Dax: Sell-Off an der Wall Street geht weiter - Dax versucht Kursverfall zu stoppen - Ölpreise geben nach

DEUTSCHLAND: STABILISIERUNGSVERSUCH
Der Dax
Die hohe Inflation und die steigenden Zinsen bleiben die dominierenden Themen und schüren bei den Investoren die Angst vor einer Rezession. Die überraschend deutliche Zinserhöhung in der Schweiz hatte die Kurse am Vortag stark belastet. Auch die Drosselungen der Gaslieferungen aus Russland spielen zunehmend eine Rolle. "Die Sorgen vor einer Rationierung bei Gas im Herbst und Winter und damit die Wahrscheinlichkeit einer Rezession nimmt zu", hieß es von der Dekabank.
Angesichts des Ausmaßes des jüngsten Abverkaufs - in einem extrem nervösen Marktumfeld hat der Dax in nicht einmal zwei Wochen mehr als elf Prozent verloren - sehen Experten aber noch nicht mehr als eine Gegenbewegung. Technisch sei der Dax unverändert im Abwärtstrend und neuerliche Verluste seien möglich, schrieben die Experten der Helaba. Ein Rückfall bis zum Jahrestief bei 12 438 Punkten könne nicht ausgeschlossen werden. Dieses hatte der Dax Anfang März erreicht.
Größere Schwankungen könnte am Freitag der Verfall von Kontrakten an den Terminbörsen mit sich bringen. Im Tagesverlauf werden außerdem Wirtschaftsdaten erwartet, die Hinweise auf die Folgen der extrem hohen Inflation und steigenden Zinsen auf die Konjunktur liefern werden. Dies ist auch entscheidend für den weiteren Spielraum der Notenbanken bei ihren geldpolitischen Straffungen.
Goldman Sachs stufte Eon
USA: VERLUSTE
Die Kursgewinne vom Vortag nach der Zinserhöhung in den USA sind nur einen Tag später schon wieder Makulatur. Eine straffere Geldpolitik der Notenbanken von Hongkong, England und überraschend auch der Schweiz haben den Investoren am Donnerstag die Risiken der weltweiten Inflation erneut deutlich vor Augen geführt - mitsamt der damit verbundenen Gefahr einer Rezession. In diesem für Aktien denkbar schlechten Umfeld büßte der Dow Jones Industrial
ASIEN: ÜBERWIEGEND VERLUSTE, GEWINNE IN CHINA
Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Freitag mehrheitlich nachgegeben. In Tokio fiel der japanische Leitindex Nikkei 225
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
RENTEN:
Bund-Future 144,31 +0,45%
DEVISEN: Euro wieder über 1,05
Der Euro
Der Yen stand an den Märkten unter Druck, nachdem die japanische Notenbank im Anschluss an ihre Zinssitzung die extrem lockere Geldpolitik bestätigt hatte. Die Bank of Japan gehört damit zu den ganz wenigen Zentralbanken, die den Kampf gegen die Inflation bisher noch nicht aufgenommen haben. In Japan ist die Inflation allerdings auch deutlich niedriger als etwa in der Eurozone, den USA oder Großbritannien. Die Landeswährung Yen leidet seit längerem unter der Haltung der Notenbank. In dieser Woche war sie zum Dollar auf den tiefsten Stand seit fast einem viertel Jahrhundert gefallen.
Vor dem Wochenende stehen in der Eurozone Inflationsdaten auf dem Programm. Es handelt sich um Detaildaten, die jedoch revidiert werden könnten. Bisher bekannt ist, dass die Teuerung im Mai mit 8,1 Prozent auf ein Rekordhoch gestiegen ist. Die EZB strebt auf mittlere Sicht nur eine Inflation von zwei Prozent an. Sie hat für Juli zwar eine erste Zinserhöhung seit elf Jahren angekündigt, hinkt im Inflationskampf vielen anderen Zentralbanken aber hinterher.
Euro/USD 1,0525 -0,23%
USD/Yen 133,95 1,33%
Euro/Yen 140,99 1,10%
ROHÖL: Leichter Rückgang
Die Ölpreise sind am Freitag im frühen Handel leicht gefallen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 118,92 US-Dollar. Das waren 89 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 91 Cent auf 116,68 Dollar.
