Delivery Hero legt zweistellig zu

Markt Update 10.11.2022: Dax vor US-Inflationsdaten verhalten - Conti-Aktie gefragt, K+S dreht schnell ins Plus und SMA Solar nach Zahlen unter Druck

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Quelle: Immersion Imagery/Shutterstock.com

Nach den US-Zwischenwahlen rücken jetzt die amerikanischen Verbraucherpreise in den Fokus der Anleger. Sie dürften weiteren Aufschluss darüber geben, wie sich die amerikanische Notenbank auf ihrer kommenden Sitzung am 14. Dezember verhält. 

Commerzbank-Devisenexpertin Antje Praefcke rechnet mit einem Rückgang der US-Inflationsrate:  "Die Teuerung dürfte etwas gesunken sein und damit die Signale der Fed von letzter Woche unterstützen, die auf ein etwas langsameres Tempo beim Zinszyklus deuten." Der Höhepunkt der Inflation dürfte erreicht sein, zurückgehen werde sie aber wohl nur langsam.

Sollte die Inflationsdaten widererwartend über den Schätzungen der Experten liegen, dann dürfte erneut eine Diskussion über den zukünftigen Kurs der amerikanischen Notenbank starten, die den Märkten nicht gut bekommen dürfte. Die US-Indizes standen bereits Mittwoch kräftig unter Druck. Die US-Zwischenwahl liefert noch kein eindeutiges Bild wer zukünftig im Senat und Repräsentantenhaus die Mehrheit besitzt.

Im Senat haben die Republikaner bei noch drei ausstehenden Ergebnissen aktuell einen Sitz mehr bei einem Stand von 49 zu 48. Im Repräsentantenhaus liegen die Republikaner etwas deutlicher vorne. 44 Plätze sind noch zu vergeben und bislang haben die Republikaner 207 Sitze gewonnen und die Demokraten 184. 

Dax liegt leicht im Minus

Nachdem der deutsche Leitindex bereits Mittwoch leichte Verluste hinnehmen, liegt rund eine Stunde nach Börsenstart 0,14 Prozent im Minus bei 13.648 Punkten.

Neben den US-Inflationsdaten stehen heute auch wieder jede Menge Quartalszahlen auf dem Programm. Einen Überblick über die berichtenden Unternehmen finden Sie hier: 

Quartalszahlen heute 10.11.2022

Allianz mit überraschend guten Zahlen 

Bereits Mittwoch nach Börsenschluss hatte der Dax-Konzern seine Zahlen für das dritte Quartal präsentiert.  Der Gesamtumsatz des Konzerns legte um 1,3 Prozent auf 34,8 Milliarden Euro zu. Die für die Branche wichtige Solvency-II-Kapitalisierungsquote lag am Ende des dritten Quartals mit 199 Prozent nur einen Punkt unter der drei Monate zuvor.

Aktienrückkaufprogramm angekündigt

Allianz kündigte zudem ein neue Aktienrückkaufprogramm an. Bis zum 31. Dezember 2023 sollen für bis zu eine Milliarde Euro eigene Papiere erworben werden. Die gekauften Aktien werden anschließend eingezogen. Die Zahlen kommen bei den Anlegern gut an. In einem schwachen Marktumfeld zählt die Aktie der Allianz mit einem Plus von über 1 Prozent zu den besten Titeln im Dax. 

Telekom erhöht leicht die Prognose - Aktie im Minus

Die Experten hatten sich bei der Prognoseerhöhung ein wenig mehr erhofft. Daher scheinen einige Anleger heute ihre Gewinne mitzunehmen. Mit einem Plus von etwas mehr als 20 Prozent im laufenden Jahr ist die T-Aktie das beste Papier im deutschen Leitindex. Heute gibt der Kurs allerdings um mehr als 2 Prozent nach. 

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) solle 2022 nun auf mehr als 37 Milliarden Euro steigen, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag in Bonn mit. Bisher stand ein Anstieg auf rund 37 Milliarden Euro im Raum. Analysten hatten sich im Vorfeld deutlich mehr erhofft und im Schnitt mit einem Plus auf rund 40 Milliarden Euro gerechnet. Grund für den großen Unterschied sind verschiedene Wechselkursannahmen.

Unter dem Strich fiel der Gewinn deutlich höher aus: Unter anderem wegen des Anstiegs der operativen Ertragskraft stieg der bereinigte Nettogewinn um mehr als 80 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro.

