Wenig Bewegung im DAX - Kurssprung bei Norma Group

Nach den Kursgewinnen am Vortag hat der Dax am Freitag stagniert. Der deutsche Leitindex notierte nach der ersten Handelsstunde bei 19.401 Punkten mit einem Minus von 24 Punkten im Vergleich zum gestrigen Schlusskurs.
Auf Wochensicht deutet sich damit ein kleines Plus an. Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets schrieb zur Lage am Markt: "Grundsätzlich sieht es für das Jahresendgeschäft an der Börse gut aus, doch es gibt ein großes Aber: Aus technischer Sicht ist ein Wochenschlusskurs deutlich über 19.300 Punkten notwendig, um im Dax den Startschuss für eine Weihnachtsrally zu geben."
In diesem Jahr wird das Marktumfeld Stanzl zufolge von der Währungsseite begünstigt. Die Schwäche des Euro in den vergangenen Wochen stütze den deutschen Aktienmarkt. Denn eine schwache Heimatwährung helfe den Unternehmen beim Export.
Bei den Einzelwerten im Dax gab es kaum größere Ausschläge in der ersten Handelsstunde, größere Impulse gab es lediglich in der zweiten Reihe bei den Nebenwerten, Aktien der Norma Group legten im SDAX knapp 18 Prozent zu.
Kurssprung bei Norma Group
Der Verbindungstechnikhersteller und Autozulieferer Norma Group will sich durch den Verkauf seiner Sparte für das Wassermanagement stärker auf die allgemeine Industrie und die Autozulieferung konzentrieren. Die Einleitung eines Verkaufsprozesses hat das SDax-Unternehmen am Donnerstag beschlossen, wie es im hessischen Maintal mitteilte. An der Börse sorgte die Entscheidung für Begeisterung: Am letzten Handelstag der Woche legte die Norma-Aktie kurz nach Handelsbeginn einen Sprung um 18 Prozent hin.
Damit kletterte das Papier über die 100-Tage-Linie. Seit dem Jahresbeginn hat die Aktie allerdings immer noch einen Wertrückgang von rund zehn Prozent zu verkraften. Aktionäre mit einem mittelfristigen Anlagehorizont haben ebenfalls das Nachsehen: Innerhalb der letzten drei Jahre hat sich das Norma-Papier um rund 56 Prozent verbilligt, auf fünf Jahre gesehen sind es fast 62 Prozent.
Wie es am Donnerstag weiter von Norma hieß, soll die Abspaltung des Wassergeschäfts Ressourcen und Kapazitäten freisetzen, um die Marktposition in der Geschäftseinheit Industry Applications auszubauen sowie in der Geschäftseinheit Mobility & New Energy zu stärken.
Ausgang und Ergebnis des Verkaufsprozesses seien offen, hieß es von Norma. Das Unternehmen macht rund ein Viertel seines Umsatzes mit dem Wassermanagement. "Wir sehen insbesondere im Bereich Industry Applications großes Potenzial für profitables Wachstum, sowohl aus eigener Kraft als auch durch Akquisitionen", sagte Vorstandschef Guido Grandi laut Mitteilung.
Die Bereiche, die im Unternehmen verbleiben sollen, verfügen Norma zufolge über viele Synergien. Es handle sich vielfach um ähnliche oder identische Produktgruppen, die in denselben Werken produziert werden könnten. Zu den Produkten zählen demnach Metallschellen, Rohrkupplungen, Kunststoffsteckverbinder, Leitungssysteme und weitere Verbindungselemente. Sie werden unter anderem in der allgemeinen Industrie und im Autobau verwendet. "Den 2023 gestarteten Ausbau des Industriegeschäfts im Rahmen des Programms 'Step Up' setzen wir mit dem nun angestoßenen Prozess konsequent weiter fort", sagte Grandi.
Norma hatte sich ab 2012 durch Zukäufe ein Standbein in der Be- und Entwässerungstechnik aufgebaut. Kunden kommen hier etwa aus der Landwirtschaft, aber auch aus anderen Bereichen. Mit dem Wassermanagement macht Norma rund ein Viertel des Umsatzes von 1,2 Milliarden Euro. (mit Material von dpa-AFX)