Dax Tagesrückblick: Anleger trotz Inflationsdaten in bester Laune

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Es störte die Anleger nicht, dass eine Abschwächung der Inflation in der Eurozone ausblieb. Der Dax startete mit einen kleinen positiven Gap in den Handelstag und ist seit dem konstant gestiegen. Angetrieben von einigen Aktien mit Aufholpotenzial kam der deutsche Leitindex im europäischen Vergleich auf besonders deutliche Kursgewinne.

Am frühen Nachmittag prallte der Index beim Versuch, den 16.000er Widerstand vom 10. August zu durchbrechen nach unten ab. Dies geschah bis 16 Uhr noch 2 weitere Male. Doch der Wiederstand hat gehalten. Der Index ging somit mit einem Tagesplus von 0,71 Prozent bei 16.002,55 Punkten aus dem Handel.

Für den zu Ende gehenden August zeichnet sich nach dem Rekord im Juli aber immer noch ein Monatsverlust von 2,6 Prozent ab. Für den MDax ging es am Donnerstag um 1,19 Prozent hoch auf 27 848,50 Zähler. Das Eurozonen-Barometer EuroStoxx  legte moderater um 0,3 Prozent zu. An den New Yorker Börsen zeichnete sich ein freundlicher Start ab. 

Inflationsdaten der Eurozone

Die Inflation in der Eurozone bleibt hoch. Mit 5,3 Prozent lag die Teuerungsrate im August auf dem Niveau vom Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Der von Analysten erhoffte Rückgang blieb damit aus. Rückläufig war allerdings die Kernrate, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) besonders beäugt wird. Ökonomenstimmen zur Preisentwicklung und den Auswirkungen auf die Geldpolitik: 

New York: Moderate Gewinne - Anleger hoffen weiter auf Zinspause

Die anhaltenden Hoffnungen auf eine Zinspause der US-Notenbank Fed im September stützen den New Yorker Aktienmarkt weiter.

Während der Leitindex Dow Jones Industrial  am Donnerstag in der ersten Handelsstunde um 0,28 Prozent auf 34.988,65 Punkte zulegte, stieg der marktbreite S&P 500  um 0,36 Prozent auf 4.531,09 Punkte. Der technologielastige und daher besonders zinssensible Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,69 Prozent auf 15.569,28 Zähler.

Konjunkturdaten USA - Anleger hoffen weiter auf Zinspause

Die jüngsten Konjunkturdaten hatten unter dem Strich wenig Einfluss auf die Aktienkurse. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind zum dritten Mal in Folge gesunken und weiter auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg gerechnet. 

Derweil stiegen die Konsumausgaben und Einkommen der US-Haushalte im Juli weiter. Der Preisauftrieb verstärkte sich wieder leicht, wie der erwartungsgemäße Anstieg des von der Fed besonders beachteten Preisindex PCE zeigte. 

Nun richten sich die Blicke immer mehr auf auf den monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung an diesem Freitag. Die Daten spielen ebenfalls eine große Rolle für die Geldpolitik, da ein starker Jobmarkt mit deutlichen Lohnsteigerungen die Inflation hochhalten kann. 

Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Zinsentwicklung sowie Konjunktursorgen hatten im August auf die Stimmung am Aktienmarkt gedrückt, der zuvor aber auch stark gelaufen war. Der Dow Jones und der Nasdaq 100 notieren aktuell 1,6 beziehungsweise 1,3 Prozent tiefer als Ende Juli. 

Gewinner und Verlierer

Vonovia: Hoffnung auf Zinspause treibt Immobilienwerte 

Die Vonovia-Aktien gingen mit einem Plus von 5,99 Prozent bei 22,29 EUR aus dem Handel. während die Papiere von Aroundtown  ihre Erholungsrally vom Vortag im SDax fortsetzten. Mit einem Anstieg um fast sechs Prozent besserten sie ihr höchstes Niveau seit März weiter auf.

Sartorius

Übergeordnet steckt Sartorius seit den Rekordhochs von 834,00 Euro aus September 2021 noch immer in einem intakten Abwärtstrend fest, dieser hat sich zuletzt aber deutlich abgeschwächt. Auffällig hierbei ist die Stabilisierung an den Verlaufstiefs aus Juni 2020, die einen sichtlichen Auftrieb den Aktien in den letzten Wochen verliehen haben. Jetzt startet das Papier im Rahmen einer Gegenbewegung auf die vorausgegangenen Verluste eine zweite Kaufwelle. Daraus ergab sich heute ein Kursplus von 4,56 Prozent auf 378,70 EUR.

Zalando

Auch die Erholung von Online-Aktien hat Schwung bekommen. Zalando schafften es mit einem kurzzeitigen Anstieg um 5,9 Prozent an die Dax-Spitze. Mit einem Tagesplus von 3,79 Prozent bei 28,77 EUR ging sie aus dem Handel.

Nachdem sich die Aktie des Online-Modehändlers in den vergangenen sechs Monaten deutlich unterdurchschnittlich entwickelt habe, biete sich Anlegern nun eine attraktive Kaufgelegenheit, schrieb der Analyst Christian Salis von Hauck Aufhäuser Investment Banking. 

Tagesverlierer Commerzbank

Der größte Dax Tagesverlierer Commerzbank verzeichnet lediglich ein Kursverlust von 1,4 Prozent. Banken waren heute europaweit eher schwach. Trotzdem waren die Anleger recht optmistisch heute. Dies ist schließlich der einzige Dax-Konzern-Verlust mit einer 1 vor dem Komma im Dax.

Aktien im Fokus

SAP

Die Aktien von SAP reagierten derweil verhalten auf starke Resultate eines US-Konkurrenten. Der Kurs der Walldorfer lag unterdurchschnittlich mit einem halben Prozent im Plus. Salesforce  hatte mit seiner Prognose für das laufende Quartal die Markterwartungen übertroffen. Die Aktie der Amerikaner wurde außerbörslich 6,5 Prozent höher gehandelt

Shopify

Den Papieren von Shopify bescherten eine Analystenempfehlung sowie eine Kooperation mit Amazon ein Plus von 7,9 Prozent. Die Experten von Canaccord Genuity stuften die Aktien von "Hold" auf "Buy" hoch. Zudem sollen Kunden des kanadischen E-Commerce-Lösungsanbieters bald Amazons Logistiknetzwerk nutzen können. 

Palantir

Palantir-Papiere  fielen nach einer Abstufung der Bank Morgan Stanley um 8,2 Prozent. Für Analyst Keith Weiss ist in dem Aktienkurs mittlerweile ein Übermaß an Optimismus hinsichtlich des Potenzials im Zusammengang mit dem Thema Künstliche Intelligenz eingepreist. Zudem bestehe das Risiko, dass auch die Geschäfte mit Regierungen ein Nachlassen der Umsatzdynamik nicht verhindern könnten. 

Microsoft

Microsoft-Aktien schafften indes nur ein knappes Plus. Der Softwarekonzern macht ein Zugeständnis in der EU-Wettbewerbsuntersuchung zu seinem Bürosoftware-Geschäft. Die Programmpakete des Konzerns sollen in Europa von Oktober an ohne den Kommunikationsdienst Teams günstiger zu haben sein. 

(Mit Material von dpa-AFX)

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