Aktien Frankfurt: Daimler hebt die Stimmung - Fokus auf EU-Gipfel

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine überraschend robuste Geschäftsentwicklung von Daimler hat am Freitag der Autobranche Rückenwind verliehen und den Dax vor Verlusten bewahrt. Der deutsche Leitindex lag am Vormittag mit 0,22 Prozent leicht im Plus bei 12 903 Punkten. Auf Wochensicht zeichnet sich ein Plus von gut zwei Prozent ab.

Der Index der mittelgroßen Werte MDax gab indes an Freitag um 0,34 Prozent auf 26 975 Zähler moderat nach. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 trat auf der Stelle.

Anleger schauen nun gespannt nach Brüssel, wo der EU-Sondergipfel beginnt. Dort geht es unter anderem um das Milliarden-Programm zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise.

"Zwischen den Südstaaten und den sparsamen Vier gehen die Meinungen weiterhin stark auseinander", schrieb Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Gruppe der sogenannte sparsamen Vier besteht aus Österreich, Schweden, Dänemark und den Niederlanden. Für die Börsen wäre ein Scheitern des Gipfels ein "verheerendes Signal", so Altmann. Denn der Wiederaufbaufonds sei längst in die Kurse eingepreist, jede Verzögerung könne daher zu unmittelbaren Kursverlusten führen.

Daimler musste im zweiten Quartal zwar einen operativen Verlust von 1,7 Milliarden Euro verbuchen, Analysten hatten jedoch mit einem noch höheren Minus gerechnet. Die Experten wiesen zudem darauf hin, dass die Stuttgarter im zweiten Quartal bei den Barmitteln sehr stark abgeschnitten hätten. Die Aktie lag denn auch mit einem Plus von 3,7 Prozent an der Spitze des Dax - gefolgt von der Phalanx der Autobauer BMW und Volkswagen und ihrer Zulieferer Infineon und Continental mit Kursgewinnen von 1,7 bis 2,5 Prozent.

Bei den Nebenwerten fielen Adva auf mit einem Kurssprung um mehr als zehn Prozent auf. Umsatz und Gewinn des Netzwerkausrüsters legten im zweiten Quartal deutlich stärker zu als erwartet.

Unbeliebt waren dagegen einzelne Aktien, die als besonders konjunkturabhängig gelten. So verloren MTU Aero Engines, HeidelbergCement und Covestro zwischen 1,3 und 2,3 Prozent./bek/mis

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