Vorbörse: Im Dax zeichnen sich Verluste ab – erneute Verkaufswelle im US-Tech-Sektor sorgt für Druck – Geldpolitik bleibt im Fokus

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – VERLUSTE ERWARTET – Eine erneute Verkaufswelle bei den US-Technologiewerten dürfte am Freitag die Anleger auch hierzulande nicht kalt lassen. Der Broker IG taxierte den Dax zwei Stunden vor dem Xetra-Start 0,70 Prozent tiefer auf 15 918 Punkte. Der deutsche Leitindex würde damit wieder unter die zuletzt umkämpfte 16 000-Punkte-Marke fallen. Diese hatte er jüngst nicht mehr nachhaltig überwinden könnten. Das zentrale Thema an den Börsen bleibt die hohe Inflation und die damit verbundene Perspektive bald steigender Zinsen. Mehrere Mitglieder der Fed sprachen sich am Donnerstag für eine zeitnahe Anhebung des Leitzinses aus. Damit wird eine noch schnellere geldpolitische Straffung immer wahrscheinlicher. „Wir erwarten nun, dass die Fed die Zinsen im März anheben wird. Dies wird dann die erste von vier prognostizierten Zinserhöhungen in diesem Jahr“, schrieb am Morgen die Credit Suisse. Diese Perspektive hatte am Vorabend in New York bei den Tech-Werten erneut ihre Spuren hinterlassen. Sie reagieren besonders sensibel auf höhere Zinsen. Ins Blickfeld rückt nun auch die Berichtssaison, die am Freitag im US-Bankensektor eingeläutet wird. Da am kommenden Montag in den USA ein Feiertag ist, dürften sich die Investoren zudem schon für ein verlängertes Wochenende positionieren.

USA: – VERLUSTE – Die jüngste Erholung im US-Technologiesektor hat am Donnerstag ihr vorzeitiges Ende gefunden. Der Nasdaq 100 verlor 2,57 Prozent auf 15 495,62 Punkte. Damit sind seine Kursgewinne seit dem späten Montagshandel wieder dahin. Der größte Druck für Techwerte kommt gegenwärtig von der strafferen Geldpolitik der US-Notenbank. Mehrere Mitglieder der Fed sprachen sich am Donnerstag für eine zeitnahe Anhebung des Leitzinses aus. Passieren könnte dies bereits im März. Marktteilnehmer rechnen inzwischen mit bis zu vier Leitzinserhöhungen allein in diesem Jahr. Aktien von Technologiekonzernen reagieren sensibel auf höhere Zinsen. So werden beispielsweise ihre ohnehin schon teuren Investitionen dadurch noch teurer.

ASIEN: – VERLUSTE – Die Börsen Asiens haben auch am Freitag nachgegeben. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss mit einem Minus von 1,3 Prozent. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland fiel zuletzt um gut ein halbes Prozent, ebenso wie der Hang-Seng-Index in der Sonderverwaltungsregion Hongkong.

DAX 16031,59 0,13%

XDAX 15917,99 -0,70%

EuroSTOXX 50 4315,90 -0,01%

Stoxx50 3827,13 -0,04%

DJIA 36113,62 -0,49%

S&P 500 4659,03 -1,42%

NASDAQ 100 15495,62 -2,57%

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

^

Bund-Future 170,74 -0,12%

DEVISEN:

^

Euro/USD 1,1475 0,20%

USD/Yen 113,72 -0,37%

Euro/Yen 130,50 -0,17%

Der Euro hat am Freitag etwas weiter zugelegt und damit an seine Vortagesgewinne angeknüpft. Zwischenzeitlich erreichte die Gemeinschaftswährung den höchsten Stand seit Mitte November. Am Morgen wurde Euro bei 1,1478 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1463 (Mittwoch: 1,1370) Dollar festgesetzt.

