Börse am Morgen: Dax rutscht unter 15.100 Punkte – Linde verabschiedet sich vom Dax – Suse reduziert Verlust

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Quelle: anathomy/Shutterstock.com

Aus den USA kamen schlechte Nachrichten: Zunächst hatten Enttäuschungen über Quartalsberichte etwas auf die Stimmung gedrückt, am Nachmittag waren es insbesondere schwache Daten zur Industrieproduktion in den USA. Nach dem Börsenschluss in Europa machte außerdem der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed klar, dass die weltgrößte Wirtschaft zuletzt kaum mehr gewachsen ist und brachte die zuvor bereits schwächelnden US-Börsen damit weiter unter Druck.

Diese Nachrichten führte dazu, dass Anleger Gewinne moderat mitnahmen und den Höhenflug des Dax (vorerst) einen kleinen Dämpfer verpassten. Der deutsche Leitindex fiel in den ersten Stunden des Handles unter die Marke von 15.100 Punkten und rangiert knapp eine Stunde nach Handelsbeginn bei 15.083 Punkten.

Das ist aber nicht tragisch, denn seit Jahresbeginn liegt der Dax immer noch mit rund 9 Prozent im Plus. Die Verschnaufpause ist daher als eine normale Konsolidierung zu betrachten. Solange die Marke von 15.000 Punkten nicht unterschritten wird, wird auch charttechnisch „nichts kaputtgehen“.

Linde ist ab Anfang März nicht mehr Mitglied des Dax

Die Aktionäre von Linde haben dem Vorschlag zugestimmt, sich von der Frankfurter Börse zurückzuziehen. Damit verlieren sie auch die Berechtigung, Teil der Dax-Familie zu sein. Als Dax-Mitglied muss man an der Frankfurter Börse gelistet sein.

Linde ist mit 10 Prozent am Dax gewichtet. Das ist auch das Problem, denn nach den Regeln des Dax darf ein Wert diese Grenze nicht überschreiten. Daher wurde bei jeder Neuberechung des Leitindex Linde gekappt, so dass ETFs, die den Dax nachbilden, gewzungen waren, Linde-Aktien zu verkaufen. Das ging zu Lasten der Performance.

Linde wird ab dem 1. März an der Wall Street gelistet sein. Dem Vorschlag stimmten 93 Prozent des Grundkapitals zu. Insgesamt waren 78 Prozent des stimmberechtigten Kapitals an der Abstimmung beteiligt.

Softwareanbieter Suse reduziert Verlust

Der Softwareanbieter Suse hat im vergangenen Geschäftsjahr seine Verluste eingedämmt. Unter dem Strich lag der Fehlbetrag beim Spezialisten für Linux-Betriebssysteme bei 39,5 Millionen US-Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Suse noch rote Zahlen in Höhe von 207,6 Millionen Dollar ausgewiesen. Neben dem Wachstum des Geschäfts trugen Kostensenkungen zum geringeren Verlust des im SDax gelisteten Konzerns bei.

Die vorläufigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2021/22 (Ende Oktober) bestätigte das Management um Chefin Melissa Di Donato. Der Umsatz kletterte im Gesamtjahr um 17 Prozent auf 653 Millionen Dollar, die um Sondereffekte bereinigte Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erreichte wie im Vorjahr 37 Prozent. In diesem Jahr will Suse wie bereits bekannt den Umsatz währungsbereinigt um 11 bis 13 Prozent steigern und die operative Marge ausweiten. Einem Händler zufolge richte man sich damit perspektivisch stärker auf Profitabilität aus. Dies könnte am Markt gut ankommen, vermutete der Börsianer, allerdings nicht heute, denn die Suse-Aktie sank nach Bekanntgabe dieser Zahlen. In der ersten Stunde des Handels sank sie um über 7 Prozent und hat die Marke von 17 Euro bereits unterschritten.

(mit Material von dpa-AFX)

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