Dividende wird auch erhöht

Telekom-Chef Tim Höttges lässt die Anleger an der guten Entwicklung des Dax-Konzerns teilhaben. Er kündigte an, dass die Dividende für das laufende Geschäftsjahr auf 0,70 Euro erhöht werden soll. Im Vorjahr schüttete die Telekom 0,64 Euro je Aktie an ihre Anteilseigner aus. 

Continental nach Lob von JPMorgan an der Dax-Spitze 

Der Automobilzulieferer aus Hannover hat nach wie vor mit hohen Rohstoffkosten und Problemen in der Lieferkette zu kämpfen. Trotzdem gelang es Conti die Erwartungen der Analysten zu schlagen. Zudem lobte JP Morgan die Zahlen mit den Worten "auf dem richtigen Weg". Das beschert Continental den heutigen Spitzenplatz im Dax.

Zahlen besser als erwartet

Im dritten Quartal musste der Konzern aus Hannover unterm Strich einen Verlust von 211 Millionen Euro bekannt vermelden. Vor einem Jahr lag der  Nettogewinn noch bei 309 Millionen Euro. Die Experten hatten im Durchschnitt allerdings mit einem Verlust von 228 Millionen Euro gerechnet. Das bereinigte Betriebsergebnis stieg von 412 Millionen Euro im Vorjahr auf 605 Millionen Euro und lag damit ebenfalls über den Erwartungen. Gleiches gilt für den Umsatz der im Vergleich zum Vorjahr von 8 auf 10,4 Milliarden Euro anzog.  

RWE mit guten Zahlen

Die Analysten hatten zwar heimlich gehofft, dass der Energieversorger aus dem Dax die Prognose anhebt, aber die Zahlen kommen heute trotzdem gut an.  Bis Ende September sei das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (ber Ebitda) um 70 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro gestiegen, teilte RWE in Essen mit. Das Ergebnis fiel damit etwas besser aus, als Analysten erwartet hatten. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Dieses peilt 2022 beim operativen Ergebnis weiter einen Wert zwischen 5 und 5,5 Milliarden Euro an.

Delivery Hero zweistellig vorne 

Der Essenslieferdienst will im laufenden Geschäftsjahr den operativen Verlust im Bestfall noch etwas weiter begrenzen. Aus Basis des Bruttowarenvolumens (GMV) soll eine um Sondereffekte bereinigten operative Marge (Ebitda-Marge) von minus 1,4 bis minus 1,5 Prozent erreicht werden, teilte der MDax-Konzern am Donnerstag in Berlin mit. Das ist an beiden Enden der Spanne jeweils 0,1 Prozentpunkt besser als bislang in Aussicht gestellt.

K+S Aktie wechselt sehr schnell die Richtung

Die Aktie von K+S kann sich von einem deutlichen Minus sehr schnell erholen. Nachdem die Aktie mit einem Minus von fast 5 Prozent in den Tag startete, liegt der Kurs mittlerweile im Plus. Nachdem zunächst bemängelt wurde, dass der Gewinn unter den Erwartungen liegt, sorgte die US-Bank JPMorgan dafür, dass der Kurs wieder anzog. Die US-Experten bestätigten die Einstufung von K+S auf "Overweight" mit einem Kursziel von 38 Euro. Der Düngerhersteller habe mit dem operativen Ergebnis (Ebitda) im dritten Quartal die Erwartungen verfehlt, schrieb Analyst Chetan Udeshi in einer ersten Reaktion am Donnerstag. Die Entwicklung des freien Barmittelflusses sei hingegen eine nette Überraschung gewesen.

SMA Solar Aktie unter Druck 

Der Spezialist für Wechselrichter hat in den ersten neun Monaten des Jahres einen Umsatz- und Gewinnrückgang verzeichnet. Dabei sorgten Projektverschiebungen für einen Rückgang des Umsatzes von 745 auf 724 Millionen Euro. Von Januar bis September wurden Wechselrichter mit einer Leistung von insgesamt rund 8,7 Gigawatt verkauft. Das Konzernergebnis sank von 15,3 auf 11 Millionen Euro.

SMA habe das Umsatz- und Ergebnisniveau im dritten Quartal gegenüber dem ersten Halbjahr deutlich verbessern können, erläuterte Vorstandssprecher Jürgen Reinert. Dank des hohen Auftragsbestandes sei SMA Solar zuversichtlich, dass sich der Trend im vierten Quartal fortsetzen werde. Das Unternehmen hatte bereits Ende Oktober die Prognose erhöht. 

Einige Anleger scheinen nach den Zahlen heute ihre Gewinne zu sichern, die Aktie liegt klar im Minus.

Mit Material von dpa-AFX

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