Trump oder Harris: Für den Welthandel wären beide schlecht
Trump vs. Harris – das war in dieser Woche ganz klar DAS große Duell. Der Kampf um das Weiße Haus schlägt nicht nur in den USA hohe Wellen. Auch bei uns wirft die US-Wahl ihre Schatten voraus und damit taucht die Frage auf: Was haben wir von den Kandidaten zu erwarten?
Im Grunde ist es hier ganz einfach: Auf der einen Seite steht Ex-Präsident Donald Trump. Er setzt auf sich und auf seine Unterstützer und lehnt es ab, eine Politik für alle US-Bürger zu machen.
Auf der anderen Seite steht mit Kamala Harris die Kandidatin der Demokraten, die das Gemeinsame herausstellt. Sie will sich in den Dienst des Landes stellen und so die Präsidentin für alle US-Bürger sein.
Welcher Plan am Ende erfolgreich sein wird, ist jetzt noch nicht abschließend erkennbar. Dafür sind die Ergebnisse in den aktuellen Umfragen auch zu eng beieinander. Ein Vorsprung von zwei Prozentpunkten sagt so gar nichts aus, wenn die Umfragen im Normalfall eine Fehlertoleranz von drei Prozentpunkten haben.
Vielleicht wird das TV-Duell selber gar nicht wahlentscheidend sein – besser gesagt: Sehr wahrscheinlich wird es das nicht sein. Der Wahltermin ist noch zu weit entfernt mit dem 5. November. Und dennoch könnte der 10. September als das Datum in die Geschichte eingehen, an dem die US-Wahl entschieden wurde.
Der globale Handel wird belastet
Doch egal wer ins Weiße Haus einzieht: Schon jetzt zeigt sich ein wirtschaftspolitischer Trend, der durchaus nach der Wahl in den USA an Dynamik gewinnen könnte. Wir erleben eine Rückkehr der Industriepolitik. Dazu gehören Sanktionen genauso wie die Ausweitung von Zöllen oder die Bereitstellung von Anreizen für Unternehmen, also der weitreichende Einsatz von Subventionen.
Hier ist schon erkennbar, dass sowohl Donald Trump als auch Kamala Harris dabei auf verschiedenen Ebenen aktiv werden wollen. Gerade das Thema der Zölle ist schon jetzt wichtig für die USA. Und zum Schutz der eigenen Industrie bieten sich Zölle auf den ersten Blick als einfache Maßnahmen an. Doch wie so oft, haben politische Handlungen oft direkte Folgen.
In diesem Umfeld werden die Unternehmen – und das gilt nicht nur für die USA – die eigene Resilienz über die Steigerung der Effizienz zu stellen. In der Praxis bedeutet das: Um die Stabilität der Lieferketten sicherzustellen, werden viele Unternehme gezwungen sein, mehr Geld in solche Dinge zu stecken als beispielsweise in Innovationen. Unterm Strich wird allein dieser Effekt wohl die Preise vieler Güter und Dienstleistungen weiter antreiben. Das massive Absinken der Inflation in Bereiche um ein Prozent wie in den Jahren vor der Corona-Pandemie scheint damit kaum möglich.