Telekom: US-Tochter sorgt für gute Zahlen ++ HeidelbergCement: Milder Winter lässt Anleger strahlen ++ Dialog Semiconductor: Überraschend guter Ausblick

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Das Spielchen bleibt gleich. Donald Trump hat erneut wüste Drohungen Richtung China geschickt. Und wieder kommen Informationen zu den Hintergründen von den „mit der Sache vertrauten Personen“. Die wollen nämlich wissen, dass China im Nachgang systematisch für die USA wichtige Passagen in dem Handelsvertrag gestrichen haben. Somit ist immer noch nicht ganz aus der Welt, dass der US-Präsident morgen die Strafzölle auf Waren aus dem Reich der Mitte auf 200 Millionen USA Dollar erhöht.

China droht mit Vergeltung

Bereits gestern hatte Peking schon eine Reaktion auf eine Erhöhung der Strafzölle angedeutet. „China werde die notwendigen Gegenmaßnahmen ergreifen.“ Aktuell könnte man annehmen die beiden Parteien hätten noch nie miteinander verhandelt. Das Ende ist offen. Trump ist auf jeden Fall wieder auf Krawall gebürstet und das ist ein gefährliches Szenario für die Märkte, da nur ein Tweet zum Handelsstreit die Märkte wieder in Angst und Schrecken versetzen dürfte, wie bereits Montag zu beobachten war.

Rauer Ton lässt Anleger vorsichtiger werden

Die Art und Weise wie Washington und Peking gerade miteinander umgehen lässt die Anleger heute wieder etwas vorsichtiger werden. Zudem gibt es auch heute wieder eine ganze Reihe von Quartalszahlen einzuordnen. Die Deutsche Telekom und HeidelbergCement servieren den Anlegern heute Zahlen nach ihrem Geschmack. Continental hingegen unterstreicht mit den endgültigen Zahlen, dass einfach Sand im Getriebe ist.

In den hinteren Reihen gibt es zudem noch die Quartalsberichte von der Metro, ProSiebenSat1, Talanx und Dialog Semiconductor. Das alles will erst einmal verarbeitet werden. Der deutsche Leitindex startet mit einem Minus 0,70 Prozent und 12.095,92 Punkten in den heutigen Handelstag.

Telekom: Überraschend gute Zahlen

Die Deutsche Telekom hat zu Jahresbeginn vor allem dank des boomenden US-Geschäfts deutlich mehr Geschäft gemacht und operativ mehr verdient. Der Umsatz kletterte im ersten Quartal um knapp neun Prozent auf 19,5 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in Bonn mitteilte.

Dabei halfen vorwiegend der schwache Euro und die Zukäufe in Österreich und den Niederlanden. Aus eigener Kraft wuchs der Erlös um 3,5 Prozent. Das um Sondereffekte und die neue Leasing-Bilanzierung bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg um 8,3 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro. Das war jedoch etwas weniger als von Analysten geschätzt.

Unter dem Strich belasteten bereits Kosten für die geplante milliardenschwere Übernahme des US-Mobilfunkrivalen Sprint, der Gewinn ging um gut 9 Prozent auf 900 Millionen Euro zurück. Die Jahresprognosen bestätigte das Management um Chef Tim Höttges. „Das war ein guter Start ins Jahr“, sagte er. „Wir sehen überall im Konzern positive Entwicklungen.“

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HeidelbergCement: Milder Winter lässt Gewinne sprudeln

Bessere Wetterbedingungen als im Vorjahr haben dem Baustoffkonzern HeidelbergCement im Auftaktquartal zu deutlich mehr Gewinn und Umsatz verholfen. Der Umsatz habe sich vor allem dank besserer Geschäfte in Europa und Nordamerika im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro erhöht, teilte die im Dax notierte Gesellschaft am Donnerstag in Heidelberg im Rahmen der Hauptversammlung mit. Dabei profitierte das Unternehmen auch von günstigeren Wechselkursen. Analysten waren von deutlich geringeren Erlösen ausgegangen.

Der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) legte in den ersten drei Monaten um knapp 60 Prozent auf 396 Millionen Euro zu. Das war mehr als erwartet. Dabei profitierte der Konkurrent von LafargeHolcim aus der Schweiz und der mexikanischen Cemex von deutlich besseren Wetterbedingungen. Im vergangenen Jahr hatten vor allem der kalte Winter in Nordamerika und Europa sowie weniger Arbeitstage Umsatz und Ergebnisse belastet. Die Ziele für das Gesamtjahr 2019 bestätigte das Unternehmen.

