Vorbörse: US-Techwerte leicht schwächer – DAX leicht im Plus erwartet
DEUTSCHLAND: – MODERATE GEWINNE – Die historische Entscheidung der US-Notenbank Fed für mehr Spielraum bei ihrem Inflationsziel dürfte vor dem Wochenende die Kurse am deutschen Aktienmarkt stützen. Der Leitindex Dax wurde am Freitag knapp eine Stunde vor Handelsbeginn vom Broker IG mit 13.120 Punkten 0,2 Prozent höher indiziert im Vergleich zum Schlusskurs vom Vortag. Da hatte sich der Dax erneut nicht über der Hürde bei 13 200 Zählern etablieren können und war dann zurückgefallen. Die Fed erfüllte am Vorabend die jüngsten Spekulationen mit der Ankündigung, dass die Zwei-Prozent-Marke künftig ein Durchschnittsziel und kein Fix-Ziel mehr sein soll. Nach Einschätzung des Ökonomen Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba sinkt damit der Druck, nach einer Phase niedriger Inflation mit Zinserhöhungen gegenzusteuern. An den Finanzmärkten wurde dies als starkes Zeichen für eine ungebrochen lockere Geldpolitik in den USA gewertet.
USA: – DOW LEGT ZU, NASDAQ GIBT NACH – Die historische Entscheidung der US-Notenbank Fed für mehr Spielraum bei ihrem Inflationsziel hat dem US-Aktienmarkt am Donnerstag nur bedingt Rückenwind gebracht. Größere Überraschungen gab es bei den Ankündigungen der Fed denn auch nicht. Der Dow Jones Industrial legte um 0,57 Prozent auf 28.492,27 Punkte zu. Das New Yorker Kursbarometer schlug sich so dieses Mal besser als die zuletzt stark gefragten Technologiewerte. Der technologielastige Nasdaq 100 schaffte zwar früh den nächsten Rekord, dann ging ihm aber die Luft aus. Am Ende gab er um 0,38 Prozent auf 11.926,16 Zähler nach. Der marktbreite S&P 500 schloss dagegen 0,17 Prozent höher bei 3.484,55 Zählern.
ASIEN: – GEWINNE IN CHINA, VERLUSTE IN JAPAN – Die Aussicht auf wohl noch viel länger strömendes Billiggeld der US-Notenbank Fed hat die Anleger an den wichtigsten Börsen Asiens am Freitag zuversichtlich gestimmt. So wird die Federal Reserve sich bei ihrem Inflationsziel künftig an Durchschnittswerten orientieren, statt an einem eher fixen Wert. Das dürfte Experten ihr Experten zufolge erlauben, auch in einem Wirtschaftsaufschwung hinein, die Zinsen länger niedrig zu halten. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen legte um rund ein Prozent zu und der Hang Seng in Hongkong gewann 0,9 Prozent. Allerdings geriet in Japan der Leitindex Nikkei 225 zuletzt unter Druck und fiel um mehr als ein Prozent infolge von Presseberichten über einen bevorstehenden Rücktritt des japanischen Premierministers Shinzo Abe.
DAX 13096,36 -0,71%
XDAX 13070,94 -1,25%
EuroSTOXX 50 3331,04 -0,77%
Stoxx50 2996,57 -0,67%
DJIA 28492,27 0,57%
S&P 500 3484,55 0,17%
NASDAQ 100 11926,16 -0,38%
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
RENTEN:
Bund-Future 175,25 -0,10%
DEVISEN: – EURO STÄRKER – Der Kurs des Euro ist am Freitag gestiegen. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1876 US-Dollar gehandelt und damit einen halben Cent höher als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1806 Dollar festgesetzt.
Ein Wechsel der geldpolitischen Strategie der US-Notenbank Fed hat seit dem Donnerstagnachmittag starke Kursbewegungen am Devisenmarkt zur Folge. Die Fed hatte einen Schwenk hin zu einer noch expansiveren Geldpolitik vollzogen. Zuletzt schwächte am Freitagmorgen die Aussicht auf eine lange Phase mit extrem niedrigen Zinsen den US-Dollar, während der Euro im Gegenzug Auftrieb verhielt.
