Vorbörse: Wall Street tiefrot – Dax startet Erholungsversuch

onvista · Uhr

DEUTSCHLAND: – ERHOLUNGSVERSUCH – Massive Sorgen vor der weiteren Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie und ihren wirtschaftlichen Folgen hatten den Weltbörsen einen rabenschwarzen Montag beschert. Den deutschen Leitindex Dax warf es zeitweise um fast 600 Punkte zurück und letztlich mussten die Anleger mit minus 4 Prozent den höchsten Tagesverlust seit Jahren. Nun zeichnet sich am Dienstag vorbörslich leichte Entspannung ab, nachdem es an den asiatischen Börsen keine weitere Verkaufspanik gegeben hatte.

Der X-Dax als Indikator für den Dax signalisierte knapp eine Stunde vor der Eröffnung ein Plus von 0,8 Prozent auf 13 139 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone wird ebenfalls erholt erwartet. Einzig Japan fiel am Morgen noch mit schweren Verlusten auf. Hier hatten die Anleger allerdings tags zuvor feiertagsbedingt keine Chance gehabt zu reagieren.

Aus Sicht der Devisenexperten der Commerzbank war es nicht die weiter gestiegene Anzahl der mit dem Virus infizierten Personen, die am Montag die Kursturbulenzen ausgelöst hat. „Relevanter für die Märkte ist etwas anderes: Die Reaktion der Politik auf die Virus-Entwicklung“, erklärte Analystin Thu Lan Nguyen. Ihre Entscheidungen, Regionen abzuriegeln, Reisebeschränkungen einzuführen und die Neujahrsferien zu verlängern hätten schon in China die Wirtschaft teilweise lahmgelegt. Ähnliche Ankündigungen aus Italien und Österreich schürten Ängste, dass es auch in Europa an sich sinnvolle Eindämmungsmaßnahmen die Konjunktur ausbremsen könnten.

Die Anleger suchen derzeit vor allem Zuflucht in sicheren Häfen wie Gold, Anleihen oder dem US-Dollar. Die Experten der Credit Suisse bestätigten mit Blick auf den Aktienmarkt ihre Zurückhaltung, bis die wirtschaftlichen Folgen von Corona klarer absehbar sind.

USA: – VERLUSTE – Das sich weltweit immer stärker ausbreitende Coronavirus hat am Montag die US-Börsen auf Talfahrt geschickt. Der Dow Jones Industrial , der vor rund zwei Wochen bei über 29 500 Punkten Rekordhöhe erreicht hatte, büßte mehr als 1000 Punkte ein und schloss unter der Marke von 28 000 Punkten. Letztlich beendete er den Tag mit minus 3,56 Prozent bei 27 960,80 Punkten auf dem tiefsten Stand seit Mitte Dezember.

ASIEN: – ÜBERWIEGEND VERLUSTE – Die Furcht vor einem Konjunkturknick wegen der Ausbreitung des Coronavirus hat die Börsen Asiens am Dienstag teilweise belastet. Sie gerieten im Sog einer extrem schwachen Wall Street unter Druck, machten allerdings im Verlauf einen Teil ihrer Verluste wett. An der Börse Südkoreas stieg der Kospi, der zum Wochenstart besonders deutlich gefallen war, nun sogar um rund ein Prozent. Mit Blick auf China schaffte der Hang Seng in Hongkong zuletzt sogar fast den Sprung in die Gewinnzone. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Aktien an den chinesischen Festlandbörsen notierte noch 0,83 Prozent im Minus. Der japanische Leitindex Nikkei 225  knickte um 3,3 Prozent auf 22 605,41 Punkte. Allerdings holte er damit nach der Feiertagspause vom Montag lediglich die Verluste nach, die anderen Börsen bereits zum Wochenstart erlitten hatten.

DAX 13 035,24 -4,01%

XDAX 12 972,42 -4,37%

EuroSTOXX 50 3647,98 -4,01%

Stoxx50 3363,36 -3,64%

DJIA 27 960,80 -3,56%

S&P 500 3225,89 -3,35%

NASDAQ 100 9079,63 -3,89%

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 175,37 -0,13%

DEVISEN: – AUF DER STELLE – Der Euro hat sich am Dienstag nur vergleichsweise wenig bewegt. Am Morgen konnte die Gemeinschaftswährung die Kursgewinne vom Vortag halten und wurde bei 1,0850 US-Dollar gehandelt. Das ist nahezu das gleiche Kursniveau wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag etwas tiefer auf 1,0818 Dollar festgesetzt.

Nach schweren Kursturbulenzen zum Wochenauftakt wegen der jüngsten Zuspitzung der Coronavirus-Krise hat sich die Lage an den internationalen Finanzmärkten vorerst etwas beruhigt. Traditionell sichere Anlagehäfen am Devisenmarkt wie der japanische Yen und der Schweizer Franken wurden zuletzt nicht mehr stärker nachgefragt.

Die Virus-Krise bleibt aber ein bestimmendes Thema an den Märkten. Im Mittelpunkt des Interesses steht vor allem die Frage, wie stark sich das Virus außerhalb Chinas ausbreiten und zu einer Bedrohungen für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft werden kann. Im weiteren Handelsverlauf dürften auch Konjunkturdaten beachtet werden. In der Eurozone wird eine weitere Schätzung zum deutschen Wirtschaftswachstum im vierten Quartal 2019 erwartet und in Frankreich Kennzahlen zur Entwicklung der Stimmung in den Unternehmen.