Continental: Gewinn bricht stark ein

Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat im ersten Quartal wegen der Schwäche der internationalen Märkte einen herben Gewinneinbruch erlitten. Der den Aktionären zuzurechnende Überschuss sackte um über ein Fünftel auf 575 Millionen Euro ab, wie das Dax-Unternehmen am Donnerstag in Hannover mitteilte. Der Umsatz war wie vom Konzern bereits mitgeteilt um knappe 0,3 Prozent auf 11,05 Milliarden Euro gestiegen. Wenn der Rückenwind vom schwächeren Euro und Zu- wie Verkäufe ausgeklammert würden, wäre der Erlös jedoch um 2 Prozent gesunken. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern fiel um gut 17 Prozent auf 884 Millionen Euro.

Kurz & knapp:

Dialog Semiconductor: Der Chipentwickler Dialog Semiconductor rechnet im zweiten Quartal mit einem anziehenden Geschäft. Zwischen April und Ende Juni erwarte man einen bereinigten Umsatz von 293 Millionen Dollar bis 333 Millionen Dollar, bereinigt um eine einmalige Lizenzzahlung infolge des Verkaufs von Bereichen an Apple. Dies wären bis zu 13 Prozent mehr als im ersten Quartal und auch mehr, als Analysten bisher auf dem Zettel haben.

Die um Sondereffekte bereinigte Marge sollte im zweiten Quartal auf dem Niveau des Jahresauftakts beziehungsweise leicht darüber liegen. Dialog hatte bereits Ende April die Eckdaten vorgelegt und dabei vor allem bei der Marge positiv überrascht.

Talanx: Der Versicherungskonzern ist mit einem überraschend starken Gewinnsprung ins Jahr gestartet. Unter dem Strich verdiente der Konzern mit Marken wie HDI und Neue Leben 235 Millionen Euro und damit acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie er am Donnerstag in Hannover mitteilte. Analysten hatten mit einem geringeren Anstieg gerechnet. Vorstandschef Torsten Leue sieht den Konzern damit auf Kurs, seinen Gewinn in diesem Jahr auf rund 900 Millionen Euro zu steigern.

Die deutsche Privat- und Firmenkundenversicherung legte zum Jahresstart dank ihres laufenden Sparprogramms deutlich zu. Allerdings profitierte Talanx auch von dem Gewinnplus des weltweit viertgrößten Rückversicherers Hannover Rück, an dem er gut die Hälfte der Anteile hält.

ProSiebenSat1: Der Münchener Medienkonzern ist positiv in das Jahr 2019 gestartet: Im ersten Quartal 2019 steigerte der Konzern seinen Umsatz um 4 Prozent auf 913 Millionen Euro (Vorjahr: 881 Millionen Euro). Dazu trug wesentlich die starke Entwicklung in den Segmenten Content Production & Global Sales sowie Commerce bei: Diese Segmente steigerten ihren Umsatz im ersten Quartal um 38 Prozent bzw. 25 Prozent (portfolio- und währungsbereinigtes Wachstum um 31 bzw. 14 Prozent). Dieses jeweils deutlich zweistellige Umsatzwachstum konnte das schwächere Entertainment-Geschäft, das sich 7 Prozent unter dem Vorjahresquartal (portfolio- und währungsbereinigter Rückgang um 4 Prozent) entwickelte, mehr als ausgleichen. Das adjusted EBITDA verzeichnete im ersten Quartal wie erwartet einen Rückgang um 5 Prozent auf 190 Millionen Euro (Vorjahr: 200 Millionen Euro). Hier wirkten sich wie angekündigt niedrigere Werbeeinnahmen sowie Investitionen im Entertainment-Segment auf die Profitabilität und Ergebnisentwicklung der Gruppe aus. Das adjusted net income (bereinigter Konzernüberschuss) stieg leicht um 1 Prozent auf 94 Millionen Euro (Vorjahr: 93 Millionen Euro).

Von Markus Weingran

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Bild: M DOGAN / Shutterstock.com

 

 

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