Dax Tagesrückblick 20.12.2023

Aktienmarkt vorweihnachtlich ruhig - United Internet und 1&1 sind die klaren Tagesgewinner

onvista · Uhr
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Nach seinen Gewinnen am Vortag hat dem Dax am Mittwoch die nötige Kraft für eine weitere klare Aufwärtsbewegung gefehlt. Aus dem Handel ging das Börsenbarometer mit einem Minus von 0,1 Prozent auf 16.733 Punkte. Der MDax  der mittelgroßen Unternehmen verbuchte ein Plus von 0,7 Prozent auf 27.353 Zähler. Viele Marktteilnehmer haben kurz vor dem Jahresende bereits ihre Bücher geschlossen und die Handelsaktivität nimmt mit dem nahenden Weihnachtsfest ab.

In der vergangenen Woche war der Dax, angetrieben von Zinssenkungssignalen der US-Notenbank Fed für das Jahr 2024, auf einen Rekord von 17.003 Punkte gesprungen. Die Europäische Zentralbank (EZB) gab sich mit Blick auf Zinssenkungen 2024 aber deutlich defensiver und bremste die Rally damit aus. Einige Experten sehen derzeit nur noch wenig Luft für weitere Kursgewinne. "Es scheint so, dass der Dax sein kurzfristiges Potenzial nach oben hin vorerst ausgeschöpft hat", schrieb Martin Utschneider von Finanzethos.

Siemens Energy profitiert von Orsted-Auftrag

Positiv aufgenommen wurden Angaben des dänischen Konzerns Orsted zum Stand des Offshore-Windparks Hornsea 3. Orsted traf endgültige Investitionsentscheidungen für Hornsea 3. Der Windpark soll gegen Ende 2027 fertiggestellt werden. Alle wichtigen Verträge seien nun unter Dach und Fach.

Darunter ist auch eine Vereinbarung mit Siemens Gamesa über die Lieferung bestimmter Offshore-Windturbinen. Die Papiere der schwer angeschlagenen Siemens-Gamesa-Mutter Siemens Energy stiegen auf Xetra um knapp drei Prozent. Damit setzten sie sich an die Spitze des Dax.

United Internet und 1&1 an M- und SDax-Spitze

Auf den Spitzenplätzen im M- und SDax landeten zwei Unternehmen aus einem Konzern: Der Internetkonzern United Internet (UI) und seine Mobilfunktochter 1&1 rechnen für das kommende Jahr mit besseren Geschäften. Umsatz und operativer Gewinn vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürften 2024 steigen, teilten sie überraschend am Dienstagabend im rheinland-pfälzischen Montabaur mit. Mit seinen Prognosen zeigt sich Vorstandschef Ralph Dommermuth optimistischer als Branchenexperten.

Für 2024 erwartet der UI-Vorstand jetzt, dass der Umsatz von den für 2023 erwarteten 6,2 Milliarden Euro auf 6,5 Milliarden Euro wachsen soll. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll von 1,3 Milliarden auf gut 1,4 Milliarden Euro zulegen. Die Mobilfunktochter 1&1 erwartet im laufenden Jahr zwar weiterhin einen Rückgang des Ebitda auf 655 Millionen Euro. Im kommenden Jahr soll die Kennzahl jedoch um rund zehn Prozent auf etwa 720 Millionen Euro klettern. Sie läge damit über dem Wert von 693 Millionen aus dem Jahr 2022.

Zuvor hatte schon die Webhosting-Tochter Ionos Zuwächse in Aussicht gestellt. An der Börse kamen die Neuigkeiten am Mittwoch gut an. Die United-Internet-Aktien gewannen gut zwölf Prozent. Für die im SDax gelisteten Papiere von 1&1 ging es etwas weniger - knapp zwölf Prozent - aufwärts. Die Aktien von 1&1 haben seit dem Jahreswechsel zwar gut die Hälfte an Wert gewonnen, die des Mutterkonzerns immerhin knapp ein Viertel. Auf längere Sicht sieht es jedoch deutlich schlechter aus. So werden die United-Internet-Aktien derzeit rund ein Drittel billiger gehandelt als vor drei Jahren (siehe Chart unten). 1&1-Papiere haben in dieser Zeit etwa 13 Prozent eingebüßt. (mit Material von dpa-AFX)

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