutterstock.com

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