Börse am Morgen 08.01.2025

Dax zeigt nach gutem Jahresauftakt kaum Schwäche – Teamviewer an MDax-Spitze

onvista · Uhr
Quelle: viewimage/Shutterstock.com

Nach einem bislang gelungenen Jahresstart bleibt der deutsche Aktienmarkt auch zur Wochenmitte in der Spur. Der Leitindex Dax drehte nach einem verhaltenen Start ins Plus und gewann zuletzt 0,23 Prozent auf 20.387 Punkte. Das Rekordhoch von Mitte Dezember bei 20.522 Zählern bleibt damit in Reichweite.

Die Vorgaben aus den USA sind derweil negativ. An der Wall Street und noch mehr an der Technologiebörse Nasdaq war es am Vortag bergab gegangen. Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management verweist auf den starken Anstieg der Kapitalmarktzinsen in den Vereinigten Staaten nach positiven Wirtschaftsdaten.

Am Anleihenmarkt legte die Rendite zehnjähriger US-Papiere mit knapp 4,7 Prozent auf den höchsten Stand seit April vergangenen Jahres zu. "Der Anstieg ist eine deutliche Erinnerung an die sich ändernde Stimmung unter den Investoren", so Innes mit Blick auf eine sinkende Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed. Grund sei nicht zuletzt die hartnäckige Inflation.

Konjunkturseitig stehen am Nachmittag Daten des Arbeitsmarktdienstleisters ADP für die Privatwirtschaft auf der Agenda. Am Freitag wird dann der offizielle US-Arbeitsmarktbericht für Dezember veröffentlicht. "Die solide Arbeitsmarktlage war einer der Gründe, warum die Fed-Zinssenkungserwartungen in den letzten Wochen deutlich geschrumpft sind", erklären die Ökonomen der Landesbank Helaba. "Ein weiterhin solider Beschäftigungsaufbau dürfte daher einer erneuten Forcierung der Zinssenkungserwartungen entgegenstehen". Über die weitere US-Geldpolitik könnte auch das am Abend anstehende Protokoll zur letzten Fed-Sitzung etwas Aufschluss geben.

Teamviewer erobert MDax-Spitze

Nach hohen Verlusten zum Ende vergangenen Jahres dürften sich die Teamviewer-Aktie am Mittwoch erholen. Nach Veröffentlichung von Umsatzzahlen für 2024 liegt sie nach gut einer Stunde Handel mit über elf Prozent im Plus bei über 10,60 Euro. Damit ist die Aktie an der Spitze des MDax.

Im Dezember waren die Aktien des Anbieters von Fernwartungs-Software unter neun Euro auf den tiefsten Stand seit Herbst 2022 gerutscht.

Die Zahlen des Unternehmens seien alles in allem stark ausgefallen, sagte ein Händler. Das gelte vor allem für die Billings genannten Rechnungsstellungen, die mit etwa 700 Millionen Euro die Markterwartung von 668 Millionen überboten hätten. “Das sollte die Aktien antreiben nach der zuletzt schwachen Entwicklung”, prognostizierte der Händler.

Roche steht kurz vor Abschluss der Poseida-Übernahme

Roche ist mit der Poseida-Übernahme fast am Ziel. Wie der Pharmakonzern am Mittwoch mitteilte, wurden ihm 66,11 Prozent der ausstehenden Poseida-Aktien angedient. Die Übernahme soll nun im Laufe des Tages vollzogen werden. Roche hatte die Übernahme des Zelltherapie-Experten Ende November angekündigt. Insgesamt lassen sich die Basler den Zukauf des Spezialisten für personalisierte CAR-T-Zelltherapien etwa 1,5 Milliarden US-Dollar kosten.

Nach Abschluss der Transaktion wird Poseida eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Roche sein, und die Aktien von Poseida werden nicht mehr am Nasdaq Global Select Market gehandelt, wie es weiter heißt.

Die Übernahme baut auf der bestehenden Partnerschaft zwischen Roche und Poseida auf, die 2022 im Rahmen eines Kooperations- und Lizenzabkommens geschlossen wurde und sich auf die Entwicklung von sofort einsetzbaren CAR-T-Zelltherapien zur Behandlung von Patienten mit Blutkrebs konzentrierte.

Tarifrunde für 170.000 Post-Beschäftigte beginnt

Für die 170.000 Postboten, Paketzusteller und anderen Beschäftigten der Deutschen Post beginnen die Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft Verdi fordert unter anderem sieben Prozent mehr Lohn und weitere Urlaubstage bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. „Nur mit deutlichen Lohnsteigerungen für die Beschäftigten lassen sich die noch immer hohen Kosten und Lebensmittelpreise bewältigen“, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis laut Mitteilung. Die große Mehrheit der Post-Beschäftigten verdiene immer noch weniger als das Medianeinkommen in Deutschland.

Verdi zufolge arbeiten neun von zehn Post-Beschäftigte zudem unter hoher körperlicher Belastung, etwa durch bis zu 31,5 Kilogramm schwere Pakete und extreme Wetterlagen. Weitere Urlaubstage seien deshalb unerlässlich, um die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen. „Der Krankenstand liegt auf Rekordhöhe“, so Kocsis.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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