Dax erholt sich leicht vom gestrigen Rückschlag – Ifo-Index besser als erwartet: „Abschwung macht eine Pause“

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach dem Rückschlag zu Wochenbeginn ist der Dax am Dienstag wieder freundlich in den Handel gestartet. Der Leitindex steht gegen Ende der ersten Handelsstunde mit 0,13 Prozent im Plus bei 12.358,71 Punkten. Er festigte so die am Vortag getestete Marke von 12.300 Punkten, die ihm in den vergangenen Wochen als wichtige Unterstützung diente.

Gespräche im Handelsstreit rücken näher

Ermutigend wirkt am Morgen eine neue Wasserstandsmeldung im US-chinesischen Handelskrieg. Der US-Finanzminister Steven Mnuchin erklärte im amerikanischen Fernsehen, dass Chinas Vize Liu He Anfang Oktober für neue Handelsgespräche nach Washington kommen wird. Nach zuletzt eher unklaren Signalen wirkte dies für den Markt beruhigend.

Ifo-Index leicht verbessert

Derweil hat sich die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft im September nach fünf Rückgängen in Folge leicht verbessert. Das Barometer für das Geschäftsklima stieg auf 94,6 Punkte von 94,3 Zählern im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag unter Berufung auf seine monatliche Umfrage unter rund 9000 Managern mitteilte. Im August lag das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer noch auf dem niedrigsten Wert seit November 2012. Von Reuters befragte Ökonomen hatten für diesen Monat mit einem geringeren Anstieg auf 94,4 Punkte gerechnet. „Der Abschwung macht eine Pause“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Führungskräfte beurteilten ihre Geschäftslage günstiger als zuletzt, ihre Aussichten für die kommenden sechs Monate allerdings etwas skeptischer.

Die deutsche Wirtschaft steht derzeit an der Schwelle zur Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im Frühjahr um 0,1 Prozent. Geht es im Sommer das zweite Quartal in Folge bergab, gilt dies unter Experten bereits als Rezession, selbst wenn die Wirtschaft danach wieder wachsen sollte. Die Bundesbank hält dies für möglich, sieht darin aber „noch keinen Grund zur Besorgnis“.

Andere Indizes gingen die vorsichtige Erholung am Dienstag mit. Der MDax als Heimat der mittelgroßen deutschen Werte stieg um 0,15 Prozent auf 25.631,23 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte 0,23 Prozent auf 3545,14 Zähler zu.

Lufthansa durch Konkurrenz-Pleite weiter im Aufwind

Im Dax ging die Vortagsrally bei den Aktien der Lufthansa an der Indexspitze um 2 Prozent weiter. Die Aktien bleiben nach der Insolvenz von Thomas Cook, die Flugkapazitäten vom Markt nimmt, weiter gefragt. Neuerdings notieren sie über der 50-Tage-Linie, die Charttechniker als Indikator für den mittelfristigen Trend ansehen.

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Mit der Lufthansa Schritt halten konnten die Wirecard-Aktien. Die britische Bank HSBC sieht mit ihrem Kursziel von 225 Euro weiterhin 50 Prozent Kurspotenzial. Eine gestern bekannt gewordene Strafe der Bafin in Höhe von 1,5 Millionen Euro wegen zu spät veröffentlichter Finanzdaten hat die Anleger nicht beeindruckt.

SAF-Holland stürzt nach Prognosesenkung ab

Ansonsten spielte die Musik bei den Nebenwerten. Vor allem fiel SAF-Holland mit einem Kursrutsch um 22 Prozent negativ auf. Der Nutzfahrzeugzulieferer blickt kurz nach der Vorlage von Quartalszahlen beim Umsatz plötzlich pessimistischer auf das laufende Jahr und zog so andere Branchenwerte wie die Jost-Werke oder Knorr-Bremse um bis zu 7,6 Prozent mit nach unten.

Evotec-Partnerschaft begeistert Anleger

Papiere des Biotech-Unternehmens Evotec wurden im MDax beflügelt von einer angekündigten Partnerschaft mit dem japanischen Pharmarisen Takeda. Sie rückten um fast 5 Prozent vor und waren so der Spitzenreiter im Mittelklasse-Index. Evotec erhält durch die Kooperation eine einmalige Vorab- und künftige Meilensteinzahlungen.

Nordex dank neuem Auftrag beflügelt

Nordex führten derweil die Gewinnerliste im SDax mit einem 3-prozentigen Plus an, sie erholten sich so von ihrem Kursrutsch vom Vortag. Als Treiber galt hier ein Auftrag aus der Türkei. Für den Windpark „Söke“ soll der Hersteller von Windkraftanlagen 23 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 110 MW liefern und errichten.

Darüber hinaus sorgen Analystenkommentare für etwas Bewegung. So rückten Klöckner & Co um 2,4 Prozent vor nach einer Kaufempfehlung von Jefferies, die begründet wurde mit einer sehr niedrigen Bewertung. Salzgitter dagegen wurde von den Jefferies-Experten auf „Underperform“ heruntergestuft, sie büßten im SDax fast 4 Prozent ein.

Bei K+S schlägt die am Vortag angekündigte Produktionskürzung wegen einer schwachen Kalinachfrage weiter Wellen. Die Aktien büßten 4,2 Prozent ein und fielen auf ein Tief seit 2005. Am Dienstag folgten nun neue kritische Analystenstimmen zu dem Düngemittel- und Salzhersteller.

(onvista/dpa-AFX/reuters)

Titelfoto: Imagentle / Shutterstock.com

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