APA ots news: Gibt es ein ökonomisches Kalkül hinter Trumps Zollpolitik?

dpa-AFX · Uhr
    Neuer Blog-Beitrag der Oesterreichischen Nationalbank 

Wien (APA-ots) - Gestern verkündete Präsident Trump, gegen welche Länder  
die USA 
weitere Zöllen verhängen. Da solche Handelskonflikte in der 
Vergangenheit allen Beteiligten geschadet haben, stellt sich die 
Frage: warum macht Trump das? In einem neuen Beitrag des OeNB Blogs 
wird versucht, eine ökonomische Antwort darauf zu geben. Präsident 
Trump und sein Berater Stephen Miran gehen davon aus, dass die 
Funktion des US-Dollars als globaler Reservewährung zu einer 
chronischen Überbewertung des Dollar-Wechselkurses führt. Dieser 
überhöhte Wechselkurs verteuert amerikanische Exporte im Rest der 
Welt und ist nach dieser Ansicht hauptverantwortlich für das große 
Leistungsbilanzdefizit der USA. Um die preisliche 
Wettbewerbsfähigkeit der US-Industrie wieder zu erhöhen, sollen 
Einfuhren aus anderen Ländern durch Zölle verteuert werden. Trump 
sprach beispielsweise von der Elektronikindustrie, die seiner Meinung 
nach früher von den USA dominiert wurde; diesen Zustand möchte er 
offenbar mithilfe von Zöllen wieder herstellen. 

Da Zölle Importe im Inland verteuern, führen sie oft zu höherer 
Inflation. Trumps Berater gehen davon aus, dass die Staaten, die viel 
in die USA exportieren, ihre Marktanteile dort halten wollen und 
deshalb die Zölle durch eine Senkung ihres Wechselkurses ausgleichen 
werden. Wenn der Wechselkurs ungefähr um den gleichen Prozentsatz 
sinkt, um den die Zölle angehoben wurden, ändert sich für der Preis 
der importierten Güter für die amerikanischen Konsumenten nicht. Die 
erhoffte Wechselkursänderung des Dollars zur Verringerung des 
Leistungsbilanzdefizits bliebe dann aber auch aus, im Gegenteil der 
Dollar würde sogar noch gestärkt. Die weitreichenden Folgen eines 
Handelskonflikts, in dem andere Staaten ihrerseits Vergeltung für die 
US-Zölle üben, indem sie Importe aus den USA mit Zöllen belegen, 
scheinen in diesem Konzept auch nicht mitbedacht worden zu sein. 

Lesen Sie dazu den neuen Blog-Beitrag von Wolfgang Pointner und 
Paul Ramskogler auf der Website der Oesterreichischen Nationalbank. 

Rückfragehinweis: 
   Oesterreichische Nationalbank 
   Mag.a Marlies Schroeder, MiM 
   Telefon: (+43-1) 404 20-6900 
   E-Mail: marlies.schroeder@oenb.at 
   Website: https://www.oenb.at 

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom 

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OTS0049    2025-04-04/10:00

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