Wie die Federal Reserve am Donnerstag mitteilte, soll sich ihr Inflationsziel künftig an Durchschnittswerten orientieren. Notenbankpräsident Jerome Powell sprach von einem neuen flexiblen Rahmenwerk mit durchschnittlicher Inflationssteuerung. Ein solcher Strategieschwenk sei notwendig in einer Welt mit extrem niedrigen Zinsen. Damit kann die Fed künftig auch Inflationsraten tolerieren, die über dem bisherigen Zielwert von zwei Prozent liegen, ohne den Leitzins anheben zu müssen.
Euro/USD 1,1870 0,41%
USD/Yen 106,34 -0,2%
Euro/Yen 126,22 0,19%
ROHÖL: – KAUM BEWEGUNG- Die Ölpreise haben sich am Freitag nur wenig bewegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 45,13 US-Dollar. Das waren vier Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um vier Cent auf 43,00 Dollar.
Kurz vor dem Wochenende wurde deutlich, dass der Hurrikan „Laura“ nicht wie zeitweise befürchtet an der Südküste der USA größere Schäden an Anlagen der Ölindustrie verursacht hat. Der tropische Wirbelsturm hatte sich am Donnerstag über dem Festland rasch abgeschwächt.
Wegen des Sturms wurden etwa 80 Prozent der Ölförderung im Golf von Mexiko vorsorglich ausgesetzt. Am Markt wird mit einem schnellen Anlaufen der Produktion nach dem Hurrikan gerechnet. Im Verlauf der Handelswoche hatte der Sturm und ein unerwartet starker Rückgang der Ölreserven in den USA die Ölpreise auf einem hohen Niveau gehalten.
Brent 45,10 +0,01 USD
WTI 43,00 -0,04 USD
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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN
– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR EDAG ENGINEERING AUF 6,30 (8,50) EUR – ‚HOLD‘
– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR HELLOFRESH AUF 63 (61) EUR – ‚OUTPERFORM‘
– DEUTSCHE BANK SENKT FRAPORT AUF ‚HOLD‘ (BUY)
– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR WACKER CHEMIE AUF 77 (50) EUR – ‚NEUTRAL‘
– MORGAN STANLEY HEBT GLOBAL FASHION GROUP AUF ‚OVERWEIGHT‘ (EQUAL-WEIGHT)
– MS SENKT THYSSENKRUPP AUF ‚UNDERWEIGHT‘ (EQUAL-WEIGHT) – ZIEL 5,80 (7,50) EUR
– BAADER BANK HEBT DÜRR AUF ‚BUY‘ (ADD) – ZIEL 34 (25) EUR
– DEUTSCHE BANK SENKT FRAPORT AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 35 (50) EUR
– UBS HEBT ZIEL FÜR FREENET AUF 18,8 (16,4) EUR – ‚NEUTRAL‘
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR FIRST SOLAR AUF 85 (74) USD – ‚CONVICTION BUY LIST‘
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR SUNRISE COMMUNICATIONS AUF 110 (90) CHF – ‚OVERWEIGHT‘
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR WPP AUF 800 (760) PENCE – ‚OVERWEIGHT‘
– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR ALSTOM AUF 52 (37) EUR – ‚NEUTRAL‘
– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR WPP AUF 600 (565) PENCE – ‚UNDERPERFORM‘
– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR ACCOR AUF 36 (33) EUR – ‚BUY‘
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR ROLLS-ROYCE AUF 80 (90) PENCE – ‚UNDERWEIGHT‘
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR AHOLD DELHAIZE AUF 27,50 (25,50) EUR – ‚BUY‘