Weiterhin profitiert der Euro von der Aussicht, dass die US-Notenbank die Zinsen nicht stärker als erwartet anheben dürfte, um die Inflation zu bekämpfen. Im weiteren Handelsverlauf sollten Konjunkturdaten aus der Eurozone und aus den USA für Gesprächsstoff sorgen. Auf der Agenda stehen unter anderem aktuelle Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt in Deutschland, Verbraucherpreise aus Frankreich und Spanien sowie das US-Verbrauchervertrauen.

ROHÖL:

^

Brent 84,46 -0,01 USD

WTI 81,92 -0,20 USD

Die Ölpreise haben sich nach ihren Vortagesverlusten stabilisiert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Freitagmorgen 84,61 US-Dollar. Das waren 14 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) gab um 9 Cent auf 82,03 Dollar nach.

Am Donnerstag hatten am Ölmarkt Gewinnmitnahmen das Bild geprägt, nachdem die Ölpreise seit Jahresanfang deutlich von der aufgebesserten Stimmung an den Finanzmärkten profitiert hatten. Nun jedoch sorgte der erneute Ausverkauf bei den US-Technologiewerten wieder für Nervosität. Gestützt aber wurden die Ölpreise von der Hoffnung, dass die weltweite Rohstoffnachfrage den Auswirkungen der neuen Coronavirus-Variante Omikron trotzen dürfte.

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BMO CAPITAL MARKETS HEBT K+S AUF ‚OUTPERFORM‘ (MARKET PERFORM)

– GOLDMAN SENKT SOFTWARE AG AUF ‚NEUTRAL‘ (BUY) – ZIEL 39 (50) EUR

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR HELLOFRESH AUF 68 (78) EUR – ‚NEUTRAL‘

MORGAN STANLEY SENKT MORPHOSYS AUF ‚EQUAL-WEIGHT‘ (OVERW) – ZIEL 50 (76) EUR

– MORGAN STANLEY STARTET VITESCO MIT ‚UNDERWEIGHT‘ – ZIEL 40 EUR

– RBC SENKT ZIEL FÜR VONOVIA AUF 53 (55) EUR – ‚SECTOR PERFORM‘

– STIFEL HEBT AIXTRON AUF ‚HOLD‘ (SELL)

– WDH/DZ BANK HEBT FAIREN WERT FÜR CROPENERGIES AUF 16,75 (16) EUR – ‚KAUFEN‘

– WDH/JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SCOUT24 AUF 70 (71) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– RBC SENKT FORD AUF ‚SECTOR PERFORM‘ (OUTPERFORM) – ZIEL 26 (21) USD

– RBC HEBT ZIEL FÜR TESLA AUF 1045 (1005) USD – ‚SECTOR PERFORM‘

– BERENBERG STARTET HONEYWELL MIT ‚HOLD‘ – ZIEL 230 USD

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR AB INBEV AUF 75 (71) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR AIR LIQUIDE AUF 181 (166) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR ORANGE AUF 9,80 (9,40) EUR – ‚UNDERWEIGHT‘

– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR PHILIPS AUF 46 (51,50) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– BERENBERG SENKT EQUINOR AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 245 NOK

– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR SAFRAN AUF 140 (150) EUR – ‚BUY‘

– GOLDMAN HEBT RENISHAW AUF ‚CONVICTION BUY LIST‘ (BUY) – ZIEL 6550 (6450) PENCE

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR DANONE AUF 51,50 (51) EUR – ‚SELL‘

– GOLDMAN NIMMT SMITHS GROUP MIT ‚BUY‘ WIEDER AUF – ZIEL 1840 PENCE

– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR PHILIPS AUF 41 (51) EUR – ‚CONVICTION BUY LIST‘

– HSBC HEBT PHILIPS AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 38 (44) EUR

– JEFFERIES SENKT SVENSKA CELLULOSA AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 164 (160) SEK

