Dax: Keine Fortschritte im Zollstreit – Leitindex deutlich unter Druck, Gewinnmitnahmen bei Thyssenkrupp

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Fehlende Fortschritte im Zollstreit haben den deutsche Aktienmarkt am Montag schwach in die neue Woche starten lassen. Gegen Mittag fiel der Dax um 1,2 Prozent auf 11.914 Punkte und somit wieder unter die Marke von 12.000 Punkten. Die Gewinne vom Freitag, als der Dax relative Stärke zur zeitweise schwachen Wall Street bewies, sind damit auch wieder Geschichte.



Handelsstreit bedrückt die Anleger

Der vorsichtige Optimismus, den die USA und China am Freitag nach der aktuellen Gesprächsrunde spät an die Wall Street trugen, konnte in Europa keinen Aufwind geben. Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Market hielt den Optimismus für fehl am Platz, angesichts des zuletzt wieder härteren Tonfalls auf beiden Seiten. Echte Fortschritte suchten die Investoren nämlich weiterhin vergebens. Ein Sprecher des Außenministeriums, Geng Shuang, teilte am Montag mit, dass „China niemals externem Druck nachgeben werde“. Die Volksrepublik habe das Selbstbewusstsein und auch die Möglichkeiten, seine legitimen Rechte zu verteidigen.

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Quartalsberichte im Anlegerfokus

An der Frankfurter Börse waren die Augen weiter auf die Berichtssaison gerichtet. Unter anderem veröffentlichte Eon am Montag seine Unternehmenszahlen. Bei dem Energiekonzern wirkte sich zum Jahresauftakt das britische Kundengeschäft belastend auf den Gewinn aus. Seine Jahresprognose kann der Konzern aber bekräftigen. In einem positiven europaweiten Branchenumfeld für Versorger brachten es die Aktien zuletzt auf ein Plus von 0,54 Prozent.

Jahreschart EON

Thyssen: Kurssprung bröckelt

Merklich schwächer waren im Dax die Aktien aus dem Autosektor und von Thyssenkrupp . Letztere kamen nach dem fast 30-prozentigen Kurssprung vom Freitag um 6,45 Prozent zurück. Bei den Autobauern und -zulieferern mangelte es angesichts der anhaltenden Hängepartie im Zollstreit am Interesse, die Aktien zu kaufen. Neben Daimler mit Minus 2,5 Prozent geriet vor allem Continental mit einem Verlust von fast drei Prozent unter Druck.

Monatschart ThyssenKrupp

 Heidelberger Druckmaschinen kommt unter die Räder

Neben Handelsstreit und Berichtssaison bewegten aussagekräftige Analystenkommentare negativ die Kurse. Heidelberger Druck litten mit 4,22 Prozent darunter, dass HSBC-Analyst Richard Schramm die mittelfristigen Ziele außer Sichtweite empfindet – und die Aktie auf „Hold“ abgestuft hat. MTU wurden um 1,37 Prozent von einer Verkaufsempfehlung durch die Citigroup belastet.

Bechtle belastet durch Verkaufempfehlung

Bechtle ist derweil für die Experten der Privatbank Metzler kein Kauf mehr. Analyst Holger Schmidt macht sich in seiner Studie sorgen um die sinkende Profitabilität des IT-Systemhauses, dessen Aktien um fast zwei Prozent absackten. Er kappte seine Gewinnprognosen und stufte die im MDax gelisteten Papiere auf „Hold“ ab

Kursmäßig überzeugen können am Montag die im SDax gelisteten Varta-Aktien, die um über sechs Prozent auf ein Rekordhoch anzogen. Ein Händler führte die Kursstärke der Aktie der vergangenen Monate vor allem auf die guten Wachstumsaussichten für Mikrobatterien zurück.

onvista/dpa-AFX

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Foto: Imagentle / Shutterstock.com

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