Vorbörse: Dow im Plus, Techwerte unter Druck – Dax startet Erholungsversuch
DEUTSCHLAND: – GEWINNE ERWARTET – Der Dax steuert am Freitag auf eine moderat höhere Eröffnung zu. Gut eine Stunde vor dem Start signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator ein Plus von 0,34 Prozent auf 15 460 Punkte. Damit könnte der deutsche Leitindex für die verkürzte Handelswoche nach Pfingsten doch noch ein knappes Plus schaffen. Beim Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 deutet sich am Freitag ein etwas festerer Start an.
Am Dienstag war der Dax zwar mit einem Rekordhoch bei 15 568 Punkten schwungvoll in die Handelswoche gestartet. Doch bereits da konnte er nur ein knappes Plus ins Ziel retten, und an den folgenden Tagen bröckelte er weiter ab. Am Donnerstag sorgten Medienberichte, wonach US-Präsident Joe Biden für sein erstes volles Regierungsjahr einen Haushalt in Rekordhöhe vorschlägt, um Investitionen in die Infrastruktur und den Ausbau von Sozialleistungen zu finanzieren, nur kurz für positive Impulse.
„Der Kampf zwischen Bullen und Bären geht in die nächste Runde. Im Moment ist vollkommen offen, ob die Reise nach oben oder nach unten geht“, erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Der Dax habe sich bei 15 500 Punkten zunächst „festgebissen“. Zum Strohfeuer nach Bekanntwerden der Biden-Pläne merkte Altmann an, diese habe der Dax schon großteils eingepreist. Zudem bleibe offen, ob Biden seine Pläne komplett umsetzen könne. Doch immerhin habe US-Finanzministerin Janet Yellen die „Gespenster steigender Inflation und steigender Zinsen“ etwas in den Hintergrund gedrängt.
Unter den Dax-Werten könnten am Freitag die Softwaretitel SAP und Software AG von einem erfreulichen Quartalsbericht des US-Konkurrenten Salesforce profitieren. Dieser hatte am Donnerstag nach US-Börsenschluss über einen guten Jahresstart berichtet und den Ausblick angehoben, was den Aktien nachbörslich Auftrieb gegeben hatte.
Händler sehen zudem Beiersdorf und Henkel als mögliche Nutznießer positiver Branchennachrichten aus den USA. Sie verwiesen auf gute Quartalszahlen und angehobene Jahresziele des Körperpflegekonzerns Ulta Beauty, die nach dem Handelsende an der Wall Street sehr positiv aufgenommen worden waren.
Mit eigenen Geschäftszahlen steht der Immobilienkonzern Adler Group im Fokus. Das SDax -Mitglied berichtete für das erste Quartal dank seiner Neuformierung ein deutliches Wachstum. Die Ziele für das laufende Jahr bestätigte der Konzern, der im vergangenen April durch die Übernahme von Adler Real Estate durch den Konkurrenten Ado Properties entstanden war. Zudem wurde der Projektentwickler Consus übernommen.
USA: – DOW STEIGT, TECHS UNTER DRUCK – Die in den vergangenen Wochen häufig gesehene Rotation von Technologie-Aktien zu Standardwerten hat den US-Aktienmarkt am Donnerstag wieder bestimmt. Der Leitindex Dow Jones Industrial gewann 0,41 Prozent auf 34 464,64 Punkte, der marktbreite S&P 500 legte um 0,12 Prozent auf 4200,88 Punkte zu. Dagegen gab der technologielastige Nasdaq 100 um 0,33 Prozent auf 13 657,85 Zähler nach.
ASIEN: – GEWINNE – Die Anleger an den Börsen Asiens haben am Donnerstag auf eine weitere Konjunkturerholung gesetzt. Hinzu kam ein wenig Rückenwind von der Wall Street, wo die Futures auf die Dow Jones & Co seit dem dortigen Börsenschluss ein Stück weit zulegten. So schlägt US-Präsident Joe Biden für sein erstes volles Regierungsjahr einen Haushalt in Rekordhöhe vor, um Investitionen in die Infrastruktur und den Ausbau von Sozialleistungen zu finanzieren, wie die „New York Times“ und die „Washington Post“ berichteten. In Tokio stieg der Leitindex Nikkei 225 zuletzt um mehr als zwei Prozent. Der CSI-300-Index mit den 300 größten Unternehmen an Chinas Festlandsbörsen notierte zuletzt 0,1 Prozent im Plus, während es in Hongkong für den Hang-Seng-Index um mehr als ein halbes Prozent nach oben ging.
