Blackrock will Bitcoin-Produkt in Europa listen

Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock will nach dem Erfolg seines Bitcoin-ETFs auch in Europa ein Bitcoin-Produkt auf den Markt bringen. Das berichtete die Finanzagentur Bloomberg am Mittwochabend unter Berufung auf Insider.
Womöglich soll das Produkt noch in diesem Monat an den Markt kommen, hieß es weiter. Domizil des Fonds werde wahrscheinlich die Schweiz werden. Blackrock selbst lehnte einen Kommentar dazu ab.
Mit seinem Bitcoin-ETF in den USA traf Blackrock den Nerv der Zeit. Nie wuchs ein ETF in vergleichbarer Zeit schneller, so Bloomberg. Der erst im Januar 2025 aufgelegte iShares Bitcoin Trust ETF, kurz IBIT, ist bereits über 57 Milliarden US-Dollar schwer. Laut Bloomberg bringen es die zwölf bisher gelisteten Bitcoin-ETFs in den USA zusammen auf Assets von 116 Milliarden Dollar.
Markt für Krypto-ETPs ist in Europa noch vergleichsweise klein
Das neue Produkt wäre Blackrocks erster Schritt im europäischen Markt für Krypto-basierte Wertpapiere in Europa. Allerdings werde es sich dabei nicht um einen ETF, sondern um einen sogenannten ETP ("exchange-traded product") handeln. ETPs auf Bitcoin und weitere Kryptowährungen gibt es bereits seit einigen Jahren in Europa. Allerdings ist der Markt dieser ETPs mit 17,3 Milliarden Dollar sogar insgesamt kleiner als Blackrocks Bitcoin-ETF allein.
In Europa zugelassene ETFs müssen aufgrund der Rechtslage die Gewichtung einer einzelnen Position auf 20 Prozent beschränken. Darum sind ETFs, die nur einen einzigen Wert wie Bitcoin halten, rechtlich gar nicht möglich.
Viele Bitcoin-basierte ETPs füllen diese Lücken, sind aber rechtlich betrachtet Schuldverschreibungen. Käufer solcher Produkte sind damit Gläubiger des Emittenten, der eine Wertentwicklung der Schuldverschreibung anhand eines Basiswerts wie eben Bitcoin verspricht, oft auch mit physischer Besicherung. Nichtsdestotrotz tragen Käufer hier also ein Emittenten- beziehungsweise Insolvenzrisiko.
ETFs dagegen sind Sondervermögen, Anleger sind damit vor einer Insolvenz des Emittenten geschützt.