Dax gibt vor Brexit-Abstimmung leicht nach – Deutsche Bank und Wirecard Schlusslichter im Leitindex

onvista · Uhr

Kurz vor der Abstimmung über das Brexit-Abkommen im britischen Parlament haben sich die Dax-Anleger zurückgehalten. Der deutsche Leitindex schloss am Dienstag 0,17 Prozent tiefer bei 11.524,17 Punkten. Der MDax, der Index der mittelgroßen Werte, stieg um 0,37 Prozent auf 24.651,11 Zähler.

Auch an den Börsen Europas drehe sich aktuell fast alles um den Brexit, hieß es von Marktbeobachtern. Dabei überwiege nach wie vor die Hoffnung auf einen „geordneten Austritt“ Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU).

Geordneter Brexit weiterhin „der wahrscheinlichste Ausgang“

Zurzeit werde darauf gesetzt, dass die Abgeordneten im Unterhaus den EU-Austrittsvertrag entweder durchgehen lassen oder alles so knapp scheitert, dass weitere Verhandlungen möglich blieben, sagte Marktanalyst Dean Popplewell vom Währungsbroker Oanda. Ein geordneter Brexit bleibe „der wahrscheinlichste Ausgang“, hieß es auch seitens der Großbank Credit Suisse aus der Schweiz. Die mit einem ungeregelten Brexit verbundenen großen Risiken für Wirtschaft und Wachstum hatten die Börsen Europas in den vergangenen Monaten immer wieder belastet.

FMC punktet mit Aktienrückkauf

Unter den Einzelwerten stachen die Papiere des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care wegen eines angekündigten Aktienrückkaufs hervor. Sie zogen als bester Dax-Wert um knapp 2 Prozent an. Zu den größten Gewinnern zählten außerdem die Anteilsscheine der Deutschen Post mit plus 1,35 Prozent. Abgesehen von der Hoffnung auf ein bald deutlich höheres Briefporto und der mit der Österreichischen Post vereinbarten Kooperation im Paketgeschäft hatten vor allem charttechnische Gründe Auftrieb gegeben.

EON leidet unter UBS-Abwertung

Eon-Papiere hingegen büßten 0,41 Prozent ein. Die UBS hatte ihre Kaufempfehlung für die Aktien des Versorgers gestrichen und sieht für den Kursverlauf nach starken zwölf Monaten nun Chancen und Risiken als ausgeglichen an.

Deutsche Bank und Wirecard ganz unten im Leitindex

Aktien der Deutschen Bank wurden weiterhin durch das Hin und Her der Fusion herumgewirbelt. Am Ende des Handelstages lag das Wertpapier bei minus 2,5 Prozent. Noch schlechter sah es bei Wirecard aus. Aktien der Bank lagen mit einem Minus von 4,7 Prozent abgeschlagen am Ende des Index. Eine erste Schnellmeldung seitens der dpa ließ zudem verkauten, dass der Accounting-Manager für das Asien-Geschäft vorerst freigestellt worden ist.

Wirecard Tageschart (Xetra)

Klöckner & Co im Aufwind

An der Spitze des Nebenwerte-Index SDax erfreuten die Papiere des Stahlhändlers Klöckner & Co (KlöCo) erstmals wieder seit langem die Anleger. Sie sprangen nach der vorgelegten Bilanz um gut 11 Prozent hoch und profitierten vor allem vom optimistisch klingenden Ausblick. Wegen höher erwarteter Stahlpreise rechnet KlöCo 2019 mit einem „deutlichen Umsatzwachstum“. Davon profitierten auch die Anteilsscheine des Stahlherstellers Salzgitter im MDax mit einem Plus von gut 3 Prozent.

Nordex-Papiere durch neue Aufträge angetrieben

Für die Nordex-Papiere ging es an zweiter Stelle im SDax um knapp 5 Prozent nach oben. Zum einen hatte der Windanlagen-Bauer neue Aufträge in Griechenland gewonnen. Zum anderen äußerten sich die Analysten der Finanzgruppe Oddo BHF positiv zu den Anteilsscheinen.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss 0,01 Prozent tiefer bei 3303,95 Punkten. Für den Pariser Leitindex Cac 40 und den Londoner FTSE 100 hingegen ging es etwas nach oben. In New York wiederum lag der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa leicht im Minus.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,02 Prozent am Vortag auf 0,00 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,08 Prozent auf 142,39 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,10 Prozent auf 164,56 Punkte. Der Kurs des Euro legte zu: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1275 (Montag: 1,1244) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8869 (0,8894) Euro.

(onvista/dpa-AFX)

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Titelfoto: H-AB/Shutterstock.com

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