Vorbörse: Trump verschiebt Verhandlungen über Corona-Hilfen bis nach der US-Wahl und vermiest Anlegern die Stimmung – Dax im Minus erwartet, Wall Street stampft Gewinne ein

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – VERLUSTE ERWARTET – Der Tritt auf die Bremse bei einem weiteren milliardenschweren US-Konjunkturpaket durch den Präsidenten Donald Trump schlägt den Anlegern am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch auf die Stimmung. Trump wies die Regierung und seine Republikaner am Vorabend an, bis nach der Wahl nicht mehr mit den Demokraten über ein weiteres Corona-Konjunkturpaket zu verhandeln. Den Optimisten am Markt, im Börsenjargon auch Bullen genannt, fällt somit ein wichtiges Kaufargument weg. Der US-Leitindex Dow sackte nach der Anweisung Trumps in wenigen Minuten um mehr als 600 Punkte ab und erholte sich bis zur Schlussglocke auch nicht mehr. Die vom Broker IG für das deutsche Börsenbarometer Dax implizierte Minus von rund einem Viertelprozent auf 12 872 Zähler nimmt sich dagegen noch vergleichsweise harmlos aus.

USA: – VERLUSTE – Aussagen von US-Präsident Donald Trump zu einem Stopp der Gespräche über ein weiteres Konjunkturprogramm haben den Anlegern am New Yorker Aktienmarkt am Dienstag den Börsentag verdorben. Hatten sie im Verlauf noch auf eine womöglich zeitnahe Einigung zwischen Republikanern und Demokraten über ein weiteres Stimuluspaket gehofft, fuhr der gerade erst vom Krankenhaus ins Weiße Haus zurückgekehrte Trump ihnen dann in die Parade. Trump will die Gespräche zunächst bis nach den US-Wahlen am 3. November auf Eis legen. Für die Standardwerte, die zunächst ihre Vortagesgewinne etwas ausgebaut hatten, ging es nach den Aussagen Trumps nach unten. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss mit minus 1,34 Prozent auf 27 772,76 Punkten.

ASIEN: – UNEINHEITLICH – Die wichtigsten Börsen Asiens haben am Mittwoch infolge eines Dämpfers für die Hoffnungen auf ein baldiges, weiteres US-Corona-Konjunkturpaket keine gemeinsame Richtung gefunden. So schaltete US-Präsident Donald Trump im Wahlkampfmodus einen Gang höher und ging auf Konfrontationskurs. Er wies die Regierung und seine Republikaner an, bis nach der Wahl Anfang November nicht mehr mit den Demokraten über ein Wirtschaftspaket zu verhandeln. Der japanische Leitindex Nikkei 225 fiel zuletzt leicht, während der Hang-Seng-Index in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong moderat stieg. An den Börsen Festlandchinas wurde wegen eines Feiertages erneut nicht gehandelt.

DAX 12906,02 0,61%

XDAX 12809,58 -0,58%

EuroSTOXX 50 3233,30 0,41%

Stoxx50 2921,25 -0,11%

DJIA 27772,76 -1,34%

S&P 500 3360,95 -1,4%

NASDAQ 100 11291,27 -1,89%

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 174,58 +0,02%

DEVISEN:

Euro/USD 1,1735 0%

USD/Yen 105,69 0,06%

Euro/Yen 124,03 0,06%

Der Eurokurs hat sich am Mittwoch in den ersten Handelsstunden kaum bewegt. Die Gemeinschaftswährung kostete am frühen Morgen 1,1734 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Am Dienstag war der Euro im späten Handel wegen der Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump über ein weiteres Konjunkturpaket unter Druck geraten. Trump will die Gespräche mit den Demokraten über weitere Hilfen für die Wirtschaft und Verbraucher, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise zu überwinden, bis nach den US-Wahlen am 3. November auf Eis legen. Zuvor war der Euro noch knapp 1,18 Dollar wert.

ROHÖL:

Brent 41,98 -0,67 USD

WTI 39,89 -0,78 USD

Verzögerungen bei dem erhofften weiteren Corona-Konjunkturpaket in den USA haben den Hoffnungen auf eine weitere Wirtschaftsbelebung und damit auch den Ölpreisen einen Dämpfer verpasst. Am Mittwochmorgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 41,96 US-Dollar. Das waren 0,69 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 0,81 Cent auf 39,86 Dollar.

Tags zuvor hatte noch die nachlassende politische Unsicherheit, die infolge des coronabedingten Krankenhausaufenthaltes von US-Präsident Donald Trump aufgekommen war, nachgelassen. Investoren hofften zudem auf Fortschritte bei den Verhandlungen der Demokraten und Republikaner über ein neues Konjunkturpaket.

Kurz nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus schaltete Trump dann im Wahlkampfmodus einen Gang höher und ging auf Konfrontationskurs. Er wies die Regierung und seine Republikaner an, bis nach der Wahl Anfang November nicht mehr mit den Demokraten über ein Wirtschaftspaket zu verhandeln.