Euro/USD 1,0853 0,01%

USD/Yen 110,80 0,06%

Euro/Yen 120,25 0,07%

ROHÖL: – ERHOLUNG – Die Ölpreise haben sich am Dienstag nach einem schweren Kurseinbruch zum Wochenauftakt vorerst stabilisiert. Am Morgen konnten die Preise für europäisches als auch amerikanisches Rohöl leicht zulegen, nachdem sie am Vortag nach einer Zuspitzung der Coronavirus-Krise noch jeweils etwa fünf Prozent gefallen waren. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 56,62 US-Dollar. Das waren 31 Cent mehr als am Montag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI stieg ebenfalls geringfügig um 27 Cent auf 51,70 Dollar.

Trotz der aktuellen Stabilisierung an den Finanzmärkten bleibt die Virus-Krise ein bestimmendes Thema an den Märkten. Im Mittelpunkt des Interesses steht vor allem die Frage, wie stark sich das Virus außerhalb Chinas ausbreiten und zu einer Bedrohungen für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft werden kann. Laut jüngsten Meldungen ist die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Südkorea weiter stark gestiegen.

Nach Angaben des saudi-arabischen Energieministers Abdulasis bin Salman hat das Ölkartell Opec nach wie vor keine Entscheidung über eine weitere Kürzung der Fördermenge zur Stabilisierung der Ölpreise gefällt. In der kommenden Woche treffen sich die Opec-Länder mit den in der Opec+ zusammengefassten Förderstaaten wie Russland, um über die künftige Förderpolitik zu beraten.

Brent 56,62 +0,32 USD

WTI 51,68 +0,25 USD

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR SAP AUF 150 (125) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR FLATEX AUF 38 (33) EUR – ‚BUY‘

– CITIGROUP HEBT ZIEL FÜR HENKEL AUF 93 (88) EUR – ‚NEUTRAL‘

– DEUTSCHE BANK HEBT ZIEL FÜR GRENKE AUF 110 (95) EUR – ‚BUY‘

– RBC HEBT ZIEL FÜR HENKEL AUF 91 (87) EUR – ‚SECTOR PERFORM‘

– COMMERZBANK SENKT FRAPORT AUF ‚REDUCE‘ (HOLD) – ZIEL 59 (76) EUR

– MAINFIRST HEBT RHEINMETALL AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 107 (104) EUR

– RBC HEBT ZIEL FÜR ALLIANZ SE AUF 219 (215) EUR – ‚UNDERPERFORM‘

– JEFFERIES SENKT TESLA AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 800 (600) USD

– RBC SENKT ZIEL FÜR EBAY AUF 34 (37) USD – ‚SECTOR PERFORM‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR A.P. MOLLER-MAERSK AUF 6239 (7387) DKK – ‚UNDERWEIGHT‘

– UBS SENKT ZIEL FÜR AIR FRANCE-KLM AUF 9,50 (10,15) EUR – ‚NEUTRAL‘

– GOLDMAN HEBT EDF AUF ‚BUY‘ (NEUTRAL) – ZIEL 16,60 (10,60) EUR

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 CHE: SIG Comibloc, Jahreszahlen

07:00 CHE: PSP Swiss Property, Jahreszahlen

07:00 DEU: Corestate Capital, Jahreszahlen

07:30 DEU: New Work, Jahreszahlen

07:30 DEU: KWS Saat, Jahreszahlen

07:30 ESP: Endesa, Jahreszahlen

08:00 DEU: Progress-Werk Oberkirch, Jahreszahlen

12:00 USA: Home Depot, Q4-Zahlen

13:00 GBR: Manchaster United, Q2-Zahlen

18:00 NLD: ASM International, Jahreszahlen

22:05 USA: Salesforce.com, Q4-Zahlen

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

USA: Tupperware Brands, Q4-Zahlen

USA: Unisys, Q4-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

06:00 JPN: Frühindikatoren 12/19 (endgültig)

08:00 EUR: Acea, Nfz-Neuzulassungen 01/20

08:00 DEU: BIP Q4/19 (endgültig)

08:00 DEU: Bauhauptgewerbe (Auftragseingangsindex) 12/19

08:45 FRA: Geschäftsklima 02/20

09:00 ESP: Erzeugerpreise 01/20

14:00 HUN: Zentralbank, Zinsentscheid

15:00 USA: FHFA-Index 12/19

16:00 USA: Verbrauchervertrauen 02/20

16:00 USA: Richmond Fed Herstellerindex 02/20

22:30 USA: API Ölbericht (Woche)

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

08.00 Uhr

Deutschland

Bruttoinlandsprodukt (BIP) Q4

Quartalsvergleich 0,0 0,0

Jahresvergleich

Unbereinigt +0,3 +0,3

Bereinigt +0,4 +0,4

08.45 Uhr

Frankreich

Geschäftsklima INSEE

Februar (Punkte) 103 104

VEREINIGTES KÖNIGREICH

— keine marktbewegenden Daten erwartet —

USA

15.00 Uhr

FHFA Hauspreisindex, Dezember Monatsvergleich +0,4 +0,2

Case-Shiller-Hauspreisindex, Dezember

Monatsvergleich +0,41 +0,48

16.00 Uhr

Verbrauchervertrauen

Conference-Board, Februar 132,0 131,6 (in Pkt.)

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