Die Erdölpreise sind in den vergangenen Tagen durch die schlechte Stimmung an den Aktienbörsen belastet worden. Dort löst der Inflationskampf vieler Zentralbanken zunehmend Rezessionsängste aus. Eine wirtschaftliche Talfahrt würde sich auch in einem abnehmenden Rohölverbrauch bemerkbar machen. Entsprechend empfindlich reagieren die Teilnehmer am Ölmarkt auf die vielerorts steigenden Leitzinsen.
Trotz der jüngsten Verluste liegen die Ölpreise auf hohem Niveau. Seit Jahresbeginn haben sie unter teils hohen Schwankungen um etwa 60 Prozent zugelegt. Hauptgründe sind der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die Sanktionen überwiegend westlicher Staaten. Russland gehört zu den größten Erdölproduzenten der Welt.
Brent 119,23 -0,58 USD
WTI 116,90 -0,69 USD
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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN
- CITIGROUP HEBT AUMANN AUF 'BUY' (NEUTRAL) - ZIEL 18,50 (17,40) EUR
- GOLDMAN HEBT EON AUF 'BUY' (NEUTRAL) - ZIEL 12,50 EUR
- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR DIAGEO AUF 5040 (4700) PENCE - 'OVERWEIGHT'
- BERNSTEIN SENKT ZIEL FÜR KERING AUF 645 (748) EUR - 'OUTPERFORM'
- BOFA SENKT ZIEL FÜR ASOS AUF 760 (1100) PENCE - 'UNDERPERFORM'
- CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR DIAGEO AUF 4400 (4700) PENCE - 'OUTPERFORM'
- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR ASOS AUF 1300 (1850) PENCE - 'NEUTRAL'
- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR BOOHOO AUF 115 (125) PENCE - 'BUY'
- HSBC SENKT COLRUYT AUF 'REDUCE' (HOLD) - ZIEL 25 (35) EUR
- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR AKZO NOBEL AUF 77 (84) EUR - 'HOLD'
- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR DIAGEO AUF 4000 (4400) PENCE - 'BUY'
- JPMORGAN HEBT EQUINOR AUF 'NEUTRAL' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 350 (305) NOK
- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR NESTLE AUF 130 (135) CHF - 'OVERWEIGHT'
- RBC SENKT ZIEL FÜR BOOHOO AUF 65 (80) PENCE - 'SECTOR PERFORM'
- SOCGEN SENKT ZIEL FÜR ASOS AUF 3200 (4000) PENCE - 'BUY'
TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN
TERMINE UNTERNEHMEN
08:00 GBR: Tesco, Q1 Trading Statement
11:00 DEU: Volkswagen Konzern Auslieferungen 05/22
TERMINE KONJUNKTUR
JPN: BoJ, Zinsentscheid
08:00 GBR: Einzelhandelsumsatz 05/22
11:00 EUR: Verbraucherpreise 05/22 (endgültig)
11:00 ITA: Handelsbilanz 05/22
15:15 USA: Industrieproduktion 05/22
15:15 USA: Kapazitätsauslastung 05/22
16:00 USA: Frühindikator 05/22
EUR: S&P Ratingergebnis Lettland
EUR: Fitch Ratingergebnis Bulgarien,
EUR: Moody's Ratingergebnis Luxemburg, Slowakei
SONSTIGE TERMINE
DEU: Großer Verfallstag an der Börse, Frankfurt/M.
LUX: Treffen des EU-Ministerrates für Wirtschaft und Finanzen, Luxemburg
LUX: Treffen der EU-Gesundheitsminister, Luxemburg
KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA
Prognose/Vorwert
EUROZONE
11.00 Uhr
Eurozone Verbraucherpreise HVPI Mai
Monatsvergleich +0,8 +0,8*
Jahresvergleich +8,1 +8,1*
Kernrate
Jahresvergleich +3,8 +3,8*
GROSSBRITANNIEN
--- Keine wichtigen Daten erwartet ---
USA
15.15 Uhr
Industrieproduktion, Mai +0,4 +1,1
Kapazitätsausstattung, Mai 79,2 79,0
16.00 Uhr
Sammelindex Frühindikatoren, Mai -0,4 -0,3
Redaktion onvista / dpa-AFX