Börse am Morgen 23.02.2024

Dax stabil – BASF rechnet mit keiner Besserung – Hensoldt: Prognose unter den Erwartungen

onvista · Uhr
Quelle: Palatinate Stock/Shutterstock.com

Nach dem Rekordhoch am Vortag hat sich der Dax am Freitag im frühen Handel nur wenig bewegt. Mit zuletzt 17.365 Punkten trat der Leitindex quasi auf der Stelle.

Der Boom bei Künstlicher Intelligenz (KI) hatte am Vortag nach Quartalszahlen des US-Chipherstellers Nvidia die Börsen weltweit beflügelt. Auf Wochensicht steht der Dax mit 1,4 Prozent im Plus.

BASF rechnet auch 2024 mit keiner Besserung

Der Chemiekonzern BASF blickt nach Ergebniseinbrüchen 2023 verhalten in das laufende Jahr. Die Schwäche der weltwirtschaftlichen Dynamik aus dem Jahr 2023 dürfte sich 2024 noch fortsetzen, wie der Dax-Konzern mitteilte. Das Wachstum werde sich voraussichtlich erst im weiteren Verlauf des Jahres etwas verstärken.

In Europa bremsten weiterhin die vergleichsweise hohen Energiepreise und ungünstige Rahmenbedingungen die wirtschaftliche Entwicklung. Die globale Chemieproduktion dürfte mit 2,7 Prozent zulegen. Dies werde vor allem von dem erwarteten Wachstum der chinesischen Chemieindustrie getragen sein.

Prognose 2024 BASF im Überblick

BASF begründet den deutlichen Rückgang des freien Cashflows mit den Investitionen in China. In Südchina baut BASF derzeit einen neuen Verbundstandort. BASF legte heute Morgen die endgültigen Zahlen für das vergangene Jahr vor.

Jahreszahlen 2023 BASF im Überblick

2023 schrumpfte der Umsatz wie bereits bekannt im Jahresvergleich um ein Fünftel auf knapp 69 Milliarden Euro. Ausschlaggebend hierfür waren deutlich niedrigere Preise und Mengen. Der Absatz sei in allen Segmenten infolge einer schwachen Nachfrage aus vielen Abnehmerbranchen gesunken, hieß es. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von 225 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte BASF aufgrund milliardenschwerer Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Russlandgeschäft einen Verlust von 627 Millionen Euro ausgewiesen. Die Dividende für 2023 will der BASF-Vorstand mit 3,40 Euro konstant halten.

Hensoldt will 2024 weiter zulegen

Der Rüstungselektronikkonzern Hensoldt hat heute Morgen vorläufige Zahlen für das Jahr 2023 veröffentlicht. Hensoldt will angesichts der zunehmenden Kriege und Konflikte in der Welt auch im laufenden Jahr weiter wachsen.

Vorläufige Jahreszahlen 2023 Hensoldt im Überblick

Im vergangenen Jahr hatte sich bei Hensoldt eine gesteigerte Nachfrage insbesondere nach Aufklärungs-, Überwachungs- und Selbstschutzsystemen bemerkbar gemacht. Hensoldt hatte Ende 2023 Aufträge im Wert von 5,53 Milliarden Euro in den Büchern. Die Aktionäre sollen eine um 10 Cent höhere Dividende von 0,40 Euro je Aktie erhalten.

Hensoldt: Prognose unter den Erwartungen

Beim Umsatz peilt Hensoldt circa zwei Milliarden Euro an, wie der im MDax gelistete Konzern mitteilte. Analysten hatten sich im Schnitt aber etwas mehr erhofft. Von den Erlösen sollen 19 bis 20 Prozent als bereinigtes Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) hängenbleiben. Außerdem soll der Auftragseingang im Vergleich zum Umsatz deutlich schneller zulegen.

Die Prognose liegt unter den Erwartungen der Marktteilnehmer, weshalb die Hensoldt-Aktie nach knapp einer Stunde Handel über sieben Prozent im Minus ist.

Deutschland: Wirtschaftsleistung Ende 2023 geschrumpft

Die Konjunkturflaute hat Deutschland weiter im Griff. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im vierten Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,3 Prozent. Das Statistische Bundesamt bestätigte am Freitag vorläufige Daten. „Damit hat die deutsche Wirtschaft das Jahr 2023 im Minus beendet. Im Schlussquartal bremsten die rückläufigen Investitionen die Konjunktur, während der Konsum leicht zulegte“, sagt Behördenchefin Ruth Brand. Europas größte Volkswirtschaft geht damit ohne Rückenwind ins neue Jahr.

Deutschland war im Gesamtjahr 2023 in eine Rezession gerutscht. Das Bruttoinlandsprodukt sank um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Einen Lichtblick gab es bei den Staatsfinanzen. Im vergangenen Jahr gab der Fiskus zwar erneut mehr Geld aus, als er einnahm. Das Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen verringerte sich aber im Vergleich zum Vorjahr um 9,5 Milliarden auf gut 87,4 Milliarden Euro, unter anderem weil ein Großteil der Ausgaben zur Bekämpfung der Pandemie entfiel.

Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung betrug das Defizit nach den jüngsten Daten der Statistiker 2,1 Prozent. Zunächst war die Behörde von 2 Prozent ausgegangen. 2022 waren es 2,5 Prozent.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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