– UBS HEBT ZIEL FÜR SUNRISE COMMUNICATIONS AUF 110 (84) CHF – ‚NEUTRAL‘
TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN
TERMINE UNTERNEHMEN
10:00 DEU: Fresenius, Hauptversammlung (online)
DEU: LBBW, Halbjahreszahlen
DEU: SHW, Halbjahreszahlen (detailliert)
DEU: DZ Bank, Halbjahreszahlen
NLD: Steinhoff, Q3 Trading Update und Hauptversammlung
DEU: Start der Tarifverhandlungen für die Deutsche Post AG
TERMINE KONJUNKTUR
01:30 JPN: Tokio Verbraucherpreise 08/20
08:00 DEU: GfK-Verbrauchervertrauen 09/20
08:00 DEU: Kassenmäßige Steuereinnahmen (saisonbereinigte Ergebnisse), Januar
bis Juli 2020
08:00 DEU: Außenhandelspreise 07/20
08:45 FRA: Verbraucherpreise 08/20 (vorläufig)
08:45 FRA: Privater Verbrauch 07/20
08:45 FRA: Erzeugerpreise 07/20
08:45 FRA: BIP Q2/20 (2. Veröffentlichung)
09:00 AUT: BIP Q2/20 (2. Veröffentlichung)
09:00 CHE: KOF Konjunkturbarometer
09:00 ESP: Einzelhandelsumsatz 07/20
11:00 EUR: Wirtschaftsvertrauen 08/20
11:00 EUR: Industrievertrauen 08/20
14:30 USA: Private Einkommen und Ausgaben 07/20
15:45 USA: MNI Chicago PMI 08/20
16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 08/20
EUR: Moody’s Ratingergebnis ESM, EFSF
EUR: S&P Ratingergebnis Dänemark, Bosnien-Herzegowina
EUR: Fitch Ratingergebnis Norwegen, Irland
SONSTIGE TERMINE
02:30 USA: US-Präsident Trump will Rede (04:30 h) zur Annahme der Nominierung des Parteitags der Republikaner als Kandidat für die Wahl im November halten.
11:00 DEU: Politische Eröffnung der Gamescom (online) mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet
Die Messe findet in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie online statt und dauert vom 27. bis 30. August.
+11:00 Talk mit Bundesaußenminister Heiko Maas auf dem parallelen „Gamescom Congress“
11:15 DEU: Pressestatement von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zum Besuch bei Thyssenkrupp
EUR: Informelle Gespräche der EU-Außenminister (bis 28.8.20)
+ 14:30 h Pk mit Bundesaußenminister Heiko Maas und dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell
KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA
Prognose Vorwert
EUROZONE
08.00 Uhr
Deutschland
GfK-Verbrauchervertrauen
September (Punkte) +1,0 -0,3
Deutschland
Einfuhrpreise Juli
Monatsvergleich +0,2 +0,6
Jahresvergleich -4,7 -5,1
08.45 Uhr
Frankreich
Verbraucherpreise HVPI August
Monatsvergleich -0,3 +0,4
Jahresvergleich +0,2 +0,9
Frankreich
Bruttoinlandsprodukt (BIP) Q2
Quartalsvergleich -13,8 -13,8*
Jahresvergleich -19,0 -19,0*
10.00 Uhr
Italien
Verbrauchervertrauen August (Punkte) 101,0 100,0
Geschäftsklima August (Punkte) 88,9 85,0
11.00 Uhr
Eurozone
Wirtschaftsvertrauen ESI August (Punkte) 85,0 82,3
VEREINIGTES KÖNIGREICH
(Keine marktbewegenden Daten erwartet.)
USA
14.30 Uhr
Persönliche Einnahmen,Juli -0,4 -1,1
Konsumausgaben, Juli +1,5 +5,6
PCE-Deflator Kern gg VJ +1,2 +0,9
15.45 Uhr
Chicago-PMI, Aug 52,6 51,9 (in Pkt)
16.00 Uhr
Verbrauchertrauen Uni Michigan, Aug 72,8 72,8 (final, in Pkt)
Redaktion onvista / dpa-AFX
Foto: H-AB / shutterstock.com