onvista Börsenfuchs: Warmes Wetter stimmt auch die Börse mild

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Quelle: onvista

Hallo Leute! An der Börse anzulegen, lohnt sich vor allem langfristig. Am besten über Jahre hinweg. Das wissen selbst unerfahrene Privatanleger, doch verhalten sich die meisten anders – möglichst kurzfristig. Ziel ist, möglichst rasch den Wert des investierten Kapitals zu steigern, dabei aber auch ein möglichst geringes Risiko einzugehen. Das funktioniert natürlich nicht ohne weiteres. Man braucht einen guten Berater und / oder ein gutes Näschen sowie die richtigen Informationen – und das oft zitierte quäntchen Glück. Wir leben aber in einer Zeit, da (aus verschiedenen Gründen) auch heftig spekuliert wird. Alles zusammengenommen kann es nicht verwundern, dass die Börse immer wieder von Überraschungen bewegt wird.  

In der vergangenen Woche haben einige Analysen deshalb überrascht, weil sie anders als die aktuelle Gesamtstimmung mehr oder weniger deutliche Warnungen ausgesprochen haben – vor allem: Man möge die Dauer der extrem hohen Inflation begleitet von einem restriktiven Notenbankkurs nicht unterschätzen. Anlass: Der Winter beginnt. Und wie hart der wird, wissen wir natürlich noch nicht. Dazu auch eine Portion geopolitischer Skepsis, weil die am Aktienmarkt völlig verdrängt wird.

Jetzt kommt das Gegenteil: Milde Temperaturen geben Hoffnung. Denn die November-Konjunkturindizes von Sentix überraschen auf der positiven Seite. Der Gesamtindex steigt um 7,4 Punkte auf -30,9 Punkte. Lage- und Erwartungswerte verbessern sich beide. Eine vergleichbare Entwicklung wird auch für Deutschland gemeldet. Dabei steigen die Erwartungen auf den besten Wert seit Juni. Hintergrund für diese Entspannungssignale sind laut Sentix der AKW-Kompromiss in Deutschland sowie die milden Oktober-Temperaturen, welche die Gas-Speicher weit über das angestrebte November-Ziel hinaus gefüllt haben. Auch international verbessern sich die Indikatoren überwiegend. In den USA trotzt der Arbeitsmarkt nach wie vor der Weltkonjunktur und den Zinserhöhungen der Fed. Die Region Asien ex Japan dagegen tanzt negativ aus der Reihe. China scheint doch seiner Zero-Covid-Politik Tribut leisten zu müssen.

Was bedeutet das? Das ist zwar noch immer kein Trendwende-Signal, erläutert Sentix. Aber der Anstieg von Lage- und Erwartungswerten zeigt, wie sensitiv die Anleger in ihren Konjunkturerwartungen auf Signale vom Energiemarkt reagieren. Denn hier liegt die Ursache für die hoffnungsvollen Veränderungen. Der Oktober wies höhere Temperaturen als üblich auf und dies führt dazu, dass die Gas-Speicher z.B. in Deutschland randvoll sind, mehr als für November erwartet. Die Spotmarkt-Gaspreise brachen daraufhin ein. Die Sorgen vor einer katastrophalen Gas-Mangellage schwinden. Der Einstieg in die Herbst-Winter-Periode ist wettertechnisch also wohlwollend verlaufen. Die kritischen Monate, die uns auch deutlich kältere Temperaturen schicken können, liegen ja noch vor uns. Aber die Voraussetzungen dafür, dass es keinen kompletten Einbruch gibt, haben sich definitiv verbessert. Deshalb auf den Dax setzen? 

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