Markt Update: Dax weiter im Rückwärtsgang - Covestro kritisiert Gas-Umlage, EON sowie Uniper wollen grünen Wasserstoff aus Kanada und Eventim bleibt vorsichtig

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: H-AB Photography / Shutterstock.com

Das Treffen der Notenbänker in Jackson Hole hält die Märkte weiter in Schach. Die Wall Street unternahm Dienstag zwar einen zaghaften Erholungsversuch, doch diesmal gab es keinen "Turnaround Tuesday". Die großen US-Indizes schlossen allesamt im Minus und liefern dem Dax damit keine guten Vorgaben für den heutigen Tag. Der deutsche Leitindex kommt erneut schwach aus den Startlöchern. Damit ist die gute Stimmung im August futsch. Mittlerweile liegt der Dax seit Jahresanfang leicht im Minus und seit Jahresbeginn sind es wieder über 16 Prozent. 

Morgen startet das Notenbank-Symposium in Jackson Hole. Schwache Wirtschaftsdaten aus den USA haben Dienstag noch einmal unterstrichen, wie schwer der Weg für die amerikanische Notenbank ist. Daher dürfte Jerome Powell auch nicht viele Nachrichten im Gepäck haben, welche die Anleger wieder beruhigen. Die Inflationsraten in den USA war zuletzt zwar rückläufig, mit einer 8 vor dem Komma aber immer noch sehr hoch. Die Fed Mitglieder Fed-Mitglieder James Bullard und Esther George hatten die Märkte erst vergangenen Freitag mit ihren Aussagen zur weitern Zinspolitik der amerikanischen Notenbank aufgeschreckt. Beide deuteten an, dass die Fed den Leitzins so lange anheben wird, bis die Inflation wieder auf das Ziel von zwei Prozent gesunken ist. 

Sollte Jerome Powell ähnliche Aussagen in Jackson Hole treffen, dann dürften die Märkte weiter schwächeln. Das der Chef der Fed vor den Inflationsdaten von August von dieser Aussage abweicht ist eher unwahrscheinlich. Erst wenn die Inflation in den USA über einen längeren Zeitraum fällt dürfte die US-Notenbank den Fuß wieder etwas vom Gaspedal nehmen. 

Wie das Fed Watch Tool der Börse Chicago zeigt, sind sich die Experten auch noch nicht einig wie die Fed im September vorgehen wird. Aktuell rechnen 53,5 Prozent damit, dass die Fed die Zinsen erneut um 75 Basispunkte anhebt. 46,5 Prozent tippen darauf, dass es nur 50 Basispunkte sind. Mal schauen, wie sich die Meinungen nach dem Treffen in Jackson Hole verändert. 

Quelle: CME Group

Solange die Anleger überwiegen eine weiter Anhebung der Leitzinsen um 75 Basispunkte erwarten, dürfte die Stimmung an den Märkten gedrückt sein. Anleger sollten die 50-Tage-Linie im Dax im Auge behalten. Aktuell liegt der Dax etwas drunter. Je größer dieser Abstand wird, desto größer ist die Gefahr, dass der Dax sein Tief aus dem Juli noch einmal testet. Das lag bei etwas mehr als 12.500 Punkten. Daher ist weiterhin Vorsicht geboten und Anleger sollte im Zweifelsfall Neuinvestitionen zurückstellen und abwarten. 

Quelle: onvista

Covestro Vorstand kritisiert Gas-Umlage

Der Technologievorstand des Kunststoffkonzerns, Klaus Schäfer, hat die von der Bundesregierung beschlossene Umlage zur Stützung von Gasimporteuren scharf kritisiert.

Die Umlage ist hochgradig unausgegoren und völlig unfair. Kosten und Nutzen stehen nicht im Gleichgewicht

Klaus Schäfer im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch)

Je nach weiterer Entwicklung der Energiepreise rechnet Schäfer mit hohen Mehrkosten für das Unternehmen. Für den Finanzvorstand von Covestro wäre anstatt der Gas-Umlage eine Steuer, die über das ganze Land verteilt wird, eine andere Möglichkeit. 

EON und Uniper wollen Wasserstoff aus Kanada

Die beide Energiekonzerne wollen mit dem Einkauf von grünem Ammoniak aus Kanada den Weg in Richtung Null Emissionen vorantreiben. EON und Uniper haben dafür am Dienstag mit der kanadischen Entwicklungsgesellschaft EverWind Fuels Absichtserklärungen unterzeichnet, teilten die beiden deutschen Vertragsparteien mit. Ammoniak besteht aus Wasserstoff und Stickstoff.

CTS Eventim bleibt weiter vorsichtig

Unter den Einzelwerten steht CTS Eventim im Fokus. Der Veranstalter und Ticketverkäufer zeigt sich nach einem starken Gewinnschub im ersten Halbjahr optimistisch für eine deutliche Erholung von der Corona-Pandemie. Händlern zufolge überraschten die Geschäftszahlen positiv. Allerdings wird die Freude über die gute Geschäftsentwicklung dadurch eingetrübt, dass Eventim sich weiterhin keine konkrete Prognose für das laufende Geschäftsjahr zutraut.

Hugo Boss durch Konkurrenz belastet

Für die ebenfalls im MDax der mittelgroßen Werte notierten Papiere des Modekonzerns Hugo Boss aber ging es auf Tradegate um rund ein Prozent nach unten. Hier belastete eine Gewinnwarnung des US-Kleidungshändlers Nordstrom . Dessen Anteilsscheine waren im nachbörslichen US-Handel um knapp 13 Prozent eingeknickt. Wie Konkurrenten auch sitzt das Unternehmen auf hohen Lagerbeständen, da die Menschen sich angesichts der drohenden Rezession mit Käufen zurückhalten. Experten gehen davon aus, dass viele Einzelhändler nun gezwungen sind, die vollen Lager durch Rabattaktionen zu räumen.

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Ibu-Tec mit guten ersten Halbjahr

Der Dienstleister für thermische Verfahrenstechnik und Spezialist für Drehrohröfen blickt auf gute erste sechs Monate des Geschäftsjahres zurück. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr 2022 auf 29,5 Millionen Euro gegenüber 20,0 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2021. Das operative EBITDA stieg im Jahresvergleich um 131 % auf 3,7 Millionen Euro (2021: 1,6 Millionen Euro). ; bereinigt um Versicherungsabrechnungen und Kosten der Kapitalerhöhung). Gleichzeitig verbesserte sich die EBTIDA-Marge von 8,0 % auf 12,6 %. 

Mit Material von dpa-AFX

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