Dax: Leitindex dreht nach Aussage von EZB-Mitglied ins Minus – Delivery Hero trotzdem stark, Morphosys knüpft an starke Serie an und Aixtron, Teamviewer sowie Auto1 leiden

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Der Tag hätte so schön werden könne. Gegen Mittag lag der Dax 0,8 Prozent im Plus und war auf dem Sprung zu einem neuen Allzeithoch. Die Aussicht auf höhere Kurse wurde dann aber jäh abgewürgt vom Präsidenten der Österreichischen Nationalbank. Robert Holzmann hat eine Reduzierung der Corona-Pandemiehilfen der Europäischen Zentralbank (EZB) ins Spiel gebracht. Daraufhin gerieten sowohl die Aktienkurse als auch Bundesanleihen unter Druck. Zehnjährige deutsche Papiere fielen auf den niedrigsten Stand seit einem Monat.Die EZB kauft für insgesamt bis zu 1,85 Billionen Euro Wertpapiere, um damit die negativen Folgen der Pandemie abzufedern.

Statt eines neuen Allzeithochs ging es dann erst einmal in die Tiefe. Erste Schnäppchenjäger nutzten gegen Handelsende allerdings das tiefere Kursniveau wieder zum Einstieg, sodass am Ende für den Dax noch ein Minus von 0,33 Prozent auf 15.835,09 Punkte stehen blieb. Der MDax verlor 0,87 Prozent auf 35 952,74 Zähler.

An der Spitze des Dax stiegen die Aktien von Delivery Hero um mehr als 3 Prozent. Der Essenauslieferer profitierte von Rekordaufträgen der südkoreanischen Tochter Woowa. Zudem kündigte die niederländische Beteiligungsgesellschaft Prosus noch an ihre Anteile am Dax-Konzern zu erhöhen.

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Die Anteilscheine der Deutschen Post legten um 1,9 Prozent zu und erreichten ein Rekordhoch. Dem Logistikkonzern kommen unverändert der starke Online-Handel und hohe Frachtraten zugute. Allerdings konnte die Aktie ihre Gewinne nicht bis zum Handelsende verteidigen und musste ein leichte Minus verbuchen.

Die Papiere des Triebwerkherstellers MTU Aero Engines  verloren rund 1 Prozent. Händler begründeten die Schwäche mit der Ausbreitung des Coronavirus in vielen Ländern und den damit drohenden Restriktionen im internationalen Luftverkehr. Damit landeten die Aktien allerdings nicht am Dax-Ende. Covestro und die Deutsche Telekom bauten ihre Verluste weiter aus und gaben 3,15 sowie 2,14 Prozent ab.

Lufthansa fielen im MDax um rund 2 Prozent, belastet von einer Verkaufsempfehlung des Bankhauses Metzler. Dessen Analyst Guido Hoymann argumentierte ebenfalls mit der sich verschlechternden Corona-Lage.

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Noch schlimmer als die Lufthansa erwischte es die Papiere von Aixtron die mit einem neuen Mehrjahreshoch in den Tag starteten und dann um über 6 Prozent einbrachen. Ebenfalls kräftig unter Druck geriet erneut Teamviewer. Das Christiano Ronaldo jetzt für den Software-Konzern wirbt beflügelte die Aktie nur kurz. Mit einem Minus von über 4 Prozent droht sie jetzt wieder in den alten Abwärtstrend abzukippen.

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Die Papiere von Morphosys setzten ihren guten Lauf der vergangenen Woche weiter fort. Da hatte die Aktie rund 8 Prozent oben drauf gepackt. Heute geht es weiter Richtung Norden. Die Aktie kann mehr als 5 Prozent heute gewinnen.

Zu den größten Gewinnern im MDax zählten ProSiebenSat.1 mit einem Aufschlag von etwas mehr als 2 Prozent. Analyst Jerome Bodin von der Finanzgruppe Oddo BHF zeigte sich optimistischer hinsichtlich der Werbeeinnahmen von ProSiebenSat.1 und riet daher zum Kauf der Aktien.

Die Aktien von Thyssenkrupp verteuerten sich zunächst um 1,4 Prozent, nachdem die Deutschen Bank auf eine Profitabilität auf Rekordniveau in der europäischen Stahlbranche hingewiesen hatte. Zum Handelsschluss war allerdings rund die Hälfte des Gewinns wieder aufgebraucht.

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Auf Rang eins im SDax der kleineren Börsenwerte lagen die Papiere der Adler Group , sie verteuerten sich um 5,04 Prozent. Die Immobiliengruppe hat die Geschäftsziele für das laufende Jahr erhöht. SAF-Holland stiegen um 2,28 Prozent. Die Berenberg Bank erhöhte das Kursziel für die Aktien des Nutzfahrzeugzulieferers.

Der Euro kletterte auf den höchsten Stand seit mehr als drei Wochen. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1835 Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1801 Dollar festgesetzt.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Anathomy / shutterstock.com

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