Dax erholt sich nach Wahlergebnissen - Delivery Hero setzt Abwärtstrend fort

Nach dem ausgebliebenen Rechtsruck bei den französischen Parlamentswahlen haben die Anleger am Montag weiteren Mut gefasst. Allerdings hielt sich die Kaufbereitschaft am deutschen Aktienmarkt in Grenzen, denn der Wahlausgang lässt eine schwierige Regierungsbildung in Paris befürchten. Außerdem stehen im weiteren Wochenverlauf noch wichtige Ereignisse an.
Der Dax schüttelte seine anfängliche Schwäche ab und kletterte bis auf 18.631 Punkte. Am Nachmittag behauptete der Leitindex mit 18 472 Punkten allerdings nur ein Plus von 0,02 Prozent. Derweil sank der MDax der mittelgroßen Unternehmen um 0,71 Prozent auf 25.545 Punkte - ihn bremsten die deutlichen Kursverluste von Delivery Hero und K+S. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss etwas tiefer.
Rheinmetall legt vor Nato-Gipfel zu
Rüstungstitel waren am Tag vor Beginn eines Nato-Gipfels gefragt. Dax-Mitglied Rheinmetall konnte mit einem Plus von 1,30 Prozent den Kursrutsch vom Freitag teilweise aufholen. Auch Branchenkollege RENK aus dem Nebenwerte-Index SDax war gefragt, wogegen Hensoldt aus dem MDax 2,38 Prozent ins Minus rutschten. Börsianer verwiesen auf die voranschreitende Debatte rund um die Verteidigungsbudgets. Ein Händler hob einen Medienbericht hervor, wonach die Nato unter neuen Verteidigungsplänen bis zu 50 weitere Brigaden brauchen werden.
Delivery Hero setzt Abwärtstrend fort
Unter den deutschen Einzelwerten stach am Montag Delivery Hero mit einem Kursverlust von zuletzt noch 7,19 Prozent auf 19,50 Euro heraus. Damit setzen die Titel des abgeschlagenen MDax-Schlusslichts ihren Abwärtstrend fort. Angebliche Verstöße gegen das EU-Kartellrecht könnten den Essenslieferdienst nach eigener Aussage mehr als 400 Millionen Euro kosten. Bisher hatte er für den Konflikt nur 186 Millionen Euro zurückgelegt.
K+S-Aktien stürzen nach Abstufung ab
Die Aktionäre von MDax-Schlusslicht K+S mussten einen Kursrückgang um 5,79 Prozent auf 11,80 Euro verkraften. Damit rutschten die Titel des Salz- und Düngerherstellers aus der Handelsspanne der vergangenen Wochen und notierten erstmals seit dem Jahr 2021 unter 12 Euro. Die Bank of America hatte zuvor ihre Kaufempfehlung infolge einer Kurszielsenkung von 18 auf 10 Euro gestrichen und die Aktien gleich doppelt auf "Underperform abgestuft. (mit Material von dpa-AFX)