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR 1&1 DRILLISCH AUF 40 (49) EUR – ‚BUY‘

– BERENBERG STARTET SMA SOLAR MIT ‚BUY‘ – ZIEL 50 EUR

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR COVESTRO AUF 68 (67) EUR – ‚CONVICTION BUY LIST‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR ADIDAS AUF 235 (225) EUR – ‚NEUTRAL‘

RBC HEBT ZIEL FÜR DAIMLER AUF 59 (51) EUR – ‚OUTPERFORM‘

– WDH/COMMERZBANK HEBT ZIEL FÜR DAIMLER AUF 46 (40) EUR – ‚HOLD‘

– WDH/DEUTSCHE BANK HEBT HAPAG-LLOYD AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 55 (42) EUR

– WDH/SOCGEN HEBT ZIEL FÜR BMW AUF 75 (68) EUR – ‚BUY‘

– WDH/SOCGEN HEBT ZIEL FÜR STABILUS AUF 55 (48) EUR – ‚HOLD‘

– WDH/SOCGEN HEBT ZIEL FÜR VOLKSWAGEN VORZÜGE AUF 184 (148) EUR – ‚BUY‘

– WDH/SOCGEN HEBT ZIEL FÜR FIAT CHRYSLER AUF 12,50 (11,00) EUR – ‚BUY‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR DELTA AIR LINES AUF 51 (45) USD – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN HEBT JETBLUE AIRWAYS AUF ‚OVERWEIGHT‘ (UNDERWEIGHT) – ZIEL 17 (12) USD

– JPMORGAN SENKT SOUTHWEST AIRLINES AUF ‚UNDERWEIGHT‘ (NEUTRAL) – ZIEL 41 USD

– JPMORGAN HEBT UNITED AIRLINES AUF ‚OVERWEIGHT‘ (NEUTRAL) – ZIEL 52 (44) USD

– JPMORGAN HEBT SPIRIT AIRLINES AUF ‚NEUTRAL‘ (UNDERWEIGHT) – ZIEL 19 (14) USD

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR AB INBEV AUF 49 (47) EUR – ‚NEUTRAL‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR ALIBABA AUF 350 (315) USD – ‚CONVICTION BUY LIST‘

HSBC SENKT AMADEUS IT AUF ‚REDUCE‘ (BUY) – ZIEL 40 (50) EUR

– JEFFERIES HEBT AB INBEV AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 60 (50) EUR

– JEFFERIES HEBT DIAGEO AUF ‚BUY‘ (UNDERPERFORM) – ZIEL 3300 (2200) PENCE

– JEFFERIES HEBT PERNOD RICARD AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 170 (142) EUR

– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR VOLVO B AUF 200 (180) SEK – ‚BUY‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR RIO TINTO AUF 6300 (6350) PENCE – ‚OVERWEIGHT‘

– WDH/SOCGEN HEBT ZIEL FÜR RENAULT AUF 23 (22) EUR – ‚HOLD‘

– WDH/SOCGEN HEBT ZIEL FÜR VALEO AUF 27 (24) EUR – ‚HOLD‘

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 DEU: Cropenergies, Q2-Zahlen

08:00 GBR: Tesco, Halbjahreszahlen

09:15 DEU: Fortsetzung Prozess gegen Ex-Audi-Chef Stadler und drei Ingenieure

10:00 DEU: Landgericht verhandelt über Geldbuße gegen einen Telekommunikationsdienstleister wegen Verstößen gegen den Datenschutz. Der Bundesbeauftragten für den Datenschutz hatte gegen 1&1 eine Geldbuße von 9,55 Millionen Euro verhängt.

EUR: Europaparlament debattiert über Wirecard-Skandal

TERMINE KONJUNKTUR

08:00 DEU: Industrieproduktion 08/20

08:00 DEU: Öffentlicher Gesamthaushalt, 1. Halbjahr 2020

08:45 FRA: Handelsbilanz 08/20

09:00 SPA: Industrieproduktion 08/20

09:00 EUR: EZB-Sitzung ohne Ratsbeschluss

10:00 ITA: Einzelhandelsumsatz 08/20

11:30 DEU: Anleihe / Laufzeit: 10 Jahre / Volumen 3 Mrd EUR

16:30 USA: EIA Ölbericht (Woche)

20:00 USA: FOMC-Sitzungsprotokoll 15./16.9.20

21:00 USA: Konsumentenkredite 08/20

SONSTIGE TERMINE

DEU: Bundesverwaltungsgericht verhandelt über Klagen der Stadt Fehmarn und eines Landwirts zum Großprojekt Feste Fehmarnbeltquerung

DEU: Digitale Konferenz „Für ein gesundes Europa“

+ 13:30 Eröffnung durch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)

DEU: Sondersitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Energie, Betriebe zur aktuellen Situation des Einzelhandels, der Gastronomie und der Hotellerie sowie Vorbereitungen auf einen möglichen „Corona-Herbst“

DEU: Fortsetzung der Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in Hessen, Niedersachsen und Bremen

HINWEIS

CHN: Feiertag, Börse geschlossen

°

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

^ Prognose VorwertEUROZONE

08.00 Uhr

Deutschland

Industrieproduktion, Aug

Monatsvergleich +1,5 +1,2

Jahresvergleich -8,7 -10,0

09.00 Uhr

Spanien

Industrieproduktion, Aug

Monatsvergleich +1,0 +9,3

Jahresvergleich -5,9 -6,4

GROSSBRITANNIEN

(Keine marktbewegenden Daten erwartet.)

USA

20.00 Uhr

Fed-Sitzungsprotokoll (Minutes)

21.00 Uhr

Verbraucherkredite, Aug +14,0 +12,25°

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: H-AB/Shutterstock.com

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