Japans Kerninflation erreicht 2-Jahres-Hoch

Tokio (Reuters) - Japans Kerninflation hat im Mai mit 3,7 Prozent die höchste Jahresrate seit mehr als zwei Jahren erreicht.
Wie am Freitag aus Regierungsdaten hervorging, lag der Anstieg des Kernverbraucherpreisindex (CPI), der die volatilen Kosten für frische Lebensmittel ausschließt, über der mittleren Marktprognose von 3,6 Prozent und folgte auf einen Anstieg von 3,5 Prozent im April. Dies war der schnellste jährliche Anstieg seit 4,2 Prozent im Januar 2023. Ein separater Index, bei dem die Auswirkungen der volatilen Kosten für frische Lebensmittel und Kraftstoffe herausgerechnet werden und der von der Bank of Japan (BOJ) als besserer Indikator für nachfragebedingte Preisbewegungen genau beobachtet wird, stieg im Mai um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nachdem er im April um 3,0 Prozent gestiegen war. Dies war der schnellste Anstieg im Jahresvergleich seit Januar 2024, als der Index um 3,5 Prozent gestiegen war.
Die Daten unterstreichen die Herausforderung, vor der die BOJ steht, wenn sie mit dem zunehmenden Druck durch die hartnäckige Lebensmittelinflation und den Risiken für die schwache Wirtschaft durch die US-Zölle jonglieren muss. Die Notenbank beendete im vergangenen Jahr ein massives Konjunkturprogramm und hob im Januar die kurzfristigen Zinssätze auf 0,5 Prozent an, da sie der Ansicht war, Japan stehe kurz davor, sein Inflationsziel von zwei Prozent dauerhaft zu erreichen. Die Zentralbank hat zwar ihre Bereitschaft zu weiteren Zinserhöhungen signalisiert, doch die wirtschaftlichen Auswirkungen der höheren US-Zölle zwangen sie, ihre Wachstumsprognosen zu senken, was die Entscheidung über den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung erschwert.
(Bericht von Leika Kihara, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)