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
RENTEN:
Bund-Future 169,75 -0,06%
DEVISEN: – RUHE – Der Kurs des Euro hat sich am Freitag vor wichtigen Konjunkturdaten aus den USA kaum verändert. Bereits am Vortag hielt sich die Gemeinschaftswährung in einer engen Handelsspanne. Am Freitagmorgen wurde der Euro bei 1,2188 US-Dollar gehandelt und damit etwa auf dem Niveau wie am Donnerstagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,2198 Dollar festgesetzt.
Im Tagesverlauf dürften Konjunkturdaten für mehr Bewegung am Devisenmarkt sorgen. Am Vormittag stehen Daten zur Unternehmensstimmung in der Eurozone auf dem Programm. Besonders im Fokus stehen aber am Nachmittag Zahlen zur Preisentwicklung in den USA.
Zuletzt hatte ein überraschend starker Anstieg der Verbraucherpreise in den USA die Finanzmärkte geschockt. Im April war die Inflation in der größten Volkswirtschaft der Welt auf 4,2 Prozent gestiegen. Am Nachmittag wird das von der US-Notenbank Fed bevorzugte Inflationsmaß auf Basis des Preisindex für die Konsumausgaben erwartet, der sogenannte PCE-Deflator. Am Markt wird auch hier ein starker Anstieg erwartet.
Euro/USD 1,2186 -0,08%
USD/Yen 109,85 0,05%
Euro/Yen 133,87 -0,03%
ROHÖL: – ETWAS HÖHER – Die Ölpreise sind am Freitag in einem insgesamt freundlichen Marktumfeld leicht gestiegen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 69,78 US-Dollar. Das waren 32 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 29 Cent auf 67,14 Dollar. Die Ölpreise haben damit die starken Gewinne vom Vortag weiter ausgebaut.
Meldungen über Investitionspläne der US-Regierung sorgten an den Finanzmärkten für eine allgemein freundliche Stimmung, von der auch die Ölpreise profitieren konnten. Laut übereinstimmenden Medienberichten will US-Präsident Joe Biden für sein erstes volles Regierungsjahr einen Haushalt in Rekordhöhe vorlegen, um unter anderem Investitionen in die Infrastruktur zu finanzieren. Der Entwurf für das Haushaltsjahr ab Oktober soll an diesem Freitag offiziell vorgestellt werden. Am Markt wurde mit der Aussicht auf billionenschwere Investitionen in die Infrastruktur auch auf eine höhere Nachfrage nach Rohöl spekuliert.
Ein unbestätigter Medienbericht über mögliche Einschränkungen von Optionsgeschäften mit Rohstoffen in China hinterließ bei den Ölpreisen indes keine Spuren. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte unter Bezug auf informierte Kreise berichtet, dass mehrere chinesische Firmen, die im Rohstoffgeschäft tätig sind, spekulative Finanzgeschäfte auf steigende Preise eingrenzten. In dem Bericht wurde auf die wachsende Sorge der Führung in Peking über steigende Rohstoffpreise verwiesen.
Brent 69,78 +0,32 USD
WTI 67,19 +0,34 USD
onvista Mahlzeit: Dax will wieder nicht – Nvidia, Shell, Merck und Bayer scheint nicht schlauer zu werdenKeine Folge mehr verpassen? Einfach den onvista YouTube-Kanal abonnieren!
