Dax startet mit Erholungsversuch in den Mai

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Die jüngsten Kursverluste nutzen Anleger zum Wiedereinstieg in den deutschen Aktienmarkt. Für Bewegung dürften in dieser Woche aber vor allem die Firmenbilanzen sorgen.

Ein Mini-Kursplus von 0,7 Prozent: Das ist die die Dax-Bilanz für den April. Vor allem der Kursrutsch in der Vorwoche hat die Gewinne aus einer zunächst rasanten Erholungsrally zunichte gemacht. Allein am vergangenen Freitag war der deutsche Leitindex 2,7 Prozent abgerutscht.

Zum Start in den Mai zeichnet sich für den deutschen Aktienmarkt eine Erholung ab. Zahlreiche Anlege nutzen offenbar die jüngste Verluste zum Wiedereinstieg. Der Dax legte am Montagmorgen in den ersten Handelsminuten um 0,6 Prozent auf rund 10.100 Punkte zu.

Börsianer verwiesen zudem darauf, dass die Dividendensaison in Deutschland gerade begonnen habe und die Konzerne neue Rekordsummen ausschütteten. Hinzu kämen insgesamt positiven Fundamentaldaten in Europa und ein Anlagenotstand aufgrund der niedrigen Zinsen. Das sollte Aktien letztendlich wieder antreiben, so Uwe Eilers von der Geneon Vermögensmanagement.

Zwar pausiert die die Bilanzsaison zu Wochenbeginn, vor dem Feiertag “Christi Himmelfahrt” am Donnerstag ist der Unternehmenskalender in Deutschland aber prall gefüllt. Am Dienstag wartet der Autobauer BMW mit Zahlen zum ersten Quartal auf. Auch die Commerzbank sowie Fresenius und Fresenius Medical Care (FMC) berichten über ihren Jahresstart. Hinzu kommen noch zahlreiche Bilanzvorlagen von Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe. Am Mittwoch legen wiederum Siemens und die Deutsche Telekom ihre Geschäftsergebnisse vom Jahresstart vor.

Größere Kursbewegungen dürften am Montag noch bei zahlreichen Unternehmen wegen Ausschüttungen an die Aktionäre zu beobachten sein. Ex Dividende werden etwa die Papiere des Chemiekonzerns BASF, des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer, des Reifenherstellers und Autozulieferers Continental sowie des Pharmaherstellers Merck KGaA gehandelt.

Angesichts der Zahlenflut dürften für viele Marktteilnehmer andere Ereignisse in den Hintergrund rücken. “Es wird darauf ankommen, was die großen Titel in der ausklingenden Quartalssaison liefern”, sagte Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research. Zuvor stark gefallene Aktien könnten sich nach der Zahlenveröffentlichung erholen, wie es die Papiere der Deutschen Bank zuletzt vorgemacht hätten. Andere Aktien sind aus seiner Sicht schon hoch bewertet.

Ganz aus den Augen werden Börsianer die Konjunkturindikatoren allerdings nicht verlieren. Zum Auftakt der neuen Börsenwoche stehen die Stimmungsbarometer der Einkaufsmanager aus Deutschland, der Euro-Zone und den USA an. Daneben gibt der Branchenverband VDMA Zahlen zum Auftragseingang der deutschen Anlagenbauer bekannt.

Aus China kamen zudem am Wochenende recht aufmunternde Nachrichten, die für neue Zuversicht sorgen könnten: Die Stimmung in den chinesischen Industriebetrieben deutet auf eine anhaltende Erholung der zwischenzeitlich darbenden Industrieproduktion im Land hin, wenngleich der entsprechende Einkaufsmanagerindex für April laut Ric Spooner von CMC Markets etwas unter den Erwartungen ausgefallen war.

Auch die Geldpolitik in all ihren Facetten bleibt für Börsianer von Bedeutung. Im Wochenverlauf äußern sich einige hochrangige Vertreter der US-Notenbank Fed und auch von der Europäischen Zentralbank. Die Erwartungen bleiben hoch. Wer weniger liefere als erhofft, der stärke seine Währung und schicke seinen Aktienmarkt in den Keller – das habe die Bank von Japan mit ihrem Vorsitzenden Haruhiko Kuroda gezeigt, sagte Daniel Saurenz. Das könnten sich viele Länder gar nicht leisten.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Bankenverband, Jochen Zick/Action Press / flickr.com Hinzufügen, Lizenz: CC BY-ND 2.0

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