Markt Update: Dax schafft endlich seine Gewinne zu halten - Shop Apotheke wird nach Oddo-Zweifeln an der Prognose "Top Stock Ideas" der Baader Bank - Morphosys mit Übernahemfantasie

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Kurz vor der Mittagspause sah es wieder danach aus, dass der Dax seine frühen Gewinne wieder abgibt, wie er es schon zweimal in dieser Woche getan hat. Doch diesmal waren die Anleger etwas mutiger und der deutsche Leitindex konnte mit grünen Vorzeichen in den Feierabend gehen. Am Ende war es ein Plus von 1,56 Prozent bei 12 594,52 Punkten. Damit lag das Börsenbarometer ungefähr in der Mitte seiner Tagesspanne. Der MDax  gewann 1,40 Prozent auf 24 979,41 Zähler.

Die beiden Tage zuvor gelang dem Dax das Kunststück nicht die Gewinne auch über die Ziellinie zu retten. Der deutsche Leitindex fiel Dienstag sogar unter sein Jahrestief und sackte  bis auf 12.390 Punkte ab. Das war allerdings der Punkt, an dem die Schnäppchenjäger wieder zum Zugreifen bereit waren und dieser Trend setzte sich heute fort, obwohl die Wall Street verhalten in den Tag starteten. In New York wird mit Spannung auf das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed gewartet. Die Anleger erhoffen sich neue Rückschlüsse auf den weiteren Kurs der amerikanischen Notenbank. 

Probleme sind nicht kleiner geworden

Der heutige Tagesverlauf zeigt allerdings auch, dass die Anleger keinesfalls ruhiger geworden sind. Besonders die Abhängigkeit von russischen Erdgas bereitet den Anlegern weiter Bauchschmerzen. Sollte Putin den Hahn weiter zugreifen, dann sind die Folgen wahrscheinlich noch gar nicht abzuschätzen. Auf jeden Fall würde es die Inflationsrate über hohe Gaspreise in die Höhe treiben und die Angst vor eine Rezession dürfte größer denn je sein. Daher sollten Anleger weiterhin mit bedacht vorgehen. Das der Dax heute nicht wieder über seinem Jahrestief geschlossen hat, kann es auch noch sehr gut möglich sein, dass er in den kommenden Wochen die Marke von 12.000 Punkten testet. 

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Am Mittwoch zählten Tech-Werte auch in Europa zu den größten Gewinnern. Die Aktien des Chipkonzerns Infineon und des Halbleiterausrüsters Aixtron gehörten mit 4,5 und 5,4 Prozent zu den Favoriten der Anleger, ebenso diverse Softwarekonzerne wie SAP mit plus 2,8 Prozent.

Dem Tech-Sektor zugerechnet werden in der Dax-Indexfamilie auch verschiedene Online-Werte. Zeitweise gab es im Essenslieferbereich Branchenfantasie wegen einer Kooperation von Just Eat Takeaway und Amazon . Beim Kochboxenlieferanten Hellofresh hielt die Erholungsrally mit einem Plus von 6,2 Prozent an.

Achterbahnfahrt von Delivery Hero endet unter dem Startpunkt

Bei Delivery Hero allerdings drehte der lange Zeit mit angetriebene Kurs spät ins Minus ab, zuletzt büßten sie 4,1 Prozent ein. Am Nachmittag war bekannt geworden, dass die EU-Kommission die Büros von Delivery Hero und anderen Lieferdiensten durchsucht hat. Allein aus dem Umstand der Ermittlungen der Kommission lasse sich allerdings nicht ableiten, dass Delivery Hero tatsächlich an solchen Praktiken beteiligt gewesen sei, betonte das Unternehmen.

Shop Apotheke setzt guten Lauf fort

Deutlicher um 10,6 Prozent ging es unter den Online-Werten für die Shop Apotheke nach oben. Die Titel setzten damit eine Erholungsrally vom Vortag fort, während sie von der Baader Bank auf eine Liste der "Top Stock Ideas" aufgenommen wurden.

Am Dax-Ende standen die Anteilsscheine von Adidas nach einem skeptischen Analystenkommentar von Hauck Aufhäuser Investment Banking. Die Papiere des Sportartikelkonzerns konnten ihre Kursverluste aber auf ein Prozent reduzieren. Analyst Christian Salis sieht die Jahresziele des Unternehmens wegen der Konsumflaute und Druck auf die Margen in Gefahr und drehte seine bisherige Kaufempfehlung in das Gegenteil um.

Morphosys hebt ab 

Mit einem Kurssprung um 14 Prozent fielen im SDax noch die Morphosys-Aktien positiv auf. Eine Studie des kanadischen Analysehauses RBC über strategische Optionen des US-Partners Incyte hatte am Mittwoch Übernahmefantasie in die Aktien gebracht.

Der EuroStoxx zog am Mittwoch um 1,85 Prozent an, während es in Paris für den Cac 40 sogar ein Plus von gut zwei Prozent gab. Der Londoner FTSE 100 legte um 1,2 Prozent zu. In New York stand der Dow Jones Industrial zeitweise in der Gewinnzone, fiel aber zuletzt um ein halbes Prozent.

Der Euro kostete am Mittwoch so wenig wie Ende 2002, zuletzt wurden 1,0169 US-Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0177 (Dienstag: 1,0290) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9826 Euro.

Die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen fiel von 1,14 Prozent am Vortag auf 1,05 Prozent. Der Rentenindex Rex dagegen stieg um 0,46 Prozent auf 134,99 Punkte. Der Bund-Future legte zuletzt 0,43 Prozent auf 151,63 Zähler zu./tih/stw

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