UMSTUFUNGEN VON AKTIEN
– CITIGROUP HEBT ZIEL FÜR VONOVIA AUF 85,90 (59,10) EUR – ‚BUY‘
– CITIGROUP SENKT DEUTSCHE WOHNEN AUF ‚NEUTRAL‘ (BUY) – ZIEL 52 (53,20) EUR
– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR BASLER AUF 110 (57) EUR – ‚HOLD‘
– RBC SENKT DEUTSCHE WOHNEN AUF ‚SECTOR PERFORM‘ (OUTPERFORM) – ZIEL 50 EUR
– STIFEL STARTET EQS GROUP MIT ‚BUY‘ – ZIEL 39 EUR
– COMMERZBANK HEBT ZIEL FÜR AIRBUS AUF 119 (105) EUR – ‚HOLD‘
– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR AIRBUS AUF 138 (115) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– LBBW HEBT ZIEL FÜR LEONI AUF 8 (7) EUR – ‚VERKAUFEN‘
– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR PROSUS AUF 103 (128,50) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR NATIONAL GRID AUF 1075 (1020) PENCE – ‚OUTPERFORM‘
– JEFFERIES STARTET ROVIO MIT ‚HOLD‘ – ZIEL 7,60 EUR
TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN
TERMINE UNTERNEHMEN
07:00 LUX: Adler Group, Q1-Zahlen
10:00 DEU: Nordzucker, Bilanz-Pk (online)
10:00 DEU: Tele Columbus, Hauptversammlung (online)
11:00 DEU: Schaltbau, Hauptversammlung (online)
13:00 DEU: Hapag-Lloyd, Hauptversammlung (online)
TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE
FRA: Total, Hauptversammlung
TERMINE KONJUNKTUR
01:30 JPN: Arbeitslosenquote 04/21
01:30 JPN: Tokio Verbraucherpreise 05/21
07:00 FIN: BIP Q1/21
08:00 DEU: Außenhandelspreise 04/21
08:45 FRA: Erzeugerpreise 04/21
08:45 FRA: Verbraucherpreise 05/21 (vorläufig)
08:45 FRA: BIP Q1/21 (1. Veröffentlichung)
09:00 CHE: KOF Konjunkturbarometer 05/21
09:00 ESP: Einzelhandelsumsatz 04/21
09:30 SWE: BIP Q1/21
09:30 SWE: Einzelhandelsumsatz 04/21
11:00 EUR: Verbrauchervertrauen 05/21 (endgültig)
11:00 EUR: Wirtschafts- und Industrievertrauen 05/21
14:30 USA: Lagerbestände Großhandel 04/21 (vorläufig)
14:30 USA: Private Einkommen und Ausgaben 04/21
15:00 BEL: Geschäftsklima 05/21
15:45 USA: MNI Chicago PMI 05/21
16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 05/21 (endgültig)
EUR: Moody’s Ratingergebnis Belgien, Schweiz
EUR: S&P Ratingergebnis Irland, Türkei
SONSTIGE TERMINE
09:00 DEU: Bundesregierung zur Projektauswahl für ein großes EU-Wasserstoffprojekt
+ Virtuelles Pressestatement von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Videobotschaft von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer
10:30 DEU: Online-Dialog „Digitaler Wandel in der Beruflichen Bildung“ mit Bundeskanzlerin Angela Merkel
10:30 DEU: Urteile des Bundesverwaltungsgerichts zu Klagen über Dieselfahrverbote in Hamburg, Kiel und Ludwigsburg
13:00 DEU: „Global Solution Summit“
+ 13.00 Opening Session mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi
+ 16.45 Beitrag EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni
15:00 EUR: EMA Entscheidung über Zulassung des Corona-Impfstoffes der Hersteller Biontech/Pfizer für Kinder ab 12 – 15 Jahren
GBR/HUN: Der britische Premierminister Boris Johnson empfängt den ungarischen Regierungschef Viktor Orban
GBR: Fortsetzung virtuelles Treffen der G7-Handelsminister
RUS: Kremlchef Wladimir Putin empfängt den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko zu Krisengesprächen
HINWEIS
USA: US-Anleihenmarkt verkürzter Börsenhandel (bis 20.00 h)
KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA
Prognose Vorwert
EUROZONE
08.00 Uhr
Deutschland
Einfuhrpreise April
Monatsvergleich +1,0 +1,8
Jahresvergleich +9,9 +6,9
08.45 Uhr
Frankreich
Verbraucherpreise HVPI Mai
Monatsvergleich +0,3 +0,2
Jahresvergleich +1,8 +1,6
Frankreich
Bruttoinlandsprodukt (BIP) Q1
Quartalsvergleich +0,4 +0,4
Jahresvergleich +1,5 +1,5
11.00 Uhr
Eurozone
Wirtschaftsvertrauen ESI Mai (Punkte) 112,1 110,3
15.00 Uhr
Belgien
Geschäftsklima Mai (Punkte) 5,9 4,4
GROSSBRITANNIEN
— keine marktbewegenden Daten erwartet —
USA
14.30 Uhr
private Einkommen, April
Monatsvergleich -14,3 +21,1
Konsumausgaben, April
Monatsvergleich +0,5 +4,2
PCE-Deflator
Monatsvergleich +0,6 +0,5
Jahresvergleich +3,5 +2,3
Kernrate +2,9 +1,8
15.45 Uhr
Einkaufsmanagerstimmung
Region Chicago, Mai 68,0 72,1 (in Pkt.)
16.00 Uhr
Konsumlaune
Uni Michigan, Mai 83,0 82,8 (in Pkt.)
onvista / dpa-AFX
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