Profis schichten um – und Europa bleibt beliebt

Das erste Quartal des Jahres 2025 neigt sich dem Ende entgegen und hat einige markante Entwicklungen mit sich gebracht. Die zuvor positive Stimmung an den US-Börsen ist abrupt verflogen – maßgeblich beeinflusst durch die Rückkehr von Trump 2.0. Gleichzeitig erlebt Europa eine Renaissance, auch das ist auf denselben Einfluss zurückzuführen.
Ein genauer Blick auf Deutschland zeigt, dass das Land im internationalen Vergleich an den Aktienmärkten eine starke Performance hingelegt hat. Der Dax, Deutschlands Leitindex, ist in diesem Jahr bisher um beeindruckende 15 Prozent gestiegen. Im Vergleich dazu hat der weltweite Aktienmarkt, gemessen am MSCI World, vier Prozent an Wert verloren.
Besonders hart getroffen wurde die Nasdaq mit einem Rückgang von knapp sieben Prozent, hervorgerufen durch die Schwäche der zuvor so dominanten „Magnificent Seven“.
Angesichts dieser bewegten Marktphase stellt sich die Frage: Wie geht es weiter? Und welche Prognosen geben Investment-Profis für den weiteren Verlauf von 2025?
Fondsmanager-Umfrage: Druck auf die Börsen bleibt hoch
Antworten darauf liefert die monatliche Fondsmanager-Umfrage der Bank of America. Die Ergebnisse der März-Umfrage zeigen den zweitgrößten Rückgang der globalen Wachstumserwartungen, den es je gab. Auch die Allokation in US-Aktien ist stark zurückgegangen, während die Bargeldallokation den größten Anstieg seit März 2020 verzeichnet.
Ein Mix aus Stagflation, Handelskrieg und dem Ende des sogenannten „US-Exzeptionalismus“ hat die Stimmung unter Fondsmanagern auf einen historischen Tiefpunkt gebracht. Trotz der Turbulenzen halten Fondsmanager keine Long-Positionen in Anleihen, und die Positionierung bleibt von extremer Bärenstimmung entfernt. Gleichzeitig stieg die Cashquote auf 4,1 Prozent.
Die Bank of America geht davon aus, dass nur eine Entschärfung der Inflations- und Handelskriegsängste den S&P 500 im zweiten Quartal über die Marke von 6.000 Punkten treiben könnte. Im Falle einer Rezession würde er allerdings unter 5.000 Punkte sinken.
Das Makrobild: Handelskrieg ist das größte Risiko
Die Erwartungen an ein höheres globales Wirtschaftswachstum sind drastisch gesunken. Vor allem die USA, nicht China oder die Europäische Union (EU), treiben diesen Rückgang. 55 Prozent der befragten Fondsmanager betrachten einen Handelskrieg als größtes Extremrisiko, während der Konsens auf eine sanfte Landung der Wirtschaft (ohne Rezession) und zwei bis drei Zinssenkungen der US-Notenbank Fed verweist.
Nur elf Prozent erwarten eine harte Landung. Zudem glauben 40 Prozent, dass die Long-Positionen in den „Magnificent Seven“ weiterhin die am stärksten genutzte Strategie sind – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 71 Prozent im Juli 2024.
Portfolio-Allokation: Bankensektor liegt vorn
Mit einem Anstieg der Cashquote auf 4,1 Prozent endet das Verkaufssignal der Bank of America vom Dezember 2024. Die Fondsmanager-Positionen in globale Aktien sind von plus 35 Prozent auf minus sechs Prozent gesunken, insbesondere getrieben durch die US-Märkte und den Technologiesektor. Letzterer weist das niedrigste Engagement seit zwei Jahren auf.
Im Gegensatz dazu erleben Aktien aus der Eurozone sowie Basiskonsumgüter einen deutlichen Aufschwung. Der Bankensektor avancierte zum beliebtesten Sektor weltweit. Bemerkenswert ist, dass die März-Umfrage die größte gemessene Rotation von Wachstumswerten zu dividendenstarken Substanzwerten aufzeigt.
Hier zeigt sich deutlich: Aktien bleiben die attraktivste Anlageklasse – aber die Favoriten haben sich verändert. Vor allem Europa ist wieder auf dem globalen Radar der Investment-Profis aufgetaucht.