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR BP AUF 590 (570) PENCE – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR ENI AUF 19 (18) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR TOTALENERGIES AUF 60 (58) EUR – ‚NEUTRAL‘

– MORGAN STANLEY SENKT NOVARTIS AUF ‚EQUAL-WEIGHT‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 93 CHF

– RBC HEBT LONDONMETRIC PROPERTY AUF ‚OUTPERFORM‘ (SECTOR P.) – ZIEL 325 (280) P

– RBC SENKT WAREHOUSE REIT AUF ‚SECTOR PERFORM‘ (OUTPERFORM) – ZIEL 180 (175) P

UBS HEBT ZIEL FÜR ENEL AUF 9,50 (9,20) EUR – ‚BUY‘

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 CHE: Zehnder, Umsatz 2021

12:45 USA: J.P. Morgan Chase & Co, Q4-Zahlen

14:00 USA: Citigroup, Q4-Zahlen

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

USA: Wells Fargo, Q4-Zahlen

USA: Blackrock, Q4-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

CHN: Handelsbilanz 12/21

DEU: Bundeswirtschaftsministerium Monatsbericht 01/22

00:50 JPN: Erzeugerpreise 12/21

08:00 GBR: BIP 11/21

08:00 GBR: Industrieproduktion 11/21

08:00 GBR: Handelsbilanz non-EU 11/21

09:00 ESP: Verbraucherpreise 12/21

10:00 DEU: BIP Jahr 2021 (Online-Pk)

11:00 EUR: Handelsbilanz 11/21

14:30 USA: Einzelhandelsumsatz 12/21

14:30 USA: Im- und Exportpreise 12/21

15:15 USA: Industrieproduktion 12/21

15:15 USA: Kapazitätsauslastung 12/21

16:00 USA: Lagerbestände 11/21

16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 01/22 (vorab)

EUR: Fitch Ratingergebnis Grichenland, EFSF, ESM

EUR: Moody’s Ratingergebnis Spanien

EUR: S&P Ratingergebnis Russland

SONSTIGE TERMINE

10:30 DEU: Hybrid-Pk zur Vorstellung der Wohnungsmarkt-Studie „Sozialer Bauplan für Deutschland“ des Pestel-Instituts (Hannover), Berlin

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

^ Prognose Vorwert

EUROZONE

08.45 Uhr

Frankreich

Verbraucherpreise HVPI

Dezember

Monatsvergleich +0,2 +0,2*

Jahresvergleich +3,4 +3,4*

09.00 Uhr

Spanien

Verbraucherpreise, Dezember

Monatsvergleich +1,2 +1,2*

Jahresvergleich +6,7 +6,7*

10.00 Uhr

Deutschland

Bruttoinlandsprodukt (BIP)

2021 (unbereinigt) +2,7 -5,0

11.00 Uhr

Eurozone

Handelsbilanz

(Mrd Euro)

November

saisonbereinigt +1,5 +2,4

unbereinigt — +3,6

GROSSBRITANNIEN

08.00

Industrieproduktion

November

Monatsvergleich +0,2 -0,6

Jahresvergleich +0,5 +1,4

Bruttoinlandsprodukt (BIP)

November

Monatsvergleich +0,4 +0,1

Jahresvergleich +0,8 +0,9

USA

14.30 Uhr

Einzelhandelsumsatz, Dezember

Monatsvergleich -0,1 +0,3

ex Autos

Monatsvergleich +0,2 +0,3

Einfuhrpreise, Dezember

Monatsvergleich +0,2 +0,7

Jahresvergleich +10,8 +11,7

15.15 Uhr

Industrieproduktion, Dezember

Monatsvergleich +0,2 +0,5

Kapazitätsauslastung, Dezember 77,0 76,8

16.00 Uhr

Lagerbestände, November

Monatsvergleich +1,2 +1,2

Verbrauchervertrauen

Universität Michigan, Januar 70,0 70,6

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: H-AB/Shutterstock.com

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