Dax Tagesrückblick: Warten auf die Notenbanken - Sartorius gefragt

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Der deutsche Leitindex startete am Morgen zunächst schwächer in die neue Handelswoche. Danach gab es allerdings keinerlei weiteres Follow Through auf der Unterseite, trotz des deutlich schwächer als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe kletterte der Index am Mittag zeitweise über die 16.200 Punkte-Marke, konnte die Tageshochs allerdings nicht bis zum Schluss verteidigen, der Index ging mit einem Tagesplus von gut 10 Punkten bei 16.186 Punkten aus dem Handel.

Sartorius Tagesgewinner

Mit einem Plus von knapp 3 Prozent waren die Anteilsscheine der Sartorius AG größer Gewinner im Dax40 Index. Bereits am Freitag hatte die Aktie wegen der Hoffnung auf anspringende Aufträge in der zweiten Jahreshälfte um fast 8 Prozent zugelegt. Die Kerbe, die die Gewinnwarnung des Pharma- und Laborzulieferers Mitte Juni in den Kursverlauf geschlagen hatte, ist jetzt wieder ausgewetzt. Ebenfalls gefragt waren Continental (+1,99 Prozent) und Qiagen (+1,74 Prozent). Nach der Vorwochenrally war Fresenius heute größter Verlierer im deutschen Leitindex, die Titel verloren gut 1,75 Prozent.

US-Indizes halten sich wacker

Zum Beginn einer ereignisreichen Woche haben die US-Aktienindizes Kurszuwächse verbucht. Der Dow Jones Industrial stand am Montag im frühen Handel 0,48 Prozent höher auf 35 395,65 Punkten. Am Freitag hatte der New Yorker Leitindex nach einer Gewinnserie von neun Handelstagen praktisch unverändert geschlossen.

Der seit Jahresbeginn ungleich besser gelaufene, jüngst etwas schwächelnde Nasdaq 100  drehte nach positivem Auftakt zwischenzeitlich ins Minus, nachdem Stimmungsdaten aus der US-Industrie besser als erwartet ausgefallen waren. Zuletzt gewann er aber wieder 0,19 Prozent auf 15 454,43 Zähler. Der marktbreite S&P 500  legte um 0,39 Prozent auf 4553,99 Punkte zu.

Am Mittwoch steht die nächste Zinsentscheidung der Fed auf der Agenda. Weithin erwartet wird, dass sie ihre Leitzinsen noch einmal anheben wird. Mehr Aufmerksamkeit als die Zinsentscheidung an sich dürften aber Aussagen der Fed dazu finden, wie es danach weitergeht. Viele Investoren hoffen auf ein baldiges Ende des Zinserhöhungszyklus der US-Währungshüter. Am Donnerstag und Freitag entscheiden dann die Europäische Zentralbank (EZB) und die japanische Notenbank über ihre weitere Geldpolitik.

Zudem nimmt die US-Berichtssaison in der neuen Woche weiter Fahrt auf. An diesem Montag bleibt es noch relativ ruhig, Chevron aber steht mit seinem Zwischenbericht bereits im Blick. Die Aktien des Ölkonzerns zogen um 1,8 Prozent an. Chevron hatte im abgelaufenen Quartal zwar nur gut halb so viel wie zur Zeit des starken Ölpreisanstiegs verdient, die Analystenerwartungen aber dennoch übertroffen.

Die Aktien des Kreditkartenanbieters American Express weiteten ihre Verluste vom Freitag, als sie unter einem enttäuschenden Ertragswachstum des vergangenen Quartals gelitten hatten, um 1,5 Prozent aus. Das Analysehaus Piper Sandler stufte die Aktien unter Verweis auf zu hohe Erwartungen ab und votiert nun mit "Underweight".  

Ölpreise ziehen deutlich an

Die Ölpreise haben am Montag zugelegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 82,44 US-Dollar. Das waren 1,37 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,60 Dollar auf 78,68 Dollar.

Bereits in den vergangenen Wochen haben die Erdölpreise deutlich zugelegt. Ausschlaggebend sind vor allem Angebotseinschränkungen durch große Förderländer, allen voran Saudi-Arabien und Russland. Viele Fachleute gehen für die zweite Jahreshälfte von einem unzureichenden Rohölangebot aus. Derartige Sorgen stellen zurzeit die Furcht vor einer spürbaren konjunkturellen Abkühlung in den Schatten.

Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone belasteten die Ölpreise nicht. Schließlich schürt die schwache Konjunkturentwicklung auch die Erwartung, dass die Leitzinserhöhungen bald ein Ende finden könnten. Dies würde tendenziell die Ölpreise stützen.   (mit Material von dpa-AFX)

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