Dax startet fast unverändert in den Handel - US-Zinsentscheid steht an
Am deutschen Aktienmarkt hat sich der Dax am Mittwoch zunächst kaum weiter nach oben gewagt. Kurz vor der allgemein erwarteten Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed am Abend halten sich die Investoren bedeckt. An der Wall Street hatten die Kurse im späten Handel nachgegeben.
Das bremste auch den deutschen Leitindex, der in den ersten Handelsminuten mit 18.737 Zähler um wenige Punkte zulegte. Damit hält sich der Dax in Schlagweite zum Rekordhoch vom Monatsanfang bei knapp 19.000 Punkten.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel gab um 0,1 Prozent auf 25.747 Zähler moderat nach. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 trat zum Handelsauftakt auf der Stelle.
Zinsentscheid ist das Mega-Thema
Das mit Abstand wichtigste Thema am heutigen Tag wird der US-Zinsentscheid am Abend sein. Die Spannung ist groß. Schließlich ist noch unklar, wie stark die US-Notenbank die Leitzinsen senken wird. Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg erwartet eine Mehrheit der befragten Volkswirte eine Verringerung der Zinsspanne um 0,25 Prozentpunkte auf 5,0 bis 5,25 Prozent.
Allerdings gibt es auch eine Reihe von Ökonomen, die einen größeren Zinsschritt um 0,50 Prozentpunkten für wahrscheinlich hält. An den Finanzmärkten wurde zuletzt zunehmend auf einen größeren Zinsschritt spekuliert.
Die Experten der Commerzbank erwarten eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte. "Dagegen könnte eine Senkung um 0,50 Prozentpunkte für viele Investoren ein Beleg dafür sein, dass sich die Fed wirklich Sorgen um die Wirtschaft macht und möglicherweise zu lange mit der Zinswende abgewartet hat", heißt es in einem Ausblick. Diesen Eindruck wolle die Fed vermeiden. "Schließlich glaubt die Fed nicht, dass sich die US-Wirtschaft bereits in einer Rezession befindet oder sich auf diese zubewegt."
Commerzbank weiter in den Schlagzeilen
Die Nachrichtenlage auf Unternehmensseite wird weiter stark von einer möglichen Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit geprägt. So berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg, das Finanzministerium halte trotz des Interesses der Italiener an seinem Plan fest, den Commerzbank-Anteil des Bundes komplett zu veräußern.
Commerzbank-Finanzchefin Bettina Orlopp dagegen wünscht sich Bedacht beim weiteren Vorgehen. "Wir brauchen erstmal Ruhe", sagte sie am Dienstagabend zu Journalisten in Berlin. "Wir sind alle doch sehr überrascht worden von dem Vorgang." Nun gehe es darum, sich erstmal zu sortieren und nachzudenken, dann erst den nächsten Schritt zu gehen.
Die Commerzbank-Aktie legte am Mittwochmorgen erneut um rund ein Prozent zu und verharrt in der Nähe der 15,70-Euro-Marke. Bis dorthin war die Aktie gestiegen, als Anfang der vergangenen Woche erstmals eine mögliche Übernahme durch die Unicredit ins Spiel kam.
(mit Material von